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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Wasserspiegel ebenso gnadenlos wie die Gezeiten. In der Hoffnung, dass die Männer genauso sorgfältig auf ihre Füße achteten, führte Saria sie über eine sehr schmale und sehr gefährliche Stelle, an der ein falscher Schritt sie durch die dünne Kruste ins Wasser befördert hätte.
    Die sechs folgten ihr äußerst vorsichtig und traten genau in die Fußstapfen des Vordermanns. Sie waren sehr aufmerksam, obwohl sie darauf vertrauten, dass ihre Führerin sie sicher ans Ziel brachte. Saria fühlte sich fast geschmeichelt, auch wenn das Gewicht der Verantwortung schwer auf ihr lastete. Dieser Teil des Sumpfes war voller dünner Stellen und zugewucherter Löcher, die ein unvorsichtiger Mensch leicht durchbrechen konnte. Sie hatte den Weg natürlich deutlich vor Augen, doch das Risiko einer Bodenerosion war immer gegeben.
    Als sie am Ende des Wäldchens angelangt waren, stieß Saria einen erleichterten Seufzer aus. Sie hob eine Hand und alle blieben sofort stehen. Einen Moment lang wartete sie noch, dann spähte sie durch die Bäume nach der kleinen offenen Fläche in der Ferne, wo das Boot vorbeikommen und kurz zu sehen sein würde. Sie hatte die Zeit für die einzelnen Etappen so eingeteilt, dass sie, ohne die Sicherheit ihrer Schutzbefohlenen zu opfern, rechtzeitig da war, um einen Blick auf das Boot und seine Fahrtrichtung zu erhaschen.
    Sekunden später flimmerte auf dem Wasser ein schwaches Licht, das sich nach links bewegte. Schwer enttäuscht verfolgte Saria, wie das Boot in den Kanal einbog, der zur Tregre-Mercier-Grenze führte.
    »Wir gehen durchs Schilf«, flüsterte sie Drake zu und fügte im Wissen, dass die anderen sie hören konnten, noch eine deutliche Warnung an alle hinzu. »Bleib dicht bei mir und achte auf die Alligatoren. Sie werden im Wasser sein. Wir müssen hier möglichst schnell durch.«
    Ihr Herz klopfte aufgeregt, denn sie hatte einen gesunden Respekt vor diesen Tieren. Sie nahm ihr Gewehr und watete ins Wasser. Es reichte ihr bis an die Oberschenkel. Saria holte tief Luft und tastete sich ruhig durch die trübe Brühe, nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell. Ihre verbesserte Nachtsicht ließ sie die dunklen, baumstammartigen Schatten erkennen, die zwischen den Schilfrohren und den Luftwurzeln der Zypressen lauerten.
    Angespannt, aber absolut lautlos glitt der Trupp gleichmäßig durch das tückische Wasser. Saria fürchtete sich, wollte es aber nicht zeigen. Sie trug die Verantwortung für diese Männer, und sie würde sie nicht in Gefahr bringen, indem sie in Panik geriet. Sie hatte das Drake bislang vorenthalten, aber die Vorstellung, nachts in ein schlammiges Gewässer zu steigen, das voller hungriger, aggressiver Alligatoren steckte, jagte ihr doch tatsächlich Angst ein. Sie wollte sich merken, dass das ein gutes Thema für eines ihrer nächsten Dates wäre.
    Saria spürte, wie ein kleiner Ast unter ihrem Fuß nachgab und verlagerte das Gewicht, um nicht auszurutschen. Sofort fasste Drake sie stützend am Arm. Sie leckte sich über die plötzlich trocken gewordenen Lippen. Im ersten Moment hatte der Ast sich wie ein kleiner Alligator angefühlt, sodass ihr Puls in die Höhe geschnellt war. Sie befanden sich nach wie vor dicht am Ufer, was auch nicht zu ihrer Beruhigung beitrug. Zu gern lungerten die Alligatoren in den schilfbewachsenen Untiefen herum.
    Doch am Ende schluckte Saria ihre Angst hinunter und zwang sich weiterzugehen. Drake ließ ihren Arm nicht mehr los, wahrscheinlich weil er merkte, wie sie zitterte. In dem Augenblick, in dem sie wieder festen Boden betrat, überlief sie eine Welle der Erleichterung. Ihre Knie wurden weich und ihre Beine fühlten sich an, als wären sie aus Gummi, doch sie atmete mehrmals tief durch und ging weiter. Sobald sie sich vom Ufer entfernt hatten, wurde der Weg leichter und sie konnten schneller vorwärtskommen.
    Saria entschied sich, keinen Jogginggang einzulegen, sondern so schnell zu laufen, wie sie es sich zutraute. Sie mussten das Südufer des Sumpfes erreichen, bevor das Boot die Landspitze umrundet hatte. Auf dem Wasser waren das mehrere Meilen, während sie mit Drakes Team eine Abkürzung nehmen konnte. Das sparte viel Zeit. Die Vegetation war sehr dicht, bestand aber hauptsächlich aus wirren Ranken, Bäumen und Sträuchern. Und der Boden jenseits der Uferregionen trug. Saria war die Kleinste in der Gruppe und musste mehrmals den Kopf einziehen, doch die Männer duckten sich ständig unter tief hängenden Ästen, Moosschleiern

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