Feuer / Thriller
Krankenzimmer gekommen war, nachdem ihn ein psychopathischer Mörder von der Straße gedrängt hatte. Er hatte sie zwei Jahre nicht mehr gesehen und sich fast selbst davon überzeugt, dass er die Nacht mit ihr nur geträumt hatte.
Doch als er zum ersten Mal wieder den Duft von Geißblatt gerochen hatte, war ihm klar gewesen, dass es doch geschehen war.
Also hatte er beschlossen, zu bleiben und noch einmal anzufangen. Sich etwas aufzubauen, das ihm gehörte. In den vergangenen sieben Monaten hatte er das Haus nicht nur ein bisschen auf Vordermann gebracht, sondern die Wohnungen in Schmuckstücke verwandelt, die moderne Städter nur allzu gern kaufen würden – was sein Plan gewesen war. Kaufen, reparieren, verkaufen, weiterziehen. Er betrachtete die Namen, die säuberlich auf die antiken Eichenbriefkästen geprägt waren, und musste grinsen.
Es hatte nicht ganz so funktioniert, wie er es sich gedacht hatte, aber er musste feststellen, dass das tatsächliche Resultat ihm noch besser gefiel. Er trabte die drei Stockwerke zu seinem Loft hinauf und dachte an das Küchenfliesenprojekt, das er unvollendet zurückgelassen hatte. Er bekam verflixt viel erledigt, während er auf Olivias Anruf wartete. Und er musste sich beschäftigen, sonst würde er durchdrehen.
»David?« Eine verhaltene Stimme, die mehr nach einem Kind klang als nach einer Mutter. Dummerweise war Lacey beides.
Er blickte über das Geländer hinab in den ersten Stock, wo eine junge Frau mit einem Baby im Arm stand. »Hey, Lace. Was gibt’s?«
»Der Kühlschrank ist nicht kalt. Ich weiß, du kommst gerade von der Schicht, und ich hätte auch gar nichts gesagt, aber Mrs. Edwards meint, dass du es wissen solltest. Tut mir leid.«
»Nein, schon okay.« Er ging wieder eine Etage hinunter und betrat eine Wohnung, die er noch nicht vollständig renoviert hatte, die jedoch bewohnbar war. Spielzeug lag auf dem Boden herum, und Kisten mit Babykost stapelten sich an der Wand entlang, aber der Raum war sauber, auch wenn er im Augenblick schwach nach Babyerbrochenem roch. Mrs. Edwards achtete streng darauf, dass die jungen Mütter ihre Pflichten erledigten, aber nicht einmal Mrs. Edwards konnte Babys am Aufstoßen hindern.
David öffnete den Kühlschrank und seufzte. Er war hinüber. »Deine Lebensmittel werden verderben.«
Lacey zog den Kopf ein. »Kannst du das reparieren?«
»Nein. Der Kühlschrank ist schrottreif. Ich habe einen anderen auf Lager, aber ich wollte zuerst den Boden fliesen. Ich kann den neuen Kühlschrank bis morgen herschaffen, aber bis dahin solltest du deine Sachen oben bei mir verstauen. Wo ist Mrs. Edwards?«
»Elly musste zum Arzt, und da Tiffany noch keinen Führerschein hat, musste Mrs. Edwards sie fahren.« Lacey seufzte dramatisch. »Tiffany ist wieder durch die Fahrprüfung gefallen.«
David verzog das Gesicht. »Schon wieder? Und was ist mit Elly?«
»Nichts. Nur die übliche Baby-Vorsorge-Untersuchung. Und Impfungen.«
»Gut.« Er streckte die Hände aus, und ohne zu zögern gab sie ihm das Baby. Er liebte Laceys kleinen Sohn. »Hast du den Job im Martino’s bekommen?«
Lacey lächelte. »Ja. Ich muss abends arbeiten, aber das Trinkgeld ist gut, und mir bleibt noch genug Zeit, um die Schule nachzuholen. Danke, dass du für mich ein gutes Wort eingelegt hast.«
Das Baby, das die Stimmung der Mutter spürte, gluckste und brachte David zum Grinsen. Das Kind hatte ein ansteckendes Lachen, und wie immer vermisste er sofort seine eigenen Nichten und Neffen. Er küsste den Kleinen auf die pralle Wange und gab ihn Lacey zurück.
»Gern geschehen.« Martino’s war ein italienisches Restaurant, das von der Familie eines Feuerwehrmanns seiner Wache geführt wurde. »Jedenfalls wird man dich dort gut behandeln. Ich nehme die verderblichen Lebensmittel mit hinauf und lege sie in meinen Kühlschrank. Falls ich wegmuss, hat Mrs. Edwards einen Schüssel.«
Sobald Olivia anruft, bin ich weg.
Ein paar Minuten später stand er vor seiner Wohnungstür und kämpfte mit den Einkaufstüten, während er gleichzeitig versuchte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Er lehnte sich gegen die Tür, und als sie von allein aufging und er fast vornüberfiel, sah er als Erstes eine Frau mit einer Kaffeetasse in der Hand. Einen Moment lang starrte er sie nur an, dann erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
»Ma?«
Mit einem Klappern stellte sie die Kaffeetasse ab und kam mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. »Du hast mir gefehlt«,
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