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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nicht, sondern konstatierte eine Tatsache.
    »Und dabei hat sie sich zu Tode geschuftet«, sagte Pauline. »Sie hat gekocht und das Haus sauber gehalten, obwohl sie noch so klein war, dass sie kaum über den Topfrand gucken konnte.«
    »Ich habe mich auf einen Schemel gestellt«, erklärte Saria.
    Pauline war weiter aufgebracht. »Außerdem ist sie Fischen und Fallen stellen gegangen.«
    »Du sagst das so, als wäre mein Leben schrecklich gewesen, Pauline. Aber ich habe es geliebt . Das war mein Haus und mein Sumpf, meine Welt. Und daran hat sich nichts geändert.«
    »Sehen Sie?«, meinte Pauline zu Drake. »So ist sie immer gewesen. Es war ihr völlig egal, was man ihr sagte, sie machte einfach, was sie wollte. Wir haben uns sogar zusammengetan und versucht, mit ihrem pere zu reden, aber der wollte nicht hören. Hat uns gesagt, wir sollten uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    Saria warf ihr einen Kuss zu. »Das war lieb von euch.«
    »Und deshalb hast du dann auch jede Frau, die dir irgendwie helfen wollte, am Ende mit einem Baby-Alligator beglückt?«, fragte Pauline. »Sie hat sich in die Häuser geschlichen und allen ein kleines Geschenk hinterlassen – ein sehr sinniges Geschenk. Mir übrigens auch.«
    Saria warf den Kopf in den Nacken und lachte. Mit einem Mal sah Drake das frühreife Kind mit dem glänzenden, weißgoldenen Haar, das so eigenwillig und schwer zu bändigen war, förmlich vor sich. Seine Faszination wuchs mit jeder Minute. Seine Saria musste ein Rückgrat aus Stahl haben, wenn sie in einem so frühen Alter einer ganzen Gemeinde die Stirn geboten hatte.
    »Bist du wirklich heimlich in Häuser … «
    » Acht an der Zahl«, betonte Pauline. »Alles in einer einzigen Nacht, und ohne erwischt zu werden.«
    Drake schüttelte den Kopf, konnte sich aber das Grinsen nicht verkneifen. »Du bist in acht Häuser eingedrungen und hast jedem einen kleinen Alligator gebracht?«
    Pauline nickte und kicherte bei der Erinnerung. »Diese junge Dame ist sehr erfinderisch. Sie hat den kleinen Alligatoren ein Bändchen um den Hals gebunden, an dem ein zusammengerollter Zettel hing, und sie im Badezimmer zurückgelassen, entweder in der Badewanne oder in der Dusche. Die Damen waren allesamt tragende Säulen der Gemeinde und sehr auf Sauberkeit bedacht.«
    »Dann waren sie sicher hocherfreut.«
    »Allerdings kamen die meisten aus der Stadt«, setzte Pauline hinzu. »Sie lebten zwar am Fluss, waren aber anders als die Einheimischen aus den Sümpfen. Können Sie sich vorstellen, was es für ein Geschrei gegeben hat, als sie in ihren hübschen Bädern einen Alligator gefunden haben? Ich glaube, man hat es den ganzen Mississippi entlang gehört.«
    Saria prustete los und Pauline stimmte in das Gelächter ein.
    »Was stand auf dem Zettel?«, fragte Drake.
    »Wartet, meinen hab ich noch«, Pauline sprang so hastig auf, dass ihr Stuhl einen Moment umzustürzen drohte.
    Drake hielt ihn fest, während Pauline aus dem Zimmer eilte, um den Zettel zu holen.
    »Erinnere mich daran, dich nicht zu ärgern«, flüsterte er Saria zu. »Ich glaube, du bist rachsüchtig.«
    »Gut, dass du das von mir schon mal weißt«, sagte Saria. »Ich lass mich nicht gern herumschubsen, nicht einmal von ma famille . Ich musste wie eine Erwachsene sein, und niemand sollte in mein Haus kommen und mir sagen, was ich darf und was ich nicht darf.«
    »Wir haben nur versucht, dir deine Kindheit zu retten«, bemerkte Pauline, als sie den Zettel vor Drake auf den Tisch warf.
    »Heute weiß ich das, Miss Pauline«, erwiderte Saria. »Deshalb habe ich ja gesagt, dass das sehr lieb von euch war. Später, als mein Ärger sich etwas gelegt hatte, habe ich nachgedacht und erkannt, dass ihr das nur getan habt, weil ihr euch alle Sorgen gemacht habt. Ein paar Wochen später habe ich mich in jedem Hause entschuldigt.«
    Drake schaute auf den Zettel. Er hatte ein kindliches, wütendes Gekritzel erwartet und war erstaunt, dass die Mitteilung in Schönschrift verfasst war. Als er aufsah, begegnete er Paulines Blick.
    »Verstehen Sie jetzt, warum ich ihn aufbewahrt habe? Das ist ein Kunstwerk. Sie schreibt, sie habe uns allen ein Baby gebracht, um das wir uns kümmern könnten, denn offensichtlich seien wir nicht ausgelastet, und sie brauche unsere Hilfe nicht. Sie rate uns, unsere Muttergefühle an diesem Baby auszulassen.« Pauline schenkte sich noch Kaffee nach und nahm sich ein Beignet. »Natürlich war das Baby nur ein Alligator, aber was für eine

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