Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
sehr wohl gehört. Der Freier hatte entkommen können und allen im Dorf von der Tat erzählt. Doch der Gestaltwandler, vor Trauer und Gram wahnsinnig geworden, hatte sich selbst das Leben genommen. An diesem Tag, als man ihn aus dem Schrank geholt hatte und ihn in das Zimmer mit den blutigen Wänden und den Überresten seiner Mutter gezogen hatte, war ein Schwur entstanden. Diese Monster würden eines Tages dafür bezahlen. Der Mann, der ihn am Arm haltend in dieses Zimmer gezerrt hatte, nur um ihm zu zeigen, was diese Drachen anrichten konnten, hatte seinem Hass zusätzliche Nahrung gegeben. Er hatte ihn bei sich aufgenommen und ihn großgezogen. Zu schade, dass er eines Tages einem tödlichen Unfall zum Opfer fiel. Nun ja, das Baden in einem See mit einer geldhungrigen Hure war vielleicht nicht seine beste Idee gewesen. Als ein Mann das Zimmer betrat, neigte Alec nur den Kopf zur Seite, um ihm zu verstehen zu geben, dass er sprechen sollte.
„Mein Herr, uns wurde soeben berichtet, dass die beiden Frauen gefangengenommen wurden, die mit der Cailleach verwandt sein sollen. Sie werden umgehend zu Euch gebracht.“ Mit einem Nicken entließ er den Mann, dessen Stimme leicht gezittert hatte. Unter seinen Gefolgsleuten war er gefürchtet und verehrt. Sein Plan ging langsam auf. Und wieder lächelte Alec vor sich hin und beobachtete weiter die kämpfenden Männer auf dem Platz. Diese Cailleach würde sich noch wünschen, sie wäre niemals geboren worden.
4.
Savannah, noch immer in die Betrachtung der weißen Wölfin vertieft, spürte eine Art Kribbeln, das ihr den Nacken hinunter lief. Irgendwie kam ihr das Tier bekannt vor. Aber woher? Aidan, der immer noch kampfbereit den schwarzen Wolf anschaute, ließ sein Schwert wieder sinken, bis die Spitze auf den Boden zeigte. Als eine dunkle Stimme erklang, zuckte Savannah erschrocken zusammen.
Verschwindet von unserem Land.
Der Schwarze untermalte seine Worte noch mit einem angsteinflößenden Knurren.
„Wir werden nur für eine Nacht hier rasten. Morgen sind wir verschwunden, Ciaran. Wir haben keines unserer Abkommen verletzt.“
Der schwarze Wolf, den Aidan Ciaran genannt hatte, stieß ein wütendes Heulen aus.
Unsere Verträge besagen, dass ihr dem Rudel nicht gefährlich werden dürft und auf der Durchreise unser Land passieren könnt. Und nun? Was macht ihr? Ihr bringt uns ein Gift, das alles in seiner Nähe vernichten wird. Ich sage dir, Drache, verschwindet, oder wir werden nachhelfen.
Gavin stieß genau in diesem Moment einen qualvollen Schrei aus. Sein Körper bäumte sich unter Schmerzen und dem Fieberwahn auf, sodass Laylah ihn wieder hinunterdrücken musste. Wieder wurde Savannah magisch von den Augen der Wölfin angezogen. Als ihre Stimme erklang, hatte Savannah erneut das Gefühl eines Déjà-vu.
Wie lautet dein Name, Cailleach?
„
Ich heiße Savannah.“ Sie war erleichtert, dass ihre Stimme nicht zitterte. Seltsamerweise schien Aidan sich noch mehr anzuspannen. Er ließ aber weiterhin den Blick des Schwarzen nicht los. Was bedeutete das?
Kannst du dich gar nicht mehr an mich erinnern? An dein altes Leben?
Verwirrt schüttelte Savannah den Kopf. Nun tauchte auch in den Augen der Wölfin dieser traurige Ausdruck auf, den sie schon bei Danica gesehen hatte. Ays strich ihr mit seinem Körper um die Beine. Wo war der Kater eigentlich gewesen, als die Wölfe aufgetaucht waren?
Das habe ich mir bereits gedacht. Aidan, ihr müsst Verständnis haben. Wir haben einige unserer Welpen durch eine seltsame Seuche verloren. Der kranke Mann trägt einen giftigen Zauber in sich.
Die Wölfin wurde durch den Schwarzen unterbrochen.
Ishani, was machst du?
Die Wölfin ließ sich jedoch von dem rüden Ton nicht einschüchtern und knurrte nun ihrerseits den schwarzen Wolf an.
Sie war einmal meine Freundin, Ciaran.
Wachsam warf Aidan einen kurzen Blick auf Savannah, ehe er seine Augen wieder auf die Wölfe richtete. In Zeiten wie diesen verfluchte er Alec noch mehr als sonst. Auch wenn er stärker und schneller war als ein normaler Mensch, so war er in seiner Drachengestalt noch um einiges stärker. Obwohl die Drachen in den letzten Jahrhunderten mit den Wolfsrudeln mehrere friedliche Abkommen geschlossen hatten, war er sich nicht sicher, wie Ciaran reagieren würde. Wenn es stimmte, was Ishani sagte, dann hatte das Alphamännchen durchaus das Recht, ungebetene Gäste aus seinem Territorium zu vertreiben. Immerhin war auch Aidan ein Alphatier und würde genauso
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