Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
Funken aus ihren Fingerspitzen auf den Boden fliegen. Aidan, dessen geschärfte Sinne nun auch die Gefahr erkannten, richtete sich blitzschnell auf. Aus dem Augenwinkel bemerkte Savannah, dass er sein Schwert wieder in der Hand hielt. Wie hatte er das so schnell geschafft? Ein unheimliches Heulen erklang. Aidan stieß ein Fauchen aus, das Savannah erneut eine Gänsehaut bescherte. Laylah, nun alarmiert durch Aidans Verhalten, stand auf und wob blitzschnell einen Schutzzauber um sie herum. Savannah beobachte erstaunt die geschmeidigen Bewegungen mit den Fingern in der Luft und auf dem Boden, die Laylah vollführte. Die fremdartigen Zeichen leuchteten kurz in einem warmen und angenehmen Licht auf, ehe sie verblassten.
Und dann trat der Albtraum eines jeden einsamen Wanderers aus dem Wald. Ein schwarzer Wolf, das Fell gesträubt, die Augen auf sie gerichtet, die Zähne gebleckt. Das Knurren, das er ausstieß, ließ seinen gesamten Brustkorb vibrieren. Hinter dem schwarzen Tier kamen nun noch weitere Wölfe langsam auf sie zugelaufen, bis sie umzingelt waren. Die Pferde, die an den Bäumen festgemacht waren, stießen ängstliche Laute aus und schabten mit den Hufen auf dem Boden..
Das Fell der anderen Wölfe wieß die verschiedensten Färbungen auf, von weiß bis rot und teilweise bräunlich. Aidan ließ den schwarzen Wolf nicht aus den Augen und stieß ebenfalls eine Art Knurren aus. Wie auf ein Zeichen hin bleckten alle anderen Wölfe nun auch die Zähne, einer reckte sogar seinen Kopf in die Höhe und stieß ein durchdringendes Heulen aus. Als Savannah den schwarzen Wolf genauer betrachtete, erkannte sie trotz der lebensbedrohlichen Gefahr, in der sie steckten, seine Schönheit. Sein Fell war mitternachtsschwarz und seidig glänzend. Sein Körper strahlte eine Kraft und Schnelligkeit aus, die die Muskeln unter dem Fell nicht verbergen konnten. Seine Augen waren unverwandt auf Aidan gerichtet. Etwas weiter hinten stand eine weiße Wölfin. Sie war etwas größer als der Rest des Rudels, doch noch immer kleiner als der schwarze Wolf. Als Savannah der Wölfin wie magisch angezogen direkt in die Augen schaute, konnte sie darin eine unerschütterliche Entschlossenheit und Intelligenz ausmachen. Dies waren keine normalen Tiere.
Alec stand am Fenster und schaute auf den Innenhof hinunter. Männer in Rüstungen und mit tödlichen Waffen in Händen führten ihre täglichen Kampfübungen aus. Für ihn waren diese Männer nichts weiter als Marionetten in einem Spiel um Macht. In der Hand hielt er ein Glas mit einem der teuersten Weine, die es in dieser Stadt zu kaufen gab. Auch wenn er die Männer beobachtete, war er mit seinen Gedanken weit fort. Der alte Mann musste nun langsam im Sterben liegen. Wie war noch mal sein Name gewesen? Gavin, richtig. Sein Plan schien aufzugehen. Eigentlich hätte der Alte bereits beim ersten Zusammentreffen mit seinem Enkel sterben sollen. Auch Aidan, der momentane Anführer des letzten Clans, der sich ihm entgegenstellte, hätte bereits tot sein müssen. Doch das war nicht weiter schlimm, redete Alec sich ein. Das war nur eine kurze Verzögerung seines Plans. Nicht einmal der große Aidan konnte seinem Großvater noch helfen. Er hatte lange für diesen Zauber geübt und es gab niemanden, der ihn, Alec, den größten Magier aller Zeiten, übertreffen konnte. Das Gift würde den Alten und alle, die in seiner Nähe waren, langsam aber sicher töten.
Er war weder größenwahnsinnig noch eitel. Er hatte nur seit frühester Kindheit gelernt, seine Magie zu seinem Vorteil zu benutzen. Bald würden diese Monster von der Welt verschwunden sein. Dann würden nur die Menschen herrschen und die Drachen würden ausgerottet sein. Bei diesem Gedanken musste Alec automatisch grinsen. Seit dem Tod seiner Mutter hatte er darauf hingearbeitet. Sie war eine Hure und Alkoholikerin gewesen. Eines Tages hatte sie sich mit einem Gestaltwandler eingelassen, der behauptete, sie sei seine wahre Gefährtin. Seine Mutter wiederum, die mit ihrem Gewerbe das Geld verdiente, um den Hunger ihres Sohnes und ihren eigenen zu stillen, lachte den Mann nur höhnisch aus. Alec war fünf Jahre alt gewesen, als seine Mutter mal wieder mit einem Freier in ihrem Zimmer war. Er hatte sich wie immer in seinem Schrank versteckt und sich die Ohren zugehalten, um die Geräusche nicht zu hören. Doch die Schreie, die seine Mutter an dem Tag ausgestoßen hatte, als der Drache sie aus Eifersucht in Stücke gerissen hatte, die hatte er
Weitere Kostenlose Bücher