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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dass er kurz davor war, Saria zu schütteln und Pauline auffliegen zu lassen. Die alte Dame hatte gut reagiert, aber in Wahrheit wollte sie wissen, ob Saria den Leopardenkampf auf ihren Fotos hatte. Er hätte sein letztes Hemd darauf verwettet, dass sie sich nicht abwimmeln lassen würde, bis sie die Bilder gesehen und die darauf abgedruckte Zeitangabe überprüft hatte.
    Saria schien sich zu freuen. »Möchtest du das wirklich? Meine Brüder haben noch nie nach meinen Schnappschüssen gefragt. Manchmal warte ich stundenlang, um den richtigen Moment abzupassen, und wenn es so weit ist, bin ich schrecklich aufgeregt, aber es ist etwas enttäuschend, dass es niemanden interessiert. Wenn du es ernst meinst, zeige ich sie dir heute Abend, wenn wir wieder da sind.«
    »Ich würde sie auch gern sehen«, sagte Drake. »Da du am Rande des Sumpfs aufgewachsen bist, hast du bestimmt einige sehr ungewöhnliche Dinge zu sehen bekommen, die anderen vorenthalten bleiben.« Er neigte sich ihr zu. »Du bist eine sehr interessante Frau, Saria. Wie bist du zur Fotografie gekommen?«
    Die ehrliche Bewunderung in seiner Stimme brachte Saria zum Erröten, und Pauline sah ihn schon wieder so an, aber das war ihm gleich. Alles an Saria faszinierte ihn, und er wollte mehr von ihr wissen, denn es ließ sich nicht mehr leugnen, er wollte sie für sich haben, und es war ihm egal, wer davon erfuhr, besonders da sie so gleichgültig tat.
    Wieder warf Saria ihm ein schelmisches Lächeln zu. »Ich bin als Kind nicht gern in die Schule gegangen. Ich war nicht daran gewöhnt, dass man mir sagte, was ich tun soll, und an schönen Tagen wollte ich im Sumpf sein, nicht in einem stickigen Klassenzimmer. Fotografie war das einzige Fach, das mich dort gehalten hat.«
    »Du warst ein echter Wildfang, Saria«, bestätigte Pauline. »Keiner wusste, was wir mit dir machen sollten. Dein pere hat sich nicht mehr ums Geschäft gekümmert, nachdem deine mere gestorben war. Niemand hat es geschafft, dich zur Vernunft zu bringen.«
    Saria lachte. »Du weißt, was sie damit meint, nicht wahr, Drake? Jedes gute Cajun-Mädchen soll heiraten und Kinder kriegen. Viele Kinder. Und kochen und putzen und alles tun, was der Mann sagt.«
    »Was denn sonst, Saria?«, fragte Pauline ehrlich verwirrt. »Heiraten ist doch etwas Gutes. Dein pere hätte dich wirklich zur Räson bringen sollen.«
    »Zu spät«, sagte Saria mit einem angespannten Lächeln. »Solange er lebte, hat er es versäumt, und nun wird er es definitiv auch nicht mehr tun.«
    Drake betrachtete sie aufmerksam. Saria hatte die Wimpern gesenkt, sodass ihre Augen verborgen blieben. Ihr Tonfall wirkte zwar recht gelassen, doch irgendetwas hatte Vater und Tochter offenbar entfremdet.
    »Er hätte dir gelegentlich mal den Hintern versohlen sollen«, bemerkte Pauline.
    Saria feixte und war schon wieder gut gelaunt. »Wenn er das getan hätte, hätte ich nicht für ihn gekocht, und hin und wieder hat er ganz gern etwas gegessen.«
    »Mit dreizehn stand sie schon hinter der Bar«, schnaubte Pauline. »Den ganzen Laden hat sie geschmissen. Das war nicht richtig.«
    »Immer wieder habt ihr mir das gesagt – auch mon pere .« Saria konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Hat aber nicht viel genützt. Selbst Vater Gallagher hat sich darüber aufgeregt, dass ich in der Bar gearbeitet habe.«
    »Mit dreizehn ?« Drake war schockiert. »Wie ist denn das möglich? Es muss doch ein Mindestalter für Alkoholkonsum geben.«
    »Selbstverständlich gibt es das«, erwiderte Pauline. »Aber die Bar liegt mitten im Sumpf. Dort gibt es keine Touristen und keine Polizei.«
    »Ich dachte, du hast Brüder.« Drake war wütend über das, was sie Saria zugemutet hatten. Er mochte sich ein junges Mädchen umgeben von betrunkenen Männern gar nicht erst vorstellen. Ihre abwesenden Brüder hatten ihm einiges zu erklären, denen musste er wohl mal die Leviten lesen.
    Saria zuckte die Achseln. »Die waren die meiste Zeit weg. Ich bin mit den Stammgästen der Bar aufgewachsen. Die haben auf mich aufgepasst.«
    Pauline schnaubte noch heftiger. »Niemand hat auf dich aufgepasst. Wenn dir irgendetwas nicht in die Nase stand, bist du einfach im Sumpf verschwunden, und keiner konnte dich finden.«
    Drake lüpfte eine Braue. Je lebhafter das Gespräch wurde, desto deutlicher kam bei den Frauen der Akzent durch. »Du warst ja nicht zu bändigen.«
    »Ich mochte es nicht, wenn irgendjemand mir etwas vorschreiben wollte.« Saria entschuldigte sich

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