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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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merkte Drake am Schimmern ihrer Haut, den goldenen Augen und dem wilden, animalischen Duft, den sie verströmte. Sein Leopard war heiß erregt und er selbst hart wie Stein. Sarias Leopardin würde sie beschützen. Und deshalb würde sie sich bei einem Sprung vom Balkon natürlich nichts tun, ob sie es wusste oder nicht. Er musste vorsichtig sein. Ein weiblicher Leopard war immer unberechenbar, und kurz vor dem Han Vol Don war er oft besonders gereizt und launisch, im einen Moment ein liebes, verführerisches Kätzchen und schon im nächsten ein wildes Tier, das sich mit Zähnen und Klauen zur Wehr setzte.
    »Saria«, drängte er sanft. »Du hast um Hilfe gerufen. Deshalb bin ich gekommen. Also mach es mir nicht so schwer.«
    Drake glaubte nicht, dass er eine Antwort bekommen würde, denn sie sah ihn gar nicht an, starrte bloß in die Nacht hinaus. Sie wurden beide klatschnass, doch keiner machte den Vorschlag, ins Haus zu gehen.
    Plötzlich seufzte Saria und zuckte die Achseln. »Ich zeige dir Fenton’s Marsh. Da habe ich die Leichen gefunden, aber mittlerweile werden die Alligatoren sie gefressen haben. Was du auch anstellst, du wirst nichts finden.« Die Worte sprudelten aus ihr nur so heraus, als eine Art Entgegenkommen ihrerseits.
    »Jake schickt mich, Saria. Wenn du ausgerechnet bei ihm Hilfe suchst, ahnst du sicher, womit wir es hier zu tun haben.« Er musste das Thema vorsichtig angehen und herausfinden, wie viel sie wirklich wusste, ehe er ihr Angst machte.
    Plötzlich hob Saria den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Ihre schimmerten golden. Sein Leopard war kaum noch zu bändigen. Drake musste tief atmen, um den Wandel zu unterdrücken, ohne den Blickkontakt dabei zu unterbrechen. Sie war so nah, so ruhig. So wild – und war sich dessen nicht einmal bewusst.
    »Bist du auch einer von ihnen?« Ihre Stimme klang kehlig.
    »Ein Gestaltwandler?« Drake bemühte sich um einen sanften, beruhigenden Tonfall. Es gab nichts Gefährlicheres als eine Leopardin, die kurz vor der ersten Brunst stand, aber noch nicht zur Paarung bereit war. »Ja.« Er wartete einen Herzschlag lang. Zwei. »Genau wie du.«
    Saria runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück, weg von ihm. Doch er ließ sie nicht los, sondern folgte ihr.
    »Wusstest du das nicht? Sie haben dir doch sicher davon erzählt? Hast du nicht deshalb gezögert, zur Polizei zu gehen? Weil du gewusst hast, dass der Mörder dieser Männer ein Bekannter von dir sein könnte?«
    »Ich gehöre nicht dazu«, wehrte Saria ab. Sie wirkte verwirrt, ja sogar verschreckt. »Ich kann mich nicht verwandeln.«
    Diese Sache würde wesentlich komplizierter werden, als er anfänglich gedacht hatte. Saria schien nicht viel über Leopardenmenschen zu wissen. Er konnte sehen, dass sie richtiggehend schockiert war, und die Wahrheit nicht akzeptieren wollte. Die Vorstellung war ihr offenbar unheimlich, und er selbst befand sich auf unbekanntem Terrain. Testosterongesteuerte Alphamännchen war er gewohnt, doch eine Frau kurz vor dem Han Vol Don war etwas völlig anderes.
    »Komm doch rein, Saria, du bist ja ganz nass. Es ist schon spät und wir wollen früh los«, lockte er. »So hast du es wenigstens gemütlich. Ich gebe dir ein trockenes T-Shirt und du kannst unter die Bettdecke kriechen, dann unterhalten wir uns. Ich bleibe auf der anderen Seite des Zimmers, wenn es dich beruhigt.«
    »Du könntest mir auch mein Gewehr zurückgeben.«
    »Ich denke, das Messer, das du am Gürtel hast, reicht.«
    Saria brachte ein kleines Lächeln zustande, dann zuckte sie die Achseln auf eine so feminine Weise, dass er sich kaum noch beherrschen konnte, und ging in sein Zimmer. Sofort erfüllte ihr Duft den ganzen Raum, dieser verlockende Cocktail aus Wildnis, Regen und Frau, den nur sie an sich hatte. Drake sog ihn tief in seine Lungen und gab sich alle Mühe, nicht darüber den Verstand zu verlieren. Saria traute ihm nicht ganz, aber sie zeigte großes Selbstvertrauen, das musste man ihr lassen.
    Sie hatte Angst, wenn auch nicht um sich selbst. Umso mehr bewunderte er ihre Kaltschnäuzigkeit. Daran, dass sie sich ohne mit der Wimper zu zucken in die Höhle des Feindes begab, erkannte man ihre Raubtiernatur. Sie würde eine großartige Mutter abgeben, die ihre Kinder beschützen und auch in den miesesten Zeiten stets zu ihm halten würde. Sie sorgte sich um ihre Familie – das war nur verständlich. Und diese Loyalität machte sie für ihn noch liebenswerter. Er begehrte

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