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Feuer und Eis

Feuer und Eis

Titel: Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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ich haben keine Geheimnisse voreinander.“ Wenn sie schon den Part seiner Freundin spielte, wollte sie ihren Job auch richtig machen! Außerdem war ihre Neugier geweckt.
    „Selbstverständlich nicht.“ Athena lächelte. „Ich dachte nur gerade an seine wilden Jugendtage.“
    „So?“
    „Ja, er gehörte zu den wirklich schlimmen Jungs“, erklärte Athena. „Sie warten am Flughafen oder in einer Bar und flirten mit Touristinnen. Xante und Stellios beherrschten das Spiel ziemlich gut.“
    Ein flaues Gefühl schlich sich in ihren Magen. Karin wusste nur allzu gut, dass Athena sie reizen wollte. Aber als sie ihren Blick nun zu Xante gleiten ließ, der ausgelassen tanzte und lachte, ahnte sie, dass es wahr sein könnte. Auch wenn er heute ein Milliardär war, Geld und Status hatten ihn nicht gänzlich zähmen können. Er besaß einen ganz besonderen Sex-Appeal, der Frauen wie magisch anzog. Und mit seinem atemberaubenden Aussehen gelang es ihm mit Leichtigkeit, jedes Herz zum Schmelzen zu bringen.
    Immerhin war ihres geschmolzen.
    „Ich habe nie erwartet, dass er es mit einer Engländerin tatsächlich einmal ernst meint.“ Athenas hübsche Augen blitzten boshaft auf.
    „Klingt, als hätte er das bereits“, erwiderte Karin zuckersüß, damit Athena nicht bemerkte, wie sehr die Enthüllung ihr zusetzte. „Etliche Male.“
    „Natürlich.“ Athena zögerte keine Sekunde. „Keines der Mädchen hat es jemals kapiert. Seine Versprechen zu schreiben, waren ebenso gelogen, wie seine Liebesschwüre. Es war nur ein Spiel, ein Wettkampf, den es zu gewinnen galt. Das ist das Problem an griechischen Männern … sie wollen das Herz einer Frau erobern, wollen, dass man sie voller Leidenschaft liebt, und dann …“ Sie zuckte die Schultern. „Dann überlassen sie dich deinen Tränen. Was sagten sie noch mal? Wie kann ich Respekt vor einer Frau haben, die sich so leicht verführen lässt? Nicht, dass das auf Sie zutrifft …“ Mittlerweile tat Athena nicht einmal mehr so, als wolle sie freundlich sein. „Ich nehme an, Sie haben erst die Beine gespreizt, nachdem Sie ihn überzeugt haben, eine Lady zu sein.“
    Sie stand auf und trank einen Schluck Wein. „Sie glauben, Sie können ihn zähmen. Tja, falsch gedacht. Unsere Kultur ist vielschichtiger, als Sie jemals begreifen werden. Wir kennen unsere Männer. Deshalb …“ Arglist blitzte in ihren Augen auf. „… kehren sie im Winter immer zu uns zurück.“
    Xante hatte sie gebeten, so zu tun, als würde sie ihn lieben. Wie, fragte Karin sich, würde sie in diesem Fall auf Athenas giftige Worte reagieren?
    „Xante und ich streben einen endlosen Sommer an.“
    „Ich spreche nicht über das Wetter“, fauchte Athena.
    „Ich auch nicht“, erwiderte Karin verächtlich. „An Ihrer Stelle würde ich meine Zeit nicht damit verschwenden, auf ihn zu warten, Athena. Es wird keinen Winter mehr geben.“
    „Nein?“, vergewisserte Athena sich. „Sind Sie sich dessen so sicher? Seltsam … den gestrigen Tag hat er mit Ihnen verbracht, doch abends lag er allein und einsam im Bett. Um ihn zu wärmen, brauche ich nicht an seiner Seite zu sein. Wozu gibt es Telefone?“
    Zum Glück sitze ich, dachte Karin gedemütigt, als Athena davonrauschte. Ihre Beine zitterten, in ihrem Kopf wirbelten Bilder, über die sie gar nicht länger nachdenken wollte.
    „Probleme?“
    Beinahe wäre Karin vor Schreck zusammengezuckt, als Xantes Mutter sich neben sie setzte. Innerlich wappnete sie sich bereits für den nächsten verbalen Angriff. Doch nach einem Nachmittag voller misstrauischer Blicke überraschte Despina sie mit einem Friedensangebot. „Diese Frau stiftet immerzu Unruhe.“ Sie schenkte Karin ein warmes Lächeln. „Ich habe bemerkt, wie gut deine Anwesenheit meinem Sohn in der Kirche getan hat. Dieser Ort quält ihn noch immer. Es ist schön, ihn heute Abend glücklich zu sehen. Bei vielen dieser Gelegenheiten stand er abseits …“
    Xante amüsierte sich prächtig.
    Familienfeiern waren ihm normalerweise verhasst, aber diese nicht. Er verabscheute es, die Kirche des Ortes zu betreten, doch mit Karin an seiner Seite war es ihm leichter gefallen. Und heute Abend gelang es ihm tatsächlich, sich zu entspannen und Spaß zu haben. Es war schön, mit Stellios und seinen Cousins zu plaudern. Karin war keine dieser klammernden Frauen; wie schon bei dem Dinner mischte sie sich problemlos unter die Gäste und unterhielt sich trotz der Sprachbarriere mit allen.
    Einmal sah er sie sogar mit

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