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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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getan. Gut, du hast dich danebenbenommen, aber du hast sie letztlich in Ruhe gelassen, richtig?«
    Er nickte. »Ja, habe ich wohl. Aber …«
    »Du hast Dana in ihrem Schutzhaus mit wie vielen Familien geholfen?«
    »Keine Ahnung. Mit Dutzenden.«
    »Und auch jetzt unterstützt du noch alle möglichen Schutzhäuser in der ganzen Stadt und hilfst damit anderen. Megan war ein Opfer, aber deinetwegen werden sehr viele nicht dazu. Und das muss reichen.« Sie sah ihm in die Augen. »Es muss reichen, weil es niemals reichen
kann.
Es wird immer Unrecht auf dieser Welt geben. Wir können nicht alles richten. Wir können nur unser Bestes geben.«
    Er setzte sich wieder auf die Bettkante. »Ich weiß das.«
    »Aber es ist dennoch schwer. Es ist schwer, Menschen in der Not zu sehen und ihnen nicht helfen zu können. Ich danke dir, dass du mir das erzählt hast. Ich weiß, dass es nicht leicht gewesen sein kann.«
    »Ändert es irgendetwas?«, fragte er angespannt.
    »Du meinst, was ich über dich denke? Ja und nein. Du bist ein guter Mensch, das hat sich nicht geändert. Und was das angeht, was zwischen uns gewesen ist?« Sie zuckte mit den Schultern. »Du warst mit mir im Bett und hast den Namen einer anderen gestöhnt. Dann bist du hergezogen, ohne dich bei mir zu melden. Mir kam es vor, als hättest du mich ignoriert, und ich wollte dich dafür hassen. Zum Teil hat es geklappt.«
    Er sah sie nicht an. »Tust du es noch immer?«
    »Dich hassen? Nein. Ich begreife jetzt, wovor du dich gefürchtet hast. Aber ich kann nicht einfach darüber hinweggehen, dass Dana in deinem Kopf noch so präsent war, als du mit mir zusammen warst. Das aus meiner Erinnerung zu drängen wird Zeit brauchen.«
    »Und Mut«, murmelte er. »Und Vertrauen.«
    »Ja. Gib mir Zeit, dir zu vertrauen. Und es will mir immer noch nicht in den Kopf, warum du zweieinhalb Jahre gewartet hast. Warum hast du mich nicht einfach
gefragt?
«
    »Ich hatte Angst vor deiner Antwort«, gestand er leise. »Ich wollte nicht glauben müssen, dass ich ein Ungeheuer war. Nicht schon wieder.«
    Ihr Herz zog sich zusammen. »An dem Abend, als du zu viel Champagner getrunken hattest, sagtest du, du könntest Hochzeiten deshalb nicht leiden, weil dir immer bewusst wäre, dass jeder jemanden anderen hätte, nur du nicht. Und ich habe mich gefragt, wieso ein Mann mit deinem Aussehen einsam sein kann.«
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Das ist nur das Äußere, Olivia. Nicht mein Verdienst.«
    Sie strich ihm mit dem Finger über die Wange. »Es ist ein sehr nettes Äußeres. Aber wichtiger noch ist der Mann dahinter. Und der ist gut, David. Ehrenhaft und warmherzig. Durch dich wird die Welt besser.«
    Er sah über die Schulter. Seine Augen glitzerten. »Das habe ich gebraucht. Dass du das glaubst.«
    Sein Blick hielt ihren fest. Sie hätte nicht einmal wegsehen können, wenn sie es gewollt hätte. »Und das tue ich.«
    »Ich will dich noch immer«, flüsterte er, »mehr als ich Luft zum Atmen brauche.«
    Ihr Puls beschleunigte sich. »Wer braucht schon Luft zum Atmen?« Bevor sie noch blinzeln konnte, lag sein Mund auf ihrem, und er küsste sie gierig und wild, und seine Hände setzten ihre Haut in Flammen, wo immer sie sie berührten. Er stieß sie sanft in die Kissen zurück und kam hinterher.
    Es war so egal, dass sie keine Luft mehr bekam.
    Mittwoch, 22. September, 0.25 Uhr
    Er zog den Knoten der Krawatte enger, um das Polizeikostüm zu vervollständigen. Krawatten waren unbequem. Er würde nie verstehen, wie sein alter Herr die Dinger sogar zu Hause tragen konnte.
    Er stieg von der Ladefläche seines Vans nach vorn und fuhr in eine Straße, die parallel zum rückwärtigen Parkplatz der Schule verlief. Der Parkplatz, Sammelplatz bei Notfällen, war praktischerweise auf der Website vermerkt, wahrscheinlich um den Eltern ein vages Gefühl der Sicherheit für ihre Kinder zu vermitteln.
    Jetzt geht’s lo-os.
Den Stimmverzerrer in einer Hand, das Handy in der anderen, rief er die Telefonzentrale der Schule an und sprach seinen auswendig gelernten Text.
    Mittwoch, 22. September, 0.35 Uhr
    Olivia war fast eingeschlafen, als ein Telefon klingelte. »Das ist deins«, brummelte sie. »Meins spielt Looney Tunes.«
    David griff über sie hinweg und tastete nach seinem Handy. »Hunter.« Abrupt sprang er aus dem Bett, klemmte das Telefon zwischen Ohr und Schulter ein und zog seine Shorts an. »Was ist passiert?« Er griff nach der Jeans, dann verharrte er. »Bin

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