Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
mich nicht!«
Sie seufzt. »Darum geht es doch nicht! Aber es gibt einen Unterschied zwischen einer Beziehung und dem Zusammenleben. Ich schätze, wir sollten die Dinge nicht übereilen.«
Andrews Augen sind riesig. »Weißt du, was ich wirklich glaube? Du hast vor, mich zu verlassen! Weil ich ...« Er legt eine Hand an seine Stirn, »... ah, wie war das? Weil ich dich anwidere! «
Sie fährt zusammen. »Nein! Du weißt genau, dass es anders ist! Du hast mich gefragt, was ich empfinde und ich sagte es dir! Es ist unfair, das gegen mich zu verwenden!«
Mit scheinbarer Gelassenheit hebt er die Schultern. »Ich nehme nur deine Worte und bringe sie mit deinem seltsamen Vorhaben in Einklang. Es ist nicht besonders schwer, den richtigen Schluss zu ziehen.«
Ihre Hände befinden sich in der Luft. »Nein, bitte! So meinte ich das nicht ...«
»Du hast geschworen, nicht zu gehen«, erinnert er sie eisig. »Hast du das schon wieder vergessen?«
»Aber ich will dich doch nicht verlassen!« Ihre Augen glitzern verräterisch.
»Nein? Was bitte hast du dann gerade vor?«
Josie holt tief Luft. »Ich will uns nur Zeit geben, besser mit den Dingen zurechtzukommen ...«
»Ich wünsche, dass du unverzüglich dieses ‚uns’ korrigierst, Josephine! Ich weiß, was ich will! Also sei so nett und lass deine Bedenken dort, wo sie hingehören – bei dir! In Wahrheit beabsichtigst du, dich wieder in irgendeinem stinkenden Loch zu verkriechen, um der Gefahr vorzubeugen, am Ende doch etwas für mich zu empfinden!«
»Das ist nicht wahr!« Es kommt ziemlich laut. »Ich weiß, was ich für dich empfinde!«
»Aber du verhältst dich nicht so!« Inzwischen ist seine Stimme kaum noch wahrnehmbar. »Du versuchst ja nicht einmal, das Problem zu lösen! Stattdessen rennst du weg! Wie immer, nicht wahr, Josephine? Immer dann, wenn jemand an dir ernsthaftes Interesse zeigt, verschwindest du. Wo soll es denn diesmal hingehen? Nach Kalifornien? Oder New York? Befindest du dich bereits auf Jobsuche? Oder läuft das bei dir anders? Stürzt du erst mal in Panik los und überlegst dann?«
»So ist es nicht!« Es kommt verdammt bissig und abwehrend, aber für Andrew könnte momentan nichts nebensächlicher sein.
»Oh doch! Es ist sogar genau so! Du bist nur bestrebt, deinen geliebten Sicherheitsabstand von mindestens fünfhundert Meilen zwischen uns zu bringen, damit du nichts von mir zu befürchten hast! Und ich finde es mehr als schwach, dass du das nicht zugeben kannst!« Mit geballten Fäusten richtet er sich vor ihr auf. »Wie hattest du dir das gedacht? Sehen wir uns dann und wann am Wochenende und gehen in ein billiges Kino? Ach nein, daraus wird ja auch nichts, dort sitzt man ja viel zu eng nebeneinander!« Tatsächlich hat er noch nie ein Filmtheater von innen gesehen, doch ist das wirklich von Bedeutung?
Nein, Norton, das spielt überhaupt keine Violine! Fakt ist, das Fl... Mädchen will abhauen! Nach allem, was du für sie getan und nach allem, was du für sie aufgegeben hast ...
Ja! Sie platzt in sein Leben, bringt durcheinander, was zuvor ein geordnetes Dasein war, nur um sich schließlich aus Feigheit wieder zu verabschieden!
»Du hast also beschlossen, mich nicht mehr zu lieben? Somit muss ich davon ausgehen, dass dies nie der Fall war!« Trocken lacht er auf. »In Wahrheit hast du mich belogen, möglicherweise, damit ich mich besser fühle! Ist es nicht so?«
Mittlerweile ist sie leichenblass und stößt die Worte zwischen den Zähnen hervor. »Nein!«
»Mach dich nicht lächerlich! Vor nicht ganz drei Stunden hast du mir geschworen, mich nie zu verlassen! Ist dir das inzwischen entgangen?«
»Nein.«
»Aber?«
»Kein ‚Aber‘! Ich habe nicht die Absicht, mich von dir fernzuhalten ...«
Irgendwie redet sie wirres Zeug. Nichts ergibt irgendeinen Sinn. Sie ist eindeutig geistig nicht ganz auf der Höhe!
Was Letzteres angeht, würde Andrew mit ihm streiten, doch dass ihre Worte jeder Logik entbehren, kann er nicht leugnen … Er holt tief Luft. »Wie hattest du dir das vorgestellt?«
»Was meinst du?«
»Du willst ein eigenes Appartement anmieten. Soweit ich informiert bin, verfügst du derzeit über keinerlei Geldmittel. Wie beabsichtigst du, das zu finanzieren?«
Sie senkt den Kopf. »Ich bat Mrs. Shore um einen Vorschuss.«
Hinter seinem Rücken! Andrews Fäuste beginnen leicht zu beben. »Du wirst ihn nicht bekommen!«
Ihr Kinn hebt sich und sie funkelt ihn an. »Das kannst du nicht tun!«
»Ach nein?«,
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