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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gedacht war, war auch durchaus möglich. Dass er und Mary es hinter seinem und Alberts Rücken geplant hatten …
    Absolut möglich.
Joel und Mary hatten von Anfang an eine Art Erkennungszeichen am Ort des Geschehens lassen wollen, aber Eric hatte abgelehnt und gesagt, dass es reichen musste, die Bedrohung für die Feuchtgebiete um den See herum einzudämmen. Albert hatte sich auf seine Seite geschlagen, und Mary und Joel hatten geschmollt. Und offenbar beschlossen, es trotzdem zu machen.
    Er dachte an das, was Mary gesagt hatte, als sie die Zündschnur im Lager in Brand gesetzt hatte.
Für Joel.
Dass sie das Symbol, das die beiden sich ausgedacht hatten, auch hier hinterließ, ergab auf krankhafte Weise hundertprozentig Sinn. Von den Morden hatte sie nichts gewusst, und er selbst hatte ihr doch eingeredet, dass Joel die Idee, Tomlinsons Lager abzufackeln, unbedingt unterstützt hätte.
    Was nun? Dass Mary nicht verhaftet wurde, war eine Voraussetzung für seine eigene Flucht, zumindest bis er in Frankreich gelandet war. Dann musste sich jeder um sich selbst kümmern. Mit dem Handy des Erpressers schickte er Mary eine SMS .
Hab von Glaskugel gehört. Was soll das?
    Er drückte auf »Senden« und wartete auf eine Antwort, während er überlegte, woher er einen anderen Pass bekommen konnte. Wenn die Polizei etwas über sie herausfand, würde er mit seinen eigenen Papieren niemals bis Frankreich kommen. Dummerweise war Albert der einzige Mensch, den er kannte, der Kontakt zu einschlägigen Kreisen haben mochte, und Albert war ausgerechnet die Person, die er am wenigsten fragen wollte.
    Wer also dann? Eric kniff sich in die Nasenwurzel. Seit Tagen hatte er bereits Kopfschmerzen. Er brauchte dringend mehr Schlaf, aber noch immer sah er das Gesicht des Mädchens am Fenster, sobald er die Augen schloss.
    Wir haben sie umgebracht. Aber das wollten wir nicht.
Doch wen kümmerte es?
Sie ist trotzdem tot.
Plötzlich dachte er daran, sich zu stellen. Aber er wollte nicht ins Gefängnis.
Lieber sterbe ich.
    Und falls Albert herausfindet, dass ich das Land zu verlassen versuche, dann könnte das durchaus passieren.
    Dienstag, 21. September, 10.30 Uhr
    Steven Oaks, Rektor der Schule für Gehörlose, hatte ein freundliches Gesicht, das im Augenblick vor Sorge zerfurcht war. Er deutete auf einen Tisch, an dem ein weiterer Mann saß.
    »Ich bin entsetzt, Detectives«, gestikulierte Oaks, und Val übersetzte, »dass Sie glauben, einer meiner Schüler könnte an dem Tod dieser jungen Frau beteiligt sein. Aber natürlich helfe ich Ihnen, wo immer ich kann. Das ist Dr. Haig. Er ist unser Schulpsychologe und kennt alle Schüler. Ich habe ihn zu diesem Treffen hinzugebeten und hoffe, dass Sie damit einverstanden sind.«
    »Selbstverständlich«, sagte Olivia, und Val gab ihre Worte in Gebärden wieder. »Ich möchte von Anfang an deutlich machen, dass wir keinesfalls wissen, ob der junge Mann, nach dem wir suchen, sich irgendeines Verstoßes schuldig gemacht hat. Wir glauben, dass er aus dem brennenden Haus entkommen konnte und vielleicht etwas gesehen hat, das uns weiterhelfen kann.«
    Das schien die beiden ein wenig zu beruhigen.
    Olivia reichte Oaks ein Foto der Toten. »Dies ist das Mädchen, das im Feuer umgekommen ist. Ihr Name war Tracey Mullen, und sie kam aus Florida, wo sie mit ihrer Mutter wohnte. Kennen Sie sie?«
    Oaks betrachtete das Foto und reichte es dann an Haig weiter. Beide schüttelten den Kopf.
    »Sie war keine Schülerin bei uns«, sagte Oaks. »Da können wir Ihnen nicht weiterhelfen.«
    »Wir glauben, dass Tracey wegen des Jungen, mit dem sie in dem Apartmentneubau war, nach Minnesota gekommen ist«, fuhr Olivia fort. »Über ihn wissen wir aber nur, dass er weiß ist, dunkles Haar hat und wahrscheinlich Schuhgröße zehn trägt.«
    »Wir haben einige junge Männer hier, auf die diese Beschreibung passt«, sagte Haig, während er parallel die Gebärden machte. Also konnte Haig hören. »Hätten Sie noch etwas mehr für uns?«
    »Er trägt eine Hörhilfe, aber ich vermute, dass das die Zahl der in Frage Kommenden auch nicht eingrenzt«, sagte Kane. »Er könnte im Sommer in einem gewissen Camp Longfellow gewesen sein.«
    Die beiden Männer zogen die Brauen hoch. »Tatsächlich haben wir einige Schüler, die dort waren«, dolmetschte Val mit ruhiger Stimme Oaks’ Gebärden. »Einige davon kenne ich, aber nicht alle. Falls die Eltern dort gebucht hatten, erfahren wir davon nicht unbedingt.«
    »Haben Sie im Camp

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