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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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fiel das Wasser eine Steinwand hinunter, sodass die Spritzer durch die Sonnenstrahlen nur so glitzerten und weißer Schaum die Wasseroberfläche bedeckte. Ein kleiner Strand lud etwa vierzig Meter gegenüber dem Wasserfall zum Sonnenbaden ein. Hinter dem Strand befand sich ein Wald. Irgendwie erinnerte sie die Szene ein wenig an den Traum über Hawaii, in dem sie über den weißen Sandstrand gelaufen war.
    Laylah wartete nicht lange, sondern stürzte sich vollständig angezogen in das blaue Nass. Aidan richtete ihr Lager her und Savannah gesellte sich zu Gavin, um ihm zu helfen Feuerholz zu suchen. In einvernehmlichem Schweigen erledigten sie ihre Arbeit, bis es langsam dämmerte. Als sie zurückkehrten, saß Laylah auf der Erde und beschäftigte sich mit einem Vogel, den es wohl zum Abendessen geben würde. „Savannah, wenn du ebenfalls schnell ein Bad nehmen möchtest, solltest du dich beeilen, die Sonne wird bald verschwunden sein.“ Dankbar nickte sie Gavin zu. Von Aidan war weit und breit nichts zu sehen und Ays hatte sich neben Laylah zusammengerollt.
    Um ein wenig allein zu sein und ihre Gedanken ordnen zu können, ging sie nah an den Wasserfall heran. Ihr oberstes Hemd konnte sie ausziehen, da sie darunter ein Shirt trug. Ihre Hose behielt sie an, nur für den Fall, dass jemand sie beobachten sollte. Langsam, die Kühle des Wassers auskostend, lief sie in den See hinein. Die Naturgewalt um sie herum machte ihr deutlich, dass ihre Kraft beinahe einen kritischen Punkt erreicht hatte. Fast schien es ihr, als ob ihre Macht im Einklang mit dem Tosen des Wassers pulsierte. Am Rand des Wasserfalls stellte sie sich wie unter eine Dusche hin. Das Wasser fiel hart auf ihren Körper, doch es war auch irgendwie angenehm. Genießerisch schloss sie die Augen.
    „Du solltest dich nicht zu weit vom Lager entfernen.“ Erschrocken riss Savannah die Augen auf. Und da stand er am Ufer, sein Schwert in der rechten Hand haltend, mit der Spitze nach unten gerichtet. Sein Blick war auf ihr Gesicht gerichtet, doch dann folgte er der Spur des Wassers ihren Körper entlang nach unten. Savannah hatte das Gefühl, bis zu den Zehenspitzen errötet zu sein. Aidan legte sein Schwert auf den Boden und zog sich ebenfalls das Hemd aus. Die ganze Zeit über ließ er sie dabei nicht aus den Augen. Wie ein Jäger seine Beute, so sah er sie an. Savannah war wie gelähmt. Noch immer prasselte das Wasser auf sie hinunter und hinterließ schmerzhafte Stiche auf ihrer Haut. Als sie den Blick etwas senkte, atmete sie scharf die Luft ein. Sein gesamter Oberkörper war mit Narben übersät, von denen sie bereits bei ihrer ersten Begegnung einen Teil gesehen hatte. Doch jetzt, mit nacktem Oberkörper, konnte sie erkennen, dass nicht nur auf seiner Brust, sondern auch auf seinem Rücken schwere Verletzungen Narben hinterlassen hatten.
    Aidan kam nun langsam auf sie zu. Geschmeidig wie eine Raubkatze oder eben wie ein Drache. Konnten Drachen denn eigentlich geschmeidig sein? Kopfschüttelnd vertrieb sie diesen seltsamen Gedanken. Wenn sie genauer darüber nachdachte, dann schien es, als ob Aidan extra langsam auf sie zuging, damit sie seine Narben begutachten konnte. Aber warum? Die Muskeln seines Oberkörpers waren steinhart, so, als ob er ebenso angespannt war wie sie. Es fehlten nur ein paar Schritte, dann stand er dicht vor ihr. Sie konnte seinen Duft riechen. Eine Mischung aus Erde, Mann und seiner eigenen Essenz. Mit ausdrucksloser Miene beobachtete Aidan, wie Savannah ihn musterte. Er wusste selbst nicht so recht, was er hier tat. War er etwa masochistisch veranlagt? Mit jeder Sekunde, die verstrich, wartete er darauf, dass sie aus Angst und Ekel vor ihm davon rannte. Er konnte am Ausdruck ihrer Augen erkennen, dass sie erriet, dass er sie mit Absicht seine Narben sehen ließ. Doch diese Frau, die er aus der ihr bekannten Welt gerissen hatte, stand weiterhin reglos unter dem Wasserfall und schaute ihm nun ebenfalls in die Augen. Und verdiente sich damit noch ein wenig mehr Respekt.
    Er kam noch ein Stück näher, bis ihre Nasenspitzen sich fast berührten und ihr Atem sein Gesicht berührte. Noch immer wendete sie den Blick nicht ab. Doch innerlich unterdrückte sie ein Zittern, das drohte, sie zu übermannen. Wie von allein senkte sich sein Blick auf ihre Lippen. Das leichte Zucken verriet ihm, dass sie genau wusste, woran er dachte. Er hatte so lange gewartet, diese Lippen zu küssen. War es ein Verbrechen, sich nun zu nehmen, was er so

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