Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
ungemütlich. Ich selbst stand bereits bis zu den Knien im Wasser.“ Diese Antwort entlockte auch ihr ein leises Lachen.
„Woher weißt du, was ein Radio ist?“
„Ich weiß es nicht, aber es gleicht der Erfindung eines unserer Schamanen. Ich habe nur etwas Drachenenergie angewandt und gehofft, dass es Geräusche von sich gibt.“
Savannah nickte.
„Heißt das jetzt, dass ich mich auch in einen Drachen verwandele?“ Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen und Aidan bestätigte ihre Vermutung.
„Nein, dafür hättest du in dieser Welt geboren werden müssen. Doch Angus‘ Fähigkeiten hast du sehr wohl geerbt. Das ist einer der Gründe, warum ich dich gesucht habe.“ Etwas abgelenkt davon, dass er sie nun wieder duzte und dies ein großes Gefühl der Freude in ihr auslöste, sickerte die Bedeutung dieser Worte erst langsam zu ihr durch.
„Du bist eine Cailleach. Ein Mensch mit deinen Fähigkeiten wird nur alle hundert Jahre geboren.“ Widersprechend schüttelte Savannah den Kopf.
„Ich habe keine besonderen Fähigkeiten. Was nützt es einem, wenn man aus dem Nichts einen Sturm herauf beschwören kann? Man bekommt nur nasse Füße oder Verletzungen durch Hagelkörner.“
„Was macht ihr Kinder denn hier draußen auf der Erde? Anisha hat bereits das Frühstück hergerichtet.“ Erschrocken schaute sie die Frau an, die aus der Höhle gekommen war. Auf den ersten Blick dachte Savannah, dass es sich bei der Frau um Anisha handelte, doch die Proportionen im Gesicht waren nicht ganz identisch und als die Frau die Kapuze ihres leichten Umhangs nach hinten schob, waren die feuerroten Haare etwa lang bis zum Kinn.
„Savannah, darf ich dir meine Mutter Danica vorstellen?“, sagte Aidan mit einem seltsam hölzernen Klang in der Stimme. Savannah nickte der Frau zu und folgte dann Aidan ins Innere der Höhle. Der Tisch war tatsächlich bereits für vier Personen gedeckt. Anisha begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln.
„Na, hast du gut geschlafen Savannah?“ Sie konnte gar nicht anders als das herzliche Lächeln zu erwidern.
„Ja, danke.“
Anisha beobachtete, wie Savannah ganz unbewusst zwei Löffel Zucker in Aidans Tasse gab, ehe sie sich setzte. Das Komische an dieser Situation war, dass Savannah es selbst nicht einmal bemerkte. Aidan warf seiner Schwester einen warnenden Blick zu. Unauffällig steckte sie ihm die Zunge heraus. Sie würde schon kein Wort sagen.
Savannah, ganz in Gedanken, dachte immer noch über das nach, was Aidan ihr zuvor gesagt hatte.
„Woher wusstest du von meiner Existenz?“, fragte sie Aidan.
Anisha beantwortete die Frage. „Ich habe dich in einer meiner Visionen gesehen. Nachdem Angus verschwunden war, häuften sich die Angriffe auf uns. Dazu noch der Fluch, dass wir uns bei Sonnenlicht nicht verwandeln können. Und eines Nachts sah ich dich in einer Vision vor mir.“
Savannah, die aus den Worten nicht wirklich schlau wurde, schaute Anisha verwirrt an. Aidan versuchte es ihr zu erklären: „Vor etwa einem Monat ist Angus verschwunden. Entweder hat er beschlossen, mit dem Fluch seinen Clan nicht weiter zu belasten oder Alec hat ihn gefangen genommen. Meine Schwester hat die Gabe, durch Visionen Informationen zu erhalten, die für den Clan wichtig sind.“
Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, dass Aidans Mutter traurig zu ihr schaute. Doch als sie den Kopf in Danicas Richtung drehte, verschwand der Ausdruck blitzschnell. Auch Anisha bewegte sich unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. Irgendetwas Wichtiges wurde ihr noch verschwiegen, da war sie sich sicher. Und die beiden Frauen wussten Bescheid. Als ob Anisha sich dabei ertappt fühlte, einen Fehler begangen zu haben, stand sie auf und holte die Teekanne, um ihnen nachzuschenken.
„Ok, wie finden wir jetzt meine Mutter und meine Großmutter?“
„Oh. Ich habe ganz vergessen, das zu erwähnen. Gestern habe ich zwei fremde menschliche Frauen bemerkt, die nicht zu unserem Clan gehören. Sie sind kurz vor eurer Ankunft mit einer kleinen Gruppe Reisender ins Landesinnere aufgebrochen. Die jüngere der beiden Frauen meinte, dass sie die Stimme eines Mannes gehört habe. Ihr schien es unheimlich wichtig zu sein, dieser Spur zu folgen. Sie sah dir ähnlich, Savannah“, sagte Anisha ganz aufgeregt.
„Das müssen sie gewesen sein. Nola kommt aus dieser Welt, also muss sie sich auskennen.“ Nun wandte sich Aidan an seine Mutter.
„Ich werde mich noch heute mit Savannah auf den Weg zu Conlan machen. Ich
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