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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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rannte hinauf zu seiner Wohnung, steckte den Schlüssel ins Schloss, eilte durch die Tür und erstarrte erneut. Verdattert.
    Glenn und seine Mutter standen dicht beieinander. Seine Mutter hielt sich das Haar aus dem Nacken, und Glenn nestelte an ihrer Halskette. Wie ertappte Teenager fuhren sie erschreckt herum.
    Glenns Gesicht nahm die Farbe einer reifen Tomate an. »Sie geht aus zum Essen. Hat mich gefragt, ob ich ihr mit diesem verflixten Ding helfe.« Aber seine Finger lagen noch immer im Nacken seiner Mutter, und wenn David sich nicht täuschte, dann hatte Glenn eben, als er hereingeplatzt war, einen sehr zärtlichen Ausdruck in den Augen gehabt.
    Herr im Himmel. Glenn war dabei, sich zu verlieben.
    »Warte, ich mache das.« David gelang es, den Verschluss zu schließen, dann trat er einen Schritt zurück. »Du siehst gut aus, Ma.«
    »Danke. Glenn ist raufgekommen, um mir die Neuigkeiten mitzuteilen.« Sie warf ihm einen indignierten Blick zu. »Bevor ich sie durch die Nachrichten erfahre.«
    David schnitt eine Grimasse. »Tut mir leid, Ma. Was habt ihr gehört?«
    Glenn funkelte ihn an. »Zum Beispiel, dass jemand in
mein
Haus eingebrochen ist. Hattest du vor, mir das zu sagen?«
    »Natürlich. Aber ich hätte euch beide sofort anrufen müssen. Es tut mir leid, okay? Wer hat es Ihnen gesagt?«
    »Der Sheriff aus dem Ort. Rief mich an und sagte, ich solle mir keine Sorgen machen, du hättest alles im Griff, hättest dem Kerl die Pistole abgenommen. Ich habe ihn gefragt: ›Was für’n Kerl? Was für eine Pistole? Was, zur Hölle, ist hier los?‹« Er warf Davids Mutter einen Blick zu. »Entschuldigung, Phoebe.«
    Sie nickte. »Schon gut. Das wäre auch meine Frage gewesen. Also, was, zur Hölle, ist hier eigentlich los, David?«
    David ließ sich in seinen Sessel fallen und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. »Also, es ist so …« Und dann erzählte er ihnen die Geschichte, ohne seine Mutter dabei aus den Augen zu lassen. Sie hatte Angst, würde jedoch damit umgehen können. Glenn dagegen wurde mit jedem Wort wütender. »Das war’s im Grunde«, endete David.
    »Und wo ist dieser Lincoln Jefferson jetzt?«, fragte Glenn skeptisch.
    »In der Gefängnispsychiatrie. Er muss sich wegen Einbruchs und tätlichen Angriffs vor Gericht verantworten, und die Bundesagenten werden ihn sich wegen der Brände vor zwölf Jahren zur Brust nehmen. Olivia und ihr Partner werden sich heute Abend sein Alibi für die neuen Fälle von Brandstiftung bestätigen lassen.«
    »Und er hat sich nie von Moss abgewandt?«
    »Nein. Aber ich glaube nicht, dass er weiß, wo der Mann sich aufhält.«
    »Nur, damit ich das richtig verstehe«, begann Glenn beißend. »Der Typ hört in den Nachrichten von der Glaskugel und fragt Feuerwehrleute, wer die Kugel geschnappt hat, und da niemand ahnt, dass es sich um einen durchgeknallten Irren handelt, sagen sie es ihm einfach. Er kommt gerade rechtzeitig her, um zu hören, wie ich den Reportern sage, dass du hier gar nicht wohnst. Er plaudert also mit den Mädchen in 2a, und die sagen ihm, dass du in meiner Hütte bist. Er findet die Adresse meines nirgendwo eingetragenen Grundstücks heraus, fährt hin, bricht ein und durchwühlt die Bude, und das alles bis zwei Uhr mittags. Ich würde sagen, da haben wir es mit einem verdammt cleveren Schizophrenen zu tun.«
    David kniff sich in den Nasenrücken. Unvermeidlich machten sich Kopfschmerzen bemerkbar. »Er ist seit über zehn Jahren in psychiatrischer Behandlung, Glenn.«
Immer da. Immer da.
David schauderte. »Aber Sie haben recht. Das ist eine ziemlich lange logische Handlungsabfolge für einen geisteskranken Menschen.«
    Glenn verschränkte die Arme vor der Brust. »Kann er Hilfe gehabt haben?«
    »Möglich ist es wohl. Wahrscheinlich sogar.«
    Seine Mutter ließ sich auf der Armlehne seines Sessels nieder und tätschelte ihm die Schulter. »Dir ist nichts passiert, und letztendlich zählt nur das. Ich bin froh, dass du dich wehren kannst.«
    »Nein, letztendlich zählt, dass jemand diesem verdammten Mistkerl geholfen hat!« Glenn verengte die Augen. »Den du zu bemitleiden scheinst, David.«
    »Nein.« David schüttelte den Kopf. »Okay, doch. Ich empfinde Mitleid, aber nicht, wie Sie denken.«
    »Dann erklär’s mir«, knurrte Glenn.
    »Glenn«, sagte seine Mutter im vorwurfsvollen Tonfall.
    »Phoebe«, schnappte Glenn. »Dieser Typ hätte auch heraufkommen können. Und dann wärest du allein hier gewesen, ohne deinen Sohn mit seinem

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