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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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sowieso lächerlich, dass sie hier auf dem Schulhof rumsteht und ihm auflauert. Irgendwas an Gustaf bringt sie immer wieder dazu, sich zu demütigen.
    Nachdem sie Gustaf und Minoo zusammen am Schwarzen Brett gesehen hat, ist sie rausgegangen, um auf ihn zu warten. Die beiden scheinen Streit zu haben und diese Gelegenheit will Ida sich auf keinen Fall entgehen lassen.
    Jetzt kommt er auf sie zu, und sie muss sich beherrschen, um sich ihm nicht in die Arme zu werfen.
    Mal hat sie Angst, sie könnte G verschrecken, wenn sie allzu offenherzig mit ihren Gefühlen umgeht. Dann wieder ist sie überzeugt davon, dass sie ihm nicht deutlich
genug
zeigt, was sie empfindet. Woher soll er wissen, was sie fühlt? Besonders jetzt, wo sie mit Erik zusammen ist.
    Aber sie muss ihre Siegerattitüde bewahren. Eines Tages wird Gustaf erkennen, dass er und sie zusammengehören. Sie sind schließlich füreinander geschaffen, er kann das nicht ewig übersehen. Es kommt nur darauf an, dass Ida durchhält.
    »Hi, Ida«, sagt Gustaf, als er bei ihr angekommen ist.
    Seine Stimme klingt müde, und Idas Gedanken kreisen so schnell, dass sie kaum hinterherkommt.
    Worüber haben er und Minoo sich gestritten? Das muss ein gutes Zeichen sein. Oder ist es doch ein schlechtes? Wenn Minoo
bei G für derart miese Laune sorgen kann, heißt das dann, dass sie ihm wirklich wichtig ist? Oder ist er vielleicht gar nicht auf Minoo sauer? Was, wenn es an mir liegt? Nein, natürlich nicht, weshalb sollte er auf mich sauer sein? Und wem geht Minoo eigentlich
nicht
auf die Nerven?
    Ida würde alles dafür geben, in diesem Moment über Linnéas Kräfte zu verfügen, um endlich zu wissen, was er wirklich denkt.
    »Ist es nicht toll, dass Wochenende ist?«, sagt sie.
    Sie berührt beiläufig ihr Schlüsselbein, als sie das sagt. Nicht so, dass es pornomäßig oder billig aussieht, sondern nur ganz leicht. Sie hat gelesen, dass Jungen es mögen, wenn Mädchen sich wie zufällig selbst berühren, weil es Empfindsamkeit und Selbstvertrauen signalisiert.
    »Na klar«, murmelt Gustaf.
    Es kommt selten vor, dass sie ihm alleine begegnet, so wie jetzt. Sie will jeden Augenblick nutzen. Den Moment so lange wie möglich hinauszögern.
    »Was hast du vor? Das heißt, ich meine, ich weiß ja, dass du zum Fußballtraining gehst, aber sonst?«
    Klingt sie wie ein Stalker? Vielleicht ein bisschen. Aber es zeigt schließlich auch, dass es ihr nicht gleichgültig ist, was er macht, dass sie versteht, wie wichtig ihm seine Interessen sind. Und Ida mag Sport ja auch, besonders Fußball. In dieser Hinsicht hat sie einen klaren Vorteil gegenüber Minoo.
    »Wahrscheinlich gehe ich mit Rickard dahin«, sagt Gustaf und gibt Ida den Flyer.
    »Wow, wie spannend«, sagt sie und tut so, als würde sie lesen.
    Aber sie kann keinen einzigen Buchstaben aufnehmen, weil seine sonnengebräunten Arme und seine Hände, die so männlich und erwachsen aussehen, ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchen.
    »Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es zeitlich schaffe«, sagt er. »Mal sehen.«
    »Mhm, genau«, sagt Ida und spielt an dem Silberherz, das an einer Kette um ihren Hals hängt. »Ich hab auch ziemlich viel zu tun.«
    Ein schwarzer Wuschelkopf taucht weiter hinten auf dem Schulhof auf. Es ist Minoo, die eilig in Richtung Schultor läuft und einen flüchtigen Blick in ihre Richtung wirft.
    Verflixte Minoo. Minoo, die G küssen durfte. Sicher, eigentlich war es Max in magischer Maskerade, aber trotzdem. Ein Mal Gustafs Kopie zu küssen ist besser, als tausend Eriks tausend Mal zu küssen.
    Und außerdem hat Minoo den richtigen G vielleicht den ganzen Sommer lang geküsst.
    Denkst du, es stimmt, was Julia gesagt hat? Dass die beiden unten an der Schleuse rumgeknutscht haben?
    Ida kann sich nicht beherrschen. Sie muss fragen, muss es wissen.
    »Bist du eigentlich mit Minoo zusammen?«
    Gustaf sieht sie erstaunt an.
    »Wieso fragst du?«
    »Ach, ich habe nur gehört …«
    Dass ihr an der Schleuse rumgeknutscht habt
.
    »… dass euch jemand in der Stadt gesehen hat. Deswegen dachte ich …«
    Noch bevor Gustaf antworten kann, weiß sie, dass sie einen Fehler gemacht hat. Er seufzt.
    »Diese Stadt, echt«, sagt er. »Warum wollen hier immer alle kontrollieren, was die anderen machen?«
    »Ja, ich
weiß
!«, sagt Ida schnell. »Das habe ich dieser Person auch gleich gesagt. Es war Julia. Die Leute sollten sich um ihr eigenes Leben kümmern, statt sich immerzu in das der anderen einzumischen. Das ist

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