Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
dringend ersehnte? Und dann tat Savannah den ersten Schritt und überraschte ihn genauso sehr wie sich selbst. Sie beugte sich etwas nach vorn, sodass ihre Lippen seine nur leicht streiften. Mit einem Stöhnen zog er sie fest an sich. Seine Lippen dämpften den erschrockenen Laut und nahmen ihren Mund in Besitz. Wie flüssiges Feuer ließ das Verlangen das Blut durch seinen Körper schießen. Er bemerkte nicht, wie er sie beide durch das Wasser nach hinten dirigierte, sodass Savannah mit dem Rücken hinter dem tosenden Wasser an die Steinwand prallte. Er spürte nur diese Frau an seinem Körper, der sich nach ihrer Berührung sehnte. Erst als Savannah leise wimmerte, ließ er kurz von ihr ab, nur um seine Lippen an den Puls an ihrem Hals zu drücken. Damit entlockte er ihr ein unterdrücktes Aufstöhnen und ihre Hände suchten an seiner Brust nach einem Halt. Seinem Verlangen folgend, ließ er seine Hände über ihre Hüften gleiten und an ihrer Seite nach oben wandern. Mit der rechten Hand griff er in ihr nasses Haar, seine Lippen kehrten hungrig zu ihrem Mund zurück. Seine Zunge neckte zuerst ihre Unterlippe, mit den Zähnen nagte er kurz darauf an der Stelle, die er zuvor noch liebkost hatte. Wie von allein öffnete Savannah leicht die Lippen, sodass er vollends Besitz von ihr ergreifen konnte. Mit der linken Hand drückte er sie näher an seinen Körper.
Durch den Nebel in seinem Kopf nahm er Geräusche wahr. Eine Stimme. Rief da jemand seinen Namen? Irgendwie musste er die Gewalt über sich selbst wieder erlangen. Doch Savannah, ganz weiche Frau in seinen Armen, ließ ihn wünschen, dass sie alle Zeit der Welt zu zweit hätten, ohne dass sie jemand störte. Doch es war zu früh. Es gab zu viel Ungesagtes. Da. Wieder diese Stimme. War das nicht Laylah? Savannah hatte es anscheinend auch gehört, denn sie drückte mit ihren Händen gegen seinen Oberkörper. Widerstrebend gehorchte er ihrem Wunsch und ließ ihr etwas Raum zum Atmen. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen glasig, ihre Lippen leicht geschwollen. An ihrem Hals konnte er Spuren seines Dreitagebartes erkennen. Doch er verspürte nicht den Hauch eines Bedauerns. Auch wenn er es ungern zugab, hatte Savannah eine ungeheure Wirkung auf ihn. Seine Stimme klang ungewohnt belegt. „Wir müssen dringend reden.“ Savannah, die ihrer eigenen Stimme nicht besonders traute, stimmte nickend zu.
„Aidan, wo im Namen des Feuers steckst du?“ Laylahs Stimme war kurz in ihrer Nähe zu hören, dann entfernte sie sich wieder. Als Aidan sicher war, dass er von seiner Schwester nicht gesehen werden konnte, trat er durch den Wasserfall hindurch und ging zum Ufer. Alles in ihm zog ihn zurück zu der Frau, die immer noch bewegungslos, mit dem Rücken an den kalten Felsen gepresst, hinter dem Schleier aus Wasser stand. Doch irgendetwas war geschehen, das hatte er an Laylahs Stimme gehört. Seine Pflicht musste jetzt an erster Stelle stehen.
Savannah presste eine Hand auf ihr klopfendes Herz und die andere an ihre Lippen. Was genau war da gerade geschehen? Sie hatte wieder zugelassen, dass Aidan sie küsste und dann einfach verschwand. Erst, als sie sicher war, dass Aidan in Richtung ihres Lagers entfernt hatte, ging sie ebenfalls ans Ufer und zog sich an. Dabei versuchte sie zu ignorieren, dass ihre Hände zitterten. Nur langsam nahm ihr Herz seinen gewohnten Rhythmus auf. Als sie zu ihrem Lager zurückkehrte, knieten Aidan und Laylah neben einer Gestalt am Boden. Als Savannah näherkam, erkannte sie, dass es sich dabei um Gavin handelte. Er lag ausgestreckt auf dem Boden, die Hände abwechselnd auf seinen Kopf und seinen Bauch gedrückt. Die Laute, die er dabei von sich gab, erinnerten nur entfernt an ein Stöhnen.
„Was ist passiert?“, fragte sie die Geschwister. Laylah drückte ihren Großvater mit beiden Händen auf die Erde, als er sich vor Schmerz aufbäumte. Als Aidan ihr antwortet, konnte sie Verwirrung und Sorge aus seiner Stimme heraushören. „Ich weiß es nicht. Laylah sagte, er sei einfach zusammengebrochen. Kann es sein, dass er das Gift doch nicht vollends verarbeitet hat?“, fragte er seine Schwester.
„Ich weiß es nicht. Irgendein Schleier verwehrt mir einen Blick auf sein Inneres.“ Mit einem Mal standen Savannah die Nackenhaare zu Berge. Irgendetwas stimmte nicht. Eine Aura der Gefahr schwappte über ihnen zusammen und ihre Kraft, die bereits zuvor ungewöhnlich schnell angestiegen war, kribbelte wieder in ihren Fingern und ließ kleine
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