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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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darauf? Ich ...« Wie soll Andrew ausdrücken, was sie ihm bedeutet und wie sehr er sie braucht? Kein Wort, in keiner Sprache des Erdballs ist dafür entsprechend ausgestattet.
    Nach einem langen Blick hebt er sie langsam auf seinen Schoß und bemerkt mit unendlicher Erleichterung, dass sie es zulässt. »Ich weiß, es ist verdammter Bullshit, das nach so kurzer Zeit zu sagen, aber für mich bist du mit Abstand das Wichtigste auf der Welt und weit entfernt davon, unnütz zu sein. Sag das nie wieder!«
    »Ich mache dich nicht glücklich«, stellt sie leise, doch mit dieser verhassten Endgültigkeit fest.
    »Das ist totaler Schwachsinn! Du bist hier und gestern über Nacht geblieben. Hast du eine Vorstellung, was mir das bedeutet?«
    »Nein, du bist nicht glücklich!«, widerspricht sie sofort.
    Er hebt ihr Kinn und blickt in niedergeschlagene Augen. »Ich. Bin. Glücklich. Würdest du mich verlassen, wäre das für mich ... Alles andere bekommen wir in den Griff. Vertrau mir.«
    »Wie wollen wir das jemals in den Griff bekommen?«
    »Wir werden!« Andrew runzelt die Stirn, versucht, den kompletten Umschwung der Situation – diesmal zu seinen Gunsten – zu verkraften und sich gleichzeitig auf die neue Lage einzustellen. Sie ist keineswegs unbedeutend. »Warum hast du diese Aversion? Vielleicht, wenn ich es verstehe ... Möglicherweise kann ich mich dann ändern.«
    »Nein, du musst dich nicht verändern.« Der Wein erfüllt seinen Zweck, Josie spricht nämlich mit ihm, ohne wütend zu werden. »Solange du dein Hemd trägst, deine Krawatte, wirkst du ... relativ harmlos . Auf mich«, fügt sie hastig hinzu.
    Er nickt.
    »Aber wenn du es ausziehst, dann bist du nur noch ein ...«
    »... Mann?«
    Es widerstrebt ihr sichtlich, doch nach einer Weile senkt sie knapp den Kopf.
    »Ich bin ein Mann«, informiert er sie ruhig.
    »Das weiß ich.«
    Zweifelnd hebt er eine Braue. »Ist das so? Oder redest du dir diese unangenehme Tatsache vielleicht einfach weg?«
    »Nein, ich weiß, was du bist!« Das kommt wild und entschlossen. Plötzlich hat Andrew den Eindruck, sie vergleicht ihn heimlich mit einem äußerst widerwärtigen Raubtier, das man mit ein wenig Geduld zu einem folgsamen Kuscheltier erziehen kann. Das bringt ihn zum nächsten interessanten Gedanken. Wenn seine Kleidung ihn in ihren Augen zu einer verträglichen Bestie macht, ist das auch der Grund, weshalb sie nicht vor ihm unbekleidet sein will? Weil sie das ebenso tierisch aussehen lässt? Ist das vielleicht die Lösung? Erscheint es für sie als etwas Animalisches , etwas Verwerfliches? Ist es also nur eine Frage des richtigen und behutsamen Heranführens ?
    Was wenn er ihr beweist, dass ihre Furcht vor ihm unbegründet ist – ob bekleidet oder nackt, und vor sich selbst und ihren Reaktionen auch nicht?
    Forschend mustert er sie. »Vertraust du mir, Josie?«
    »Ja.«
    »Es ist eine Herausforderung. Zumindest am Anfang. Aber sollte es funktionieren, könnte es uns helfen. Vertraust du mir immer noch?«
    Diesmal erfolgt die Antwort zögernder. »Ja ...«
    »Ich schwöre, ich werde nichts Verbotenes versuchen. Du darfst keine Angst haben und DU MUSST MIR VERTRAUEN. Tust du das?«
    Für eine lange Weile betrachtet sie ihn. Dann nickt sie langsam.
    Er lächelt. »Trink deinen Wein aus, Josie.«

Gewagtes Spiel
    Im folgenden Kapitel ist der DS nicht anwesend.
    Andrew und Josie sind ganz allein …

    S ie hat Angst.
    Andrew schätzt, alles andere wäre auch ein Wunder. Gern würde er ihr seinen Plan mitteilen, weiß allerdings, dass die Wahrheit sie sofort in die nackte Panik treiben würde. Daher bleibt ihm nichts weiter übrig, als sie irgendwie nach oben zu bringen, um sich Schritt für Schritt vorzutasten.
    In der Ruhe liegt die Kraft!
    Er hat so das Gefühl, dass er bei Josie verdammt ruhig vorgehen muss. Nicht im Zeitlupentempo, sondern noch viel behäbiger: in Nanosekundenschritten.
    Als er sie bat ihren Wein auszutrinken, war ihr Blick verflucht argwöhnisch. Aber sie soll trinken, denn das macht sie vielleicht etwas lockerer. Nur ein wenig; mit Sicherheit will er sie nicht betrunken machen, sondern nur, dass sie mit ihm spricht,ihm erzählt, warum sie eine Phobie vor Berührungen hat, und was er tun oder besser lassen sollte. Alkohol löst die Zunge und außerdem, wie heißt es so schön: in vino veritas.
    Sie wird nicht lügen. Halbwahrheiten sind das Verheerendste, was passieren kann. Andrew ist nicht so dämlich zu glauben, ihre letzte Antwort sei keine

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