Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
Kontrast zu dem weißen Schnee. Ihre Wand aus Energie schützte sie immer wieder vor schweren Verbrennungen und dem sicheren Tod. Als der Kampf vorbei war und ihre Angreifer flohen, stießen die siegreichen Drachen ein Brüllen aus, dass die Erde zum Beben brachte. Aidan kam mit seinen riesigen Schwingen auf sie zugeflogen und Savannah blinzelte nur zwei Mal, da stand er auch schon als Mann vor ihr. Sie bekam eine leichte Gänsehaut von der Energie, die von ihm ausging.
„Ich muss noch einige Sachen erledigen. Geht Ihr bitte in die Höhle zurück. Sobald ich zurück bin, werde ich Eure Fragen beantworten.“
Ein wenig beleidigt, weil er nun wieder zu dieser höflichen Anrede zurückgekehrt war, obwohl er sie vorhin noch geküsst hatte, nickte Savannah knapp und ging dann zurück in die Höhle. Was dachte sie sich eigentlich? Vielleicht hatte der Mann zwanzig Geliebte und sie war beleidigt, weil er sie mit ` Ihr‘ anredete? Vielleicht war sie wirklich einfach nur verrückt geworden und träumte das alles nur. Drachen, die in Höhlen lebten und gegen andere Drachen kämpften, so etwas gab es doch nur in Fantasy-Büchern oder Filmen. Savannah erinnerte sich an ihre erste Begegnung. Sie hatte tief im Inneren gespürt, dass er eine Frau liebte. Und das mit seiner ganzen Seele. Durfte er dann einfach durch die Gegend laufen und fremde Frauen küssen? Wütend setzte sie sich auf einen Stuhl und trank ihren nun kalt gewordenen Tee.
Als Aidan in sein Zuhause zurückkehrte, saß Savannah schlafend auf einem Stuhl. Ihren Kopf hatte sie in ihre auf dem Tisch gekreuzten Arme gelegt. Anisha betrat hinter ihm die Höhle und bedeutete ihm, leise zu sein. Mit ausdruckslosem Gesicht sah er zu, wie seine Schwester Savannah vorsichtig auf den Arm nahm und sie in ein Gästezimmer trug. Unbewusst spielte er dabei mit dem roten Edelstein in seiner Hosentasche. Durch die Magie, die Savannah gewirkt hatte, war aus dem Stein und ihrem Blut ein kleiner Rubin entstanden. In seiner Welt war so ein Stein ein Vermögen wert. Eigentlich hatte er gehofft, noch heute mit ihr sprechen zu können. Es gab so vieles, was sie noch nicht wusste und dem sie sich stellen musste. Doch nach allem, was sie heute erlebt hatte, war es nicht verwunderlich, dass sie einfach so eingeschlafen war. Vermutlich hatte sie vorher hier gesessen und wütend über sein Verhalten nachgedacht. Er kannte sie besser, als irgendjemand sonst. Doch das wusste sie nicht. Mit vor Anspannung schmerzenden Schultern machte sich auch Aidan auf den Weg in seinen Schlafbereich.
Savannah war sich überdeutlich bewusst, dass sie träumte. Sie saß auf einem Berg hoch oben in den Wolken. Als ein Mann sich neben sie setzte, lösten sich kleine Steinchen und rollten hinunter in die Tiefe. Gedankenverloren schaute auch er in den strahlend blauen Himmel. Als er sprach, hatte seine Stimme einen angenehm warmen Klang.
„Du siehst deiner Mutter sehr ähnlich.“ Als Savannah weiterhin schwieg, fuhr der Mann fort:
„Ich weiß, dass du sehr stark in der Vergangenheit warst. Der heutige Tag war jedoch nur der Anfang. Alec wird alles daran setzten, dich zu vernichten.“
„Warum? Warum ich?“ Der Mann sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an. So, als wolle er sagen, dass sie kein Kind mehr sei und das Schicksal seine eigenen verworrenen Wege ginge. Diese Frage hatte sie sich ihr Leben lang gestellt. Immer, wenn sie mal wieder umgezogen waren oder sie sich als Kind von den anderen fernhielt, aus Angst, man würde sie ausgrenzen.
„Aidan wird dir alles erklären. Hab Geduld. Bald wirst du alles verstehen.“ Und mit diesen Worten löste sich der Mann in Rauch auf und ließ sie grübelnd zurück. Was genau sollte das gerade bedeuten? Außerdem fand Savannah es seltsam, dass sie sein Alter nicht wirklich bestimmen konnte. Seine Augen hatten alt und weise auf sie herunter geschaut. Wer war er?
Den Rest der Nacht verbrachte Savannah relativ unruhig. Früh am Morgen wurde sie wach, weil ihr zu warm war. Verwirrt setzte sie sich im Bett auf. Erst einmal musste sie überlegen, wo genau sie sich eigentlich befand. Nur langsam kam die Erinnerung an den seltsamen Traum mit dem fremden Mann und an die Ereignisse des letzten Tages zurück. War es gestern nicht noch kalt gewesen, als sie eingeschlafen war? Mal abgesehen davon, dass es nicht alle Tage vorkam, dass sie in einer anderen Welt aufwachte und hier alles so anders war, als sie es kannte?
Schnell machte sie sich fertig und verließ so
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