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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Tomlinson, dessen Gesicht, wie er gehört hatte, ebenfalls weggepustet worden war. Aber das hier, das war pure Vernichtung. Wie viele Menschen würden heute sterben? Wie viele waren bereits tot?
    Hunderte von Kindern gingen in die Gehörlosenschule. Was war so wichtig, dass man so viele Menschenleben mit einer gottverdammten Bombe bedrohte? Er holte bebend Luft. Die Familie, die gerade im Korb herabfuhr, war am Leben, und sie hatte Priorität.
Konzentriere dich,
befahl er sich.
Zornig kannst du auch später noch sein.
    Als der Korb den Boden berührte, half David der entsetzten Frau und ihren drei Kindern heraus. Die Rettungssanitäter übernahmen. Die Frau packte ihn an der Jacke.
    »Mein Mann ist noch da drin. Bitte – holen Sie ihn da raus.« Ihr Blick war starr vor Schock.
    David nickte. »Natürlich, Ma’am.« Jeff und er nahmen die Plätze von Dalton und Myers ein.
    »Wir wollten als Nächstes die Wohnung durchsuchen«, sagte Myers. »Wohnzimmer links, zwei Schlafzimmer rechts. Es sind alles Drei-Zimmer-Wohnungen.«
    »Danke.« David hakte den Gurt fest, rückte seine Atemmaske zurecht und sog fest, damit die Luftzufuhr begann. Jeff tat dasselbe und zeigte den erhobenen Daumen.
    Sie stiegen bis zur dritten Etage auf, und David verspürte ein unangenehmes Gefühl von Déjà-vu. Er wusste noch zu gut, wie es sich angefühlt hatte, als der Boden unter ihm weggebrochen war. Doch er verdrängte es und stieg hinter Jeff durch das Fenster. Mit dem Axtgriff testete er den Boden auf nachgiebige Stellen.
    Ein Kinderzimmer. Mütter rannten immer zuerst ins Kinderzimmer, bevor sie daran dachten, sich selbst zu retten.
Okay, Daddy, wo bist du?
Links Wohnbereich, rechts Schlafzimmer. Im Flur fraßen sich die Flammen von innen nach außen.
    Vor ihm wandte Jeff sich nach rechts, drückte sich mit der Schulter durch die Tür und sprang zurück. Flammen standen an der Wand gegenüber und leckten Sekunden später an der Decke.
    Zurück!
Der Raum stand kurz vor dem Vollbrand. Er griff nach Jeffs Jacke, aber Jeff bewegte sich gebückt vorwärts. David folgte ihm, den Axtgriff nach unten haltend. Er stieß gegen etwas Nachgiebiges, aber das war nicht der Boden.
    Eine Gestalt. »Zell!«, brüllte er. Er packte den Mann unter den Achseln und begann, ihn in den Flur zu ziehen. »Nimm seine Füße«, rief er Jeff zu.
    Jeff wandte sich um, um sich nach den Beinen zu bücken, als der Raum hochging.
    Und die Decke einbrach.
    »Zell!« David ließ den Mann fallen und sprang voran. Ein Balken war herabgefallen und klemmte Jeff ein. David stemmte seinen Axtgriff unter den Balken und hob ihn an, so dass Jeff sich hervorziehen konnte, aber er regte sich nicht.
    »Feuerwehrmann verletzt«, gab David über Funk durch. »Brauche Hilfe im Korb.«
    David packte Jeff unter den Armen und zerrte ihn hinaus, um den bewusstlosen Mann herum und zurück durchs Kinderzimmer ans Fenster. Dort ging er neben Jeff in die Knie. Sein Partner atmete, aber durch die Maske sah es so aus, als seien seine Augen geschlossen.
    »Bin gleich wieder da«, brüllte David, ohne zu wissen, ob Jeff ihn hören konnte oder nicht. Er lief zurück, um den Mann zu holen. Das Zimmer, in dem sie ihn gefunden hatten, brannte inzwischen lichterloh.
    David schleifte ihn zurück ins Kinderzimmer und sah Myers am Fenster.
    »Zell reagiert nicht«, brüllte er und deutete auf die leblose Gestalt. Gemeinsam hievten sie Jeff durchs Fenster und in den Korb, wo Myers ihn so gut, wie es in dem begrenzten Raum möglich war, niederlegte.
    David wusste, dass er den anderen Mann nicht auch noch in den Korb schaffen konnte. »Bring ihn runter und komm zurück.«
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der Korb unten war und wartende Rettungssanitäter Jeff auf eine Trage legten. Dann fuhr Myers wieder aufwärts.
    Der gesamte Flur stand nun in Flammen, und das Feuer war bis ins Kinderzimmer gelangt. Fünfzehn weitere Sekunden verstrichen, während das Feuer die Wände hochraste. Endlich war Myers wieder oben, und gemeinsam hoben sie den Mann in den Korb. Es gelang David gerade noch rechtzeitig, aus dem Fenster zu steigen, als das Zimmer auch schon hochging.
    Myers manövrierte den Korb erst ein paar Meter vom Gebäude weg, bevor er ihn hinunterließ.
    »Alles okay?«, rief Myers.
    David nickte stumm. Seine Brust schien explodieren zu wollen, und es juckte ihn, sich die Maske vom Gesicht zu reißen, aber er unterdrückte das Bedürfnis und atmete gleichmäßig weiter.
    Dann waren sie am Boden, und

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