Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
geschlafen hat, auch der Brandstifter ist?«, fragte Kane. »Dass er sie vielleicht gegen ihren Willen dort festgehalten hat und wollte, dass sie im Feuer umkommt?«
    Ian hob die Schultern. »Möglich ist alles. Aber das Opfer hatte keine vaginalen Verletzungen, so dass nichts auf erzwungenen Sex hinweist. Der erste Urintest ergab auch keines der üblichen Mittel, die jemanden willenlos machen, und ihr Blutalkohol war auch nicht hoch genug. Es kann natürlich immer noch sein, dass die Blutprobe andere Ergebnisse bringt. Die bekomme ich aber erst morgen früh.«
    »Und was weißt du über den Kerl, mit dem sie geschlafen hat?«
    »Hellhäutig, dunkelhaarig. Er hat Schamhaare auf ihr hinterlassen. Falls sie noch zusammen waren, als das Feuer ausbrach, dürfte er durch den Qualm zumindest eine leichte Rauchvergiftung haben. Wie leicht oder schwer sie ist, hängt davon ab, wie lange er dem Rauch ausgesetzt war. Ihr solltet in den Krankenhäusern nachfragen, ob sich jemand mit Flüssigkeit in der Lunge gemeldet hat. So etwas tritt manchmal nach Rauchvergiftungen auf.«
    »Abgesehen davon, dass derjenige vermutlich ziemlich erschüttert ist«, sagte Olivia.
    »
Falls
er überhaupt noch lebt«, entgegnete Kane. »Wenn er in den Flammen umgekommen ist, sind die Feuerwehrleute vielleicht über seine Überreste marschiert, ohne es überhaupt zu merken.«
    »Was ist mit dem Wachmann? Sag mir, dass er nüchtern war«, bat Olivia.
    »Stocknüchtern. Blutalkohol bei null, Urin toxinfrei. Ich kümmere mich nach dem Mittagessen um ihn.«
    »Ist er das?«, fragte Olivia und deutete auf eine andere, mit einem Tuch bedeckte Gestalt auf einer fahrbaren Trage, die an einer Wand stand.
    »Nein. Das ist das Opfer eines Autounfalls, das man heute Morgen reingebracht hat. Der Junge war nicht angeschnallt. Von seinem Gesicht ist nicht mehr viel übrig, nachdem er durch die Windschutzscheibe geflogen ist. Keine Sorge. Euer Bursche ist zuerst dran«, setzte Ian hinzu, als Olivia schon ansetzen wollte. »Ich melde mich, wenn ich etwas Neues weiß.«
    Olivia hielt den Zettel mit der Seriennummer des Implantats hoch. »Danke, wirklich. Jetzt wissen wir bald, wer sie ist.«
    Montag, 20. September, 11.30 Uhr
    David wusste, dass er eigentlich müde sein müsste, aber er war es nicht. Ein feines Prickeln überzog seine Haut, und diese Energie hatte nichts mit dem Adrenalinschub zu tun, der durch einen Einsatz hervorgerufen wurde. Nein, diesmal war es das Gefühl, dass etwas Einschneidendes passieren würde.
    Etwas, das sein Leben verändern konnte. Wenn er seine Karten richtig ausspielte, bekam er vielleicht etwas, was er noch nie gehabt, sich aber immer gewünscht hatte. Etwas, was er wahrscheinlich noch immer nicht verdiente.
    Ein echtes eigenes Zuhause.
Meine eigene Familie.
Frau und Kinder … das, was die Menschen, an denen er hing, alle nacheinander gefunden hatten. Im Lauf der Jahre war er zum ewigen fünften Rad am Wagen geworden. Der Einzige, der noch immer Single war. Der letzte Einsame.
    Er war zu lange in Chicago geblieben, nur um zusehen zu müssen, wie die Frau, von der er vier Jahre lang geträumt hatte, jemand anderen heiratete und eine Familie gründete. Er hatte versucht, eine Frau zu finden, die die Lücke schließen könnte, doch es hatte keine gegeben, der dies auch nur annähernd gelungen wäre.
    Bis zu jenem Abend im April vor zweieinhalb Jahren, als ihm Olivia bei der Probe zur Hochzeit ihrer Schwester in die Arme gestolpert war.
Und du musstest die Sache natürlich völlig verbocken.
Nun, heute Abend würde er die Chance bekommen, wiedergutzumachen, weswegen sie damals abgehauen war. Er würde kein zweites Mal Mist bauen.
    Er schloss die Tür zu seinem Wohnhaus auf. Die Wände im Flur stehen als Nächstes auf der Liste der zu streichenden Flächen, dachte er, als er sich umsah, wie er es jedes Mal tat, wenn er hereinkam. Aber jedes Mal sah das Haus ein wenig besser aus. Es bedurfte nur noch ein bisschen Politur, wie seine Mutter sagen würde.
    Er hatte das alte Gebäude vor sieben Monaten aus einer Art Laune heraus gekauft. Seine alte Freundin Evie hatte hier gewohnt, bevor sie ihr ganz persönliches Glück gefunden hatte, und das hatte sie wahrhaftig verdient. Sieben Monate zuvor hatte sie ihn gebeten, die Löcher im Dach zu reparieren. Er hatte es getan und beschlossen, gleich ganz hierzubleiben. Das hatte mehrere Gründe gehabt. Der wichtigste war gewesen, dass ihm die Brust eng geworden war, als Olivia damals in sein

Weitere Kostenlose Bücher