Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
Körper und dann hob er mit kräftigen Flügelschlägen vom Boden ab. Savannah schrie kurz auf und schloss dann blitzschnell die Augen, da sich die Erde in einem mörderischen Tempo vor ihren Augen entfernte. Zum Glück war der Flug nach einigen Momenten beendet und sie wurde sanft auf dem Boden gesetzt. Als Aidan sich wieder verwandelt hatte und er hustend versuchte, sein Lachen zu verbergen, sah Savannah rot.
„Du, du….wie kannst du so etwas machen? Du kannst mich nicht einfach gegen meinen Willen in deinen Klauen irgendwo hinbringen und dich dann auch noch über mich lustig machen.“
Aidan konnte nun nicht mehr anders und lachte laut. Die Frau, die ihm gegenüberstand, hatte so gar keine Ähnlichkeit mit der Savannah aus den letzten Tagen. Diese Frau war wütend, kurz davor, mit den Füßen aufzustampfen oder auf ihn loszugehen. Ihre Haare waren zerzaust und eine ausnehmend hübsche Röte überzogen Gesicht und Dekolleté, sodass seine Gedanken ganz schnell zu einem anderen Thema wanderten. Als Savannah seinen Blick bemerkte, ging sie auf ihn los. Ehe sie
ihre
Gedanken in die Tat umsetzten konnte, ergriff er schnell ihre Handgelenke. Sie kämpften kurz miteinander, dann drehte Aidan sie mit dem Rücken zu sich um, eine Hand um ihre Taille, die andere hielt ihr rechtes Handgelenk fest. Dicht an ihrem Ohr sagte er: „Schau dir lieber die Landschaft vor dir an. Ich dachte, wir sollten ungestört reden und hier ist ein wirklich schöner Platz dafür.“
Savannah, ganz außer Atem, strich sich die wirren Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dabei ließ Aidan sie immer noch nicht los. Erst da sah sie, was er meinte. Aidan hatte sie oben an den Anfang eines Wasserfalls gebracht. Allerdings nicht den, unter dem sie vorhin gestanden hatte. Dieser Ort lag wesentlich weiter oben. Das Wasser fiel mit seiner unbändigen Kraft metertief in einen Fluss, der wiederum in den kleinen See mündete, an dem sie ihr Lager aufgestellt hatten. Der Mond ließ das Wasser silbern schimmern. Hinter ihnen standen Bäume, um deren Stämme sich kräftige Lianen rankten. Vögel zwitscherten wunderschöne Melodien.
Wäre sie allein hier oben gewesen, hätte sie sich bei den knackenden Geräuschen aus dem Wald sicherlich gegruselt, doch Aidans Nähe vermittelte ihr nicht nur Ruhe, sondern auch Sicherheit. Sie atmete immer noch schwer von der kleinen Rangelei.Langsam ließ Aidan sie los und trat einen Schritt zurück. Noch einmal nahm sie die wunderschöne Landschaft in sich auf, ehe sie sich umdrehte und ihm in die Augen schaute.
„Ok. Ich denke, jetzt ist die Zeit gekommen, mir meine Fragen zu beantworten. Du hast vorhin, als wir am Wasserfall waren, ebenfalls gesagt, wir sollten uns unterhalten. Worüber genau? Und was meinte Ishani mit meinem alten Leben? Du und deine Familie, ihr verbergt etwas vor mir.“
Aidan, nun wieder ernst, sagte: „Ja, du hast recht. Lass uns zuerst ein Feuer machen, du frierst. Danach werde ich dir alles erzählen, was du wissen möchtest.“
Erst jetzt bemerkte Savannah, dass sie von der kühlen Luft eine Gänsehaut bekommen hatte und sich unbewusst über den Arm strich. Ihre Energie hatte sich im Moment zum Glück wieder beruhigt, denn sonst wären wieder Funken aus ihren Fingerspitzen gekommen. Als das Feuer brannte, setzten sie sich beide auf die Erde, Aidan mit ausgestreckten Beinen, sie im Schneidersitz.
Savannah schien es seltsam, dass sie so ein Gefühl des inneren Friedens hatte. Als sie Aidan unter gesenkten Wimpern etwas genauer musterte, folgte sie den Lichtern des Feuers, die auf seinem Gesicht spielten. Im Stillen fragte sie sich, wie es dazu gekommen war, dass sie noch vor kurzem in einem Schulzimmer gesessen und an die Jobsuche gedacht hatte, um ihre Mutter zu unterstützen und jetzt saß sie hier an einem Feuer mit einem gut aussehenden Wesen des männlichen Geschlechtes. Der Gedanke an ihre Mutter versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Irgendwie hatte sie das Gefühl, sie müsste mehr tun, um Nola und ihre Mutter einzuholen und doch wusste sie, dass sie als Fremde in dieser Welt auf Hilfe angewiesen war. Es machte sie ganz kribbelig, dass sie nicht wusste, was den beiden Frauen widerfahren war. Doch Savannah war sich sicher, dass sie es spüren würde, wenn sie tot oder schwer verletzt wären. Immerhin hatten sich ihre Kräfte sehr verändert, da müsste sie so etwas doch spüren.
„Also…“, begann Aidan, „wie du weißt, ist Angus dein leiblicher Vater.“
Savannah nickte
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