Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
alle anderen Dinge. Laylah wusste nicht, wie es geschehen war, doch mittlerweile sah sie Savannah als Freundin an. Alle waren sich sicher, dass sie noch lebte. Doch wie lange noch? Was hatte Alec vor?
Da sie nicht weiter alleinsein wollte und ihre aufgestaute Energie an jemanden auslassen musste, ging sie hinaus auf den Hof der Burg, der sich auf der anderen Seite des Eingangs befand. Der Berg, in dem die Burg eingebettet war, war schmal. Auf der anderen Seite öffnete sich ein weitläufiges Gelände. Perfekt, um den Clan vor Angreifern zu schützen, da diese sich nirgendwo verstecken konnten. Nur wenige Bäume wiegten sich in einer warmen Brise.
Und dann sah Laylah die Krieger. Conlan stand in der Mitte. Um ihn herum hatten sich vier Männer aufgebaut, einer davon hielt einen kräftigen Knüppel in den Händen. Da sie sich ziemlich sicher war, dass das eine Übung und kein tatsächlicher Kampf war, lehnte sie sich an die Wand hinter sich und schaute einfach nur zu. Alle Männer waren kräftig. Die Muskeln zeichneten sich deutlich unter den Hemden ab. Conlan stand ruhig da, die Gedanken auf den bevorstehenden Angriff gerichtet. Laylah vermutete, dass dies seine Art war, mit Sorgen umzugehen. Als ein Mann mit einer großen Narbe am Oberarm einen Feuerball auf Conlan abfeuerte, wich er nur einige Millimeter zurück, sodass das Geschoss ihn knapp verfehlte.
Da sie eine Frau mit Augen im Kopf war, musste Laylah sich eingestehen, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Ihr innerer Drache erzitterte bei jedem Schlag, dem Conlan ausweichen musste. Ein paar Mal wurde er getroffen, doch sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht dabei. Da ihr Bruder genauso in einem Kampf agierte, versuchte sie auf die Zeichen zu achten, sobald er zuschlug. Als einer der Männer zu Boden ging, hatte sie seine Bewegung kaum wahrgenommen. Ihre Finger tippten neben ihrer Hüfte ungeduldig an die Wand. Es war unfair, dass sie allein so litt. Er enthielt ihr etwas vor, dass er nicht bereit war, ihr zu geben. Er lehnte sie ab.
Mit dem rechten Zeigefinger strich sie langsam über einen Ziegel in der Wand. Dabei setzte sie ein wenig Magie ein. Als Conlan zusammenzuckte und prompt einen Schlag ins Gesicht bekam, grinste sie breit. Wenn er erwartete, dass sie nun ein schlechtes Gewissen hatte, hatte er sich gründlich verrechnet. Erneut strich sie über den kalten Stein, liebkoste ihn ein wenig mit dem Fingernagel. Diesmal war Conlan vorbereitet. Er warf ihr einen finsteren Blick zu, bekam einen tiefen Schwinger in die Nierengegend, ehe er seinen Gegner zu Boden schickte. Nun wurde die Sache ernster. Feuerbälle zischten durch die Luft. Laylah wusste, dass Conlan ein begnadeter Krieger war. Würde sie etwas anderes denken, dann hätte sie ab diesem Zeitpunkt aufgehört. Doch ihr Drache wollte ihm die zahllosen schlaflosen Nächte heimzahlen. Die Verletzung durch seine Ablehnung. Die Verletzung ihres Stolzes und ihres Herzens. Als sie ihre gesamte Handfläche auf die Wand presste gab sie die Hitze in ihre Berührung hinein. In Gedanken berührte sie seinen verschwitzten Rücken. Ihre Handfläche fuhr bis nach unten, wobei ihre Finger kreisende Bewegungen machten.
Conlan brüllte, zum ersten Mal veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Die vier Männer blieben verunsichert stehen. Sie wussten nicht, wie sie sich nun verhalten sollten. Instinktiv hatten sie die Veränderung in der Luft gespürt. Als Conlan sich zu ihr umdrehte, blieb Laylah an die Wand gelehnt stehen. Ihr Körper erschauerte, als sie seinem Blick begegnete. Seine Augen waren dunkel, voller Gefahr. Seine Muskeln an Armen und Schultern traten deutlich hervor. Laylah hielt angespannt den Atem an, als Catoris Energie sie erreichte.
Laylah, was hast du angestellt?
Wieso, was meinst du?
Spiel nicht die Unschuldige. Ich merke, dass du eine Dummheit gemacht hast! Wer ist der Drache, dessen Energie dich gleich in Stücke reißen wird?
Laylah schaute zu Conlan. Dieser hatte sich wieder beruhigt. Seine Augen waren nun wieder klar, sein Gesichtsausdruck verriet nichts.
Niemand wird mich in Stücke reißen, geschweige denn mir zu nahe kommen. Catori, was ist los?
Wir kommen.
Wie meinst du das?
Mutter, Finn, Anisha, der halbe Clan und ich. Wir kommen zu euch. Wir wissen, wo Alec Savannah gefangen hält.
Laylah, wir haben nicht mehr viel Zeit.
Also verlor sie keine Zeit mehr. Conlan musste gespürt haben, dass sie eine wichtige Information bekommen
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