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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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werden?«
    »Wir folgen den Drogenschmugglern quer durch den Sumpf und schauen, wohin sie gehen. Wer auch immer der Lieferant ist, es muss ein Einheimischer sein«, sagte Elijah.
    »Durch den Sumpf?«, wiederholte Saria skeptisch. »Seid ihr verrückt? Der Sumpf ist nicht wie euer Regenwald. Euer Geruchssinn hilft euch nicht viel, wenn ihr in der Marsch versinkt. Überall lauern Gefahren, Schlangen, Alligatoren, alles Mögliche.« Sie lenkte das Boot an das Schilf heran. »Schon an Land zu gehen, ist extrem gefährlich.«
    »Deshalb haben wir ja unsere Geheimwaffe dabei«, erwiderte Drake.
    Saria sprang ins Wasser und watete durch das Schilf, um das Boot festzubinden. »Und die wäre?« Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus.
    »Du. Du wirst uns führen.«
    »Jetzt bin ich komplett sicher, dass ihr alle übergeschnappt seid.«
    »Ein Boot könnten sie hören, aber du weißt, wie man von einem Stück Land zum nächsten kommt und kennst wahrscheinlich auch Abkürzungen.«
    »Ihr wolltet zu Fuß nachts durch die Sümpfe laufen?« Saria sah sich nach einer Stelle um, an der sie sich setzen konnte. Ihr war etwas flau geworden. Die Männer hatten keine Ahnung, wie es war, durch den Sumpf zu gehen. »Das ist kein Land, sondern Moor. Unterbrochen von Treibsand. Eigentlich ist unter uns Wasser, mit einer dünnen Schicht Erde und Pflanzen darauf. Ihr versteht das einfach nicht.« Erregt fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar, sodass es stachlig nach allen Seiten abstand, aber das war ihr gleichgültig. Am liebsten hätte sie es sich gerauft. Die Männer hatten allesamt den Verstand verloren.
    »Doch, wir verstehen sehr gut.«
    »An manchen Stellen fällt man einfach durch und versinkt. Habt ihr schon mal von Wassermokassinschlangen gehört? Die gibt es hier nämlich auch.«
    »Du jagst, fischt und stellst Fallen in diesem Moor. Außerdem fotografierst du hier. Seit deiner Kindheit läufst du praktisch ununterbrochen im Sumpf herum, Saria«, sagte Drake. »Du kannst das, und du weißt es.«
    » Ich kann das, aber nicht, wenn ich euch alle führen soll. Drake, du willst doch wohl nicht von mir verlangen, die Verantwortung für sechs Menschen zu übernehmen. Wir müssen an mindestens drei Stellen durch dichte Schilfgürtel voller Alligatoren waten.«
    »Wir haben Gewehre«, bemerkte Drake.
    »Wisst ihr denn auch, wohin ihr schießen müsst, um einen Alligator tödlich zu treffen? Habt ihr eine Vorstellung davon, wie klein der Zielpunkt bei diesen Reptilien ist? Ungefähr so groß wie eine Münze, und man sollte nicht danebenschießen. In eurer gewohnten Umgebung mögt ihr ja alle Experten sein, aber hier seid ihr Anfänger. Allein die Tatsache, dass ihr euch diesen haarsträubenden Plan ausgedacht habt, ohne euch beraten zu lassen, beweist, dass ihr Amateure seid.«
    Die sechs Männer sahen sie wortlos an, ohne einen einzigen Wimpernschlag. Mit Katzenaugen. Starrem Raubtierblick. Völlig unbeeindruckt von den vorgebrachten Argumenten. Stöhnend gab sich Saria geschlagen. Sie schüttelte nur noch den Kopf, fing das Gewehr auf, das Drake ihr zuwarf, und drehte ihnen den Rücken zu. Idioten. Jedes Kleinkind in der Gegend wusste mehr als diese Männer.
    Dann schob sie ihren Ärger beiseite und konzentrierte sich auf das, was ringsum zu hören war. Die Insekten summten. Ochsenfrösche riefen einander zu. Der Regen strömte unaufhörlich. Sie zog die Schultern hoch und blendete alles aus, achtete nur noch darauf, ob es in der dichten Vegetation raschelte. Wo sie hintreten musste, wusste sie genau, aber sie würden mehrere Alligatorenrutschen kreuzen.
    »Wohin wollt ihr?«
    »Wir brauchen klare Sicht auf Fenton’s Marsh und den besten Weg, um einem Boot zu folgen, das von dort zu den Merciers will«, sagte Drake. »Die Blätter sind schon von den Mohnblumen abgefallen, also ist das Opium geerntet. Jetzt werden sie die Beweise vernichten.«
    Saria hatte nicht vor, mit ihm zu streiten. Aber was war, falls er wie durch ein Wunder doch Recht behielt? Denn wenn Hunde keine Drogen mehr schnüffeln konnten, hieß das, der Killer hatte Zugang zu irgendeiner Erfindung, die Geruch neutralisierte. Es war vollkommen unmöglich, dass Charisse eine Mörderin war. Sie konnte keiner Fliege etwas tun. Sie war sehr anhänglich und ihre Überspanntheit ging allen etwas auf die Nerven, aber jeder hätte Saria zugestimmt, dass Charisse zu den mitfühlendsten Menschen in der ganzen Gegend gehörte.
    Sie schob die Gedanken an ihre Freundin beiseite.

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