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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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es geschafft hatte, atmeten beide im Gleichklang, ihre Hände noch immer verbunden. Wie in Trance nahm sie Energien wahr, die um sie beide entlang strichen. Sie traute sich nicht, ihre Augen zu öffnen, aus Angst, dass dann alles wieder vorbei sein würde. Sie konnte es schaffen. Sie musste es einfach schaffen. Savannah überlegte, was genau sie erreichen wollte. Alecs Bann über die Drachen musste aufgehoben werden. Sie nahm all ihren Mut zusammen und sagte laut in die Stille hinein:
     
    „Feuer ist Leben,
    zu Licht verwoben.
     
    Doch Dunkelheit zieht einher,
    mit der Gier und ihrem Heer.
     
    Was einst genommen im Streben,
    soll sich nun erneut erheben.
     
    Der Bann zu Asche verbrannt,
    auf immer aus dieser Welt verbannt.“
     
    Als Savannah ihre Augen wieder öffnete, saß Angus ihr nicht mehr gegenüber. Stattdessen befand sie sich wieder auf der verbrannten Ebene. Ihre Fingerspitzen kribbelten vor Energie. Vorsichtig legte sie ihre Hände auf die Abdrücke, die Angus‘ Krallen im Boden hinterlassen hatten. Sie spürte, wie ihre Energie sich im Boden entlud. Ein berauschendes Gefühl erfüllte ihren Körper. Ihre Sicht war klar, die verbrannte Erde fing an zu knistern. Als vor ihr eine kleine Pflanze aus dem Boden wuchs, konnte sie sich in diesem Moment nicht einmal darüber wundern. Die grüne Farbe des Stiels und der Blätter strahlte geradezu in dieser öden Landschaft. Die Pflanze wuchs immer mehr, bis eine Knospe sich öffnete und eine feuerrote Blüte enthüllte. Als Savannah sich umsah, konnte sie überall zarte Triebe erkenne, die sich aus der dunklen Erde an die Oberfläche kämpften. Auch Aidan, seine Schwester und Conlan beobachten die Pflanzen.
    Dann hörten sie das Brüllen. Gerade, als Aidan in den Himmel schaute, stießen die Angreifer auf die Erde hinunter. Ihr Ziel war klar erkennbar. Savannah. Der Drache in Aidan brüllte, als er die Energie wahrnahm, die seinen Körper durchströmte. Instinktiv wusste er, dass sie es geschafft hatte. Doch es fühlte sich an, als ob etwas aus ihm herausgesogen wurde. Seine Schritte wurden immer schwerer. Auch Laylah und Conlan hatten Schwierigkeiten, sich zu bewegen. Als ein Feuerball nur knapp seinen rechten Arm verpasste, versuchte er, noch schneller zu laufen. Savannah stand mitten im Feld der Blumen, die nun alle gleichzeitig blühten. Dort, wo Feuerbälle die zarten Pflanzen verbrannten, erschienen nur wenige Sekunden später neue Triebe. So trotzen sie jeder Logik und stellten sich dem Kampf um Leben und Tod.
    Wie in Zeitlupe sah sie, wie ein Drache mit einem Reiter auf seinem Rücken auf sie niedersauste. Sowohl Laylah als auch Aidan riefen ihr etwas zu. Als sie sich umschaute, wusste sie, dass sie nicht rechtzeitig bei ihr sein konnten. Sie selbst konnte sich ebenfalls nicht rühren. Nicht, weil sie nicht wollte, sondern weil ihre Beine bleischwer waren. Das Aufstehen hatte sie alle verbliebenen Kraftreserven gekostet. Als der Drache sie fast erreicht hatte, schloss sie die Augen. Ein stechender Schmerz durchzog ihren Körper, ehe sie ohnmächtig wurde.
    Aidan musste zusehen, wie der Drache Savannah mit seinen Krallen ergriff und sich wieder in die Luft erhob. Er brüllte seine Wut hinaus. Das konnte nicht sein. Sein Körper gehorchte ihm kaum noch. Nur sein Wille brachte ihn dazu, weiterzulaufen. Als die Angreifer sich zurückzogen und mit Savannah verschwanden, knickten seine Beine unter ihm weg. Vor Wut schlug er mit der Faust auf den Boden. Laylah ließ sich neben ihn sinken. Die Geschwister schauten sich in die Augen. Beide wussten, dass Alec dafür büßen würde. Conlan lag ein Stück von ihnen entfernt. Dabei bot er mit den roten Blumen um sich herum ein extrem skurriles Bild. Laylah wusste, dass er nicht tot war. Das würde sie spüren. Auch ihr Körper protestierte, als sie Aidan eine Hand auf die Schulter legte. So saßen sie noch eine Weile da. Beide schweigend.

6.
    Um sie herum war es schwarz. Savannah atmete mehrmals tief durch, um die Panik zu unterdrücken, die sie zu überwältigen drohte. Wo war sie? Was war passiert? Die Luft roch nach Moder und Staub. Nur langsam kam die Erinnerung zurück. Als sie versuchte, sich aufzusetzen, zog ein beißender Schmerz durch ihre linke Schulter. Vorsichtig hob sie die Hand und drückte sie auf die schmerzende Stelle. Zuerst roch sie das Blut, dann spürte sie es. Anders als Aidan hatte der Drache, der sie mit seinen Krallen gepackt hatte, nicht darauf geachtet, sie nicht zu verletzen. Savannah

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