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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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hinein. Es gibt keinen alternativen Weg, den sie nehmen können, dafür sind sie nämlich geschaffen. Sie ist so verdammt eng, so unbenutzt, so neu ... ihr Körper passt sich perfekt an.
    Auch seine sanften Bewegungen in ihr gestalten sich nach besagtem Drehbuch – Andrew hat es nicht geschrieben! Er ist doch nur der beschissene Schauspieler!

    Leider hat er darüber hinaus vergessen, dass sich das Skript von Josie und Andrew ein wenig von dem üblichen unterscheidet. Gut, ein wenig ist etwas untertrieben. Denn als er seine Finger in ihr bewegt, zärtlich und behutsam – nach dem gängigen Plan – vermischt sich sein Stöhnen nicht mit ihrem.
    Diesmal nicht.
    Ihm muss gleichfalls total entgangen sein, dass sie in den letzten fünf Sekunden aufgehört hat, seinen Rücken zu streicheln. Und irgendwie muss seiner verfluchten Aufmerksamkeit ebenfalls entfallen sein, dass sich ihre abgefuckte Atmung verabschiedet hat!
    »JOSIE!« Hastig zieht er sich aus ihr zurück und fühlt sich mit einem Mal wie ein entarteter Triebtäter.
    Was zur Hölle hast du in ihr zu suchen, du Arsch?
    Er schüttelt sie heftig, ihre Augen stehen offen – noch. Abgesehen von ihrem Entsetzen befindet sich allerdings absolut nichts darin.
    Oh, verdammt! Verdammt! Verdammt! Als sich Andrews eigene Panik ankündigt, würgt er sie entschlossen beiseite.
    Nicht jetzt!
    In seinem Schädel kling es zwar eher wie ein Wimmern, trotzdem gehorcht er und überlegt verzweifelt, was zu tun ist. Würde nur das Denken nicht so unverstellbar schwerfallen! Wie durch einen dichten Nebel registriert er, dass sie langsam blau wird, die Lider haben sich inzwischen geschlossen und sein Hirn ist wie leer gefegt.
    Doch ehe er vollständig verliert, kommt ihm die rettende Idee. Die Letzte, bevor sich sein Verstand endgültig ins Nirwana verabschiedet.
    »JOHNSON!«
    Der Wagen hält sofort, und keine zwei Sekunden später öffnet Unbewegte Miene Johnson die Tür. Nur dass Unbewegte Miene Johnson nicht mehr Unbewegte Miene Johnson ist . Sein Gesichtsausdruck wirkt alarmiert und ihn scheint keineswegs zu interessieren, dass sein Chef zwischen Josies Beinen hockt, geschweige denn, dass sich ihre Hände unter dessen offenem Hemd befinden.
    »Was hat sie?« Knapp und konzentriert.
    »Sie atmet nicht!« Weder knapp noch konzentriert – nur panisch.
    »Hände!«, donnert er.
    Andrew zieht ihre Arme unter dem leichten Stoff hervor und im Nu hat Johnson sie von der Rückbank gehoben. Er legt sie in das wilde Gras des Randstreifens und beginnt mit der Mund zu Mund Beatmung. Schnell und versiert, als würde er diese Übung dreimal täglich absolvieren. Derweil verharrt Andrew in seiner gottverdammten knienden Position und sieht zu, wie sein Chauffeur ihm das Leben rettet.
    Er tut nichts .
    NICHTS!, ist wie erstarrt. Ein Feigling und Schwächling, dem neuerdings sogar die Fähigkeit fehlt, sich zu rühren.
    Nach jedem fünften Mal beatmen, tätschelt Johnson ihre Wange. Nichts geschieht.
    »Miss Kent?«, ruft er verhalten.
    Sie antwortet nicht.
    »Miss Kent!« Diesmal lauter.
    Keine Reaktion.
    Andrew schließt die Augen und wartet auf das vernichtende Urteil. Vorbei. Natürlich ist es das. In ihm wüten die Selbstvorwürfe:
    Du konntest ja auch deine verdammten Finger nicht bei dir halten! Nicht wahr, Norton, du Idiot? Es konnte dir gar nicht schnell genug gehen, damit du endlich nicht mehr warten musst. Nur leider hast du dabei völlig vergessen, DASS DU SIE AUF DIE ART UMBRINGST!
    Eilig senkt er den Blick und kämpft gegen das unbändige Bedürfnis zu brüllen, während seine Hände sich wieder zu Fäusten ballen. Weit entfernt hört er Johnson.
    »Miss Kent!«
    Und diesmal erhält er eine Antwort. Andrew vernimmt ein heiseres Räuspern,  noch eines, und dann ein leises: »Josie.«
    Sein Kopf hebt sich ruckartig und er entdeckt bei Unbewegte Miene Johnson doch tatsächlich ein Lächeln!
    »Josie«, nickt er zustimmend. »Wie geht es Ihnen, Josie?«
    Ein erneutes Räuspern. »Gut.«
    »Wollen Sie in ein Krankenhaus gebracht werden?«
    »Krankenhaus?« Es klingt verwirrt. »Nein, was soll ich denn dort?«
    Johnson erhebt sich mit ihr und tritt zu Andrew. »Ich denke, sie ist so weit in Ordnung«, informiert er seinen Chef, während die Tränen auf dessen Wangen ebenso unbemerkt zu bleiben scheinen, wie der Umstand, dass er immer noch hockt, sein Hemd immer noch offen steht und er immer noch ein Versager ist.
    »Danke«, ist alles, was Andrew herausbringt, als er sich hastig

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