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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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das Wort aus.
    »Ja! Du musstest nie etwas beweisen. Du musstest nie etwas erklären. Aber ich konnte keinem klarmachen, warum es mir schlecht ging. Ich wusste es ja nicht mal selbst. Ich wusste nur, dass ich einsam war, egal, wie viele Menschen um mich herum waren. Aber dann erfuhr ich, dass ich Die Auserwählte bin. Und Die Auserwählte ist immer einsam. Ein Schicksal zu haben, das niemand verstehen kann …«
    »Ich bin Die Auserwählte«, unterbricht Linnéa sie. »
Eine
der Auserwählten. Wir sind mehrere.«
    Olivia seufzt ungeduldig.
    »Ich weiß, dass ihr Hexen seid, du und deine neuen Freundinnen«, sagt sie. »Aber es gibt nur
eine
Auserwählte. Und das bin ich.«
    Es ist das zweite Mal innerhalb von zwei Tagen, dass jemand behauptet, Linnéa wäre nicht auserwählt. Und für einen kurzen Moment flackert ein Zweifel in ihr auf. Aber nur für einen Moment.
    »Du irrst dich«, sagt Linnéa. »Am Anfang waren wir sieben und Elias war einer von uns. Dann haben die Dämonen ihn umgebracht. Dieselben Dämonen, die dir jetzt Märchen erzählen.«
    »Hör auf damit!«, schreit Olivia. »Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ausnahmsweise
ich
die Besondere bin?«
    »Und woher hast du deine enormen Kräfte, Olivia? Hast du dich von den Dämonen segnen lassen?«
    »Elias hat mir meine Kräfte gegeben!«
    »Hat er dir gesagt, dass du gezwungen sein würdest zu töten?«
    Olivia schlägt mit der Faust auf den Rand des Waschbeckens.
    »Ja! Er hat mich gebeten, ihn zu rächen! Jedes Mal, wenn ich jemanden töte, der ihm etwas angetan hat, werden meine Kräfte stärker! Elias weiß, dass ich ihn liebe, und er liebt mich auch! Du bist nur eifersüchtig!«
    Linnéa starrt sie an. Was soll sie tun? Was kann sie noch sagen, um zu ihr durchzudringen? Olivia hat Vanessas Leben und das der anderen in der Hand.
    »Es spielt keine Rolle, aus welchem Grund du es tust. Es
kann nicht
richtig sein«, sagt sie langsam. »Du hast unschuldige Menschen umgebracht.«
    »Sie waren nicht unschuldig«, sagt Olivia. »Und ich habe es auch nicht alleine gemacht. Helena und Krister waren die ganze Zeit dabei. Elias redet schon seit einem Jahr mit ihnen. Später haben sie Kontakt zu mir aufgenommen. Elias hat ihnen erzählt, dass ich Die Auserwählte bin, dass ich ihnen helfen kann.«
    »Dann ist das alles hier euer gemeinsamer Plan?«, fragt Linnéa.
    »Elias zurückzuholen, ja«, sagt Olivia. »Aber sie wissen nichts von der Apokalypse, die wir aufhalten müssen. Elias meinte, sie würden es nicht verstehen. Er hat auch gesagt, dass du es nicht verstehen würdest, aber
ich
habe an dich geglaubt.«
    Sie versucht, Linnéa anzufassen, aber Linnéa weicht ihr aus.
    »Linnéa …«, sagt Olivia. »Wir kennen uns schon so wahnsinnig lange.«
    »Ungefähr genauso lange, wie du Jonte gekannt hast«, sagt Linnéa. »Wie war es, ihn umzubringen? Wie war es, ihn schreien zu hören?«
    Olivia erstarrt. Schaut sie trotzig an.
    »Ich habe mir nicht ausgesucht, an wem wir uns rächen. Das waren Helena und Krister. Sie wollten auch, dass ich dich umbringe, aber ich habe mich geweigert.«
    »Vielen Dank«, sagt Linnéa ironisch. »Und danke auch, dass du dafür gesorgt hast, dass ich um ein Haar aus meiner Wohnung geflogen wäre.«
    »
Irgendwas
musste ich ja tun, um sie zufriedenzustellen«, sagt Olivia. »Außerdem wäre es wirklich besser für dich, in einem Heim zu sitzen, statt heute Abend dabei zu sein. Dann wärst du jetzt in Sicherheit. Elias und ich hätten dich hinterher abgeholt.«
    »Auf der Kanalbrücke habe ich mich auch wahnsinnig sicher gefühlt.«
    »Aber das war doch nicht meine Schuld! Erik und Robin sind ausgetickt! Hätte ich zu entscheiden, wären die beiden schon im Herbst gestorben. Aber du weißt ja, wie das mit Helena und Krister ist. Sie weigern sich einzusehen, dass Elias gemobbt wurde. Und Elias meint, es wäre schlauer, sich Erik und Robin zunutze zu machen. Wenn zwei wie sie bei PE sind, zieht das viele mit. Aber auch sie werden ihre Strafe bekommen. Genau wie Helena und Krister. Sie wissen es nur noch nicht.«
    Sie sieht beinahe so aus, als würde sie sich darauf freuen.
    »Du willst sie also auch töten?«, sagt Linnéa.
    »Alle, an denen wir uns gerächt haben, waren schuldig, aber Helena und Krister tragen die größte Schuld. Sie haben Elias nie verstanden. Nicht wie du und ich. Nur uns beiden hat er wirklich etwas bedeutet.«
    Sie lächelt Linnéa an.
    »Es ist mir so unglaublich schwergefallen, dir nichts zu verraten. Ich

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