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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie wusste, dass sein Leopard ihm ziemlich zusetzte, sobald andere Männer in ihrer Nähe waren. Es lag nicht an Drake, sagte sie sich immer wieder, er gehörte nicht zu der Sorte Mann, die ihre Frauen ständig überwachen.
    Drake legte eine Hand auf ihre Schulter und blieb ihr dicht auf den Fersen, setzte seine Füße genau dahin, wo sie ihre gehabt hatte. Seine Männer reihten sich einer nach dem anderen hinter ihm ein und taten es ihm nach.
    »Ich weiß, dass es schwer ist, nicht nach einer Entschuldigung zu suchen, um vor mir wegzulaufen, insbesondere da alles so neu und aufwühlend ist. Ich rechne es dir hoch an, dass du dich dazu entschlossen hast, zu mir zu halten.«
    Froh darüber, dass ihm aufgefallen war, wie sehr sie zu kämpfen hatte, warf Saria ihm über die Schulter hinweg ein kleines Lächeln zu. »Wir müssen uns beeilen. Sag deinen Leuten, dass sie keinen Fußbreit vom Weg abweichen dürfen. Weiter vorn wird er sehr schmal und wir müssen ein paar Alligatorenrutschen überqueren. Einige Meilen landeinwärts kommen wir auf sehr dünnen Boden. Dort gibt es nur wenige Stellen, die dick genug sind, um Gewicht zu tragen, also bleibt dicht bei mir und achtet darauf, wo ihr hintretet. Vergesst das Boot. Ich weiß genau, von wo aus wir es sehen können.«
    Saria zwang sich, ein Selbstvertrauen in ihre Stimme zu legen, das sie gar nicht empfand. Sie hatte die Sümpfe ausgiebig erkundet, so viel stimmte, und das oftmals sogar bei Nacht. Aber verglichen mit den Männern war sie relativ leicht, und außerdem hielt sie schon die ganze Zeit wachsam nach Hinweisen auf Alligatoren Ausschau. Entgegen der landläufigen Meinung waren sie an Land nicht besonders schnell, doch sie konnten blitzartig vorspringen und auf kurzer Strecke auch recht flink sein.
    Zunächst gab Saria ein rasches Tempo vor. Auf dem ersten Abschnitt war der Boden fest, und falls irgendjemand danebentrat, würde nichts passieren. Etwa eine Meile weiter wurde das begehbare Land allerdings so schmal wie ein Strich und man konnte längs des Weges leicht einbrechen. Deshalb ging sie aus Sicherheitsgründen nicht noch schneller, obwohl sie spürte, dass die Männer es eilig hatten. Sie würden, da sie querfeldein liefen, auf jeden Fall eher ankommen als das Boot, das um das Land herumfahren musste. Sobald sie das Ufer, die Zypressenhaine und das Schilf hinter sich gelassen hatten, stellten wohl auch die Alligatoren keine Gefahr mehr dar.
    Es war seltsam, so im Gänsemarsch zu gehen. Saria hörte ihr Herz schlagen, dazu ihren Atem und ihre eigenen Schritte – aber auch nur die. Die Männer folgten einer nach dem anderen genau im Takt, in absoluter Übereinstimmung miteinander und mit ihr, sodass sie nach einer Weile das Bedürfnis verspürte, ihren Rhythmus zu ändern, nur um zu sehen, wie schnell sie ihn annahmen.
    Während sie sich im Stillen für den albernen Gedankengang schalt, suchte sie mit der seltsamen Nachtsicht, die ihre Leopardin ihr verlieh, den Boden vor ihren Füßen ab. Sie kannte die Gegend in- und auswendig, hatte dort praktisch ihre Kindheit verbracht, sie nach Nestern durchsucht, die sich zum Fotografieren eigneten, und sich oft irgendwo in irgendeiner Ecke vor den Erwachsenen versteckt, die dumm genug waren, nach ihr zu suchen. Auf genau diesem Landstrich hatte sie ihre Fähigkeiten als Fährtenleserin perfektioniert. Sie kannte jede gefährliche Stelle und die Ruheplätze der Alligatoren, jeden Laut und jedes Zeichen der Warnung.
    Saria steigerte das Tempo und lief durch die dichteste Baumgruppe, denn sie wusste, dass es in diesem Abschnitt keine Reptilien gab. Er lag zu weit entfernt vom Wasser und den Matschrutschen der Echsen. Hier waren verschlungene Ranken und Wurzeln die größte Gefahr, deshalb kamen sie etwas schneller voran. Sobald sie das Wäldchen verlassen hatten, musste es eigentlich möglich sein, einen Blick auf die Lichter des Bootes zu erhaschen und zu sehen, welche Richtung es nahm. Saria hoffte, dass es sie vom Mercier-Land wegführen würde, hatte jedoch das ungute Gefühl, dass dieser Wunsch vergebens war.
    Als das dichte Wäldchen in Unterholz überging, drosselte sie die Geschwindigkeit etwas, um anzuzeigen, dass sie wieder auf gefährliches Terrain kamen. Sie passte gut auf, wo sie hintrat, war aber dennoch bei jedem Schritt misstrauisch. Das Wasser, das sich in ihren Fußabdrücken sammelte, verwandelte den Boden in eine Schlammwüste. Und der Regen machte es auch nicht besser, denn er erhöhte den

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