Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
sie das Cabriolet erblickte, stellte sich das Strahlen ein und ist seither geblieben.
Es hält sich auch während der Fahrt über die kurvenreiche Straße. Seit mehr als fünf Jahren saß er nicht mehr hinter einem Steuer, doch es gibt Dinge, die man nicht vergisst. Das Fahren gehört eindeutig dazu ...
Nach einiger Zeit lehnt sie sich an ihn und er legt seinen Arm um sie. Das ist es! Damit hat er erreicht, was er wollte. Andrew für seinen Teil würde für die nächsten zwei Wochen am liebsten so weitermachen. Existiert nicht die Möglichkeit zu tanken, ohne anhalten zu müssen? Bei Hubschraubern funktioniert es doch auch! Einfach den Wind spüren, vergessen, nicht darüber nachgrübeln, was gestern geschehen ist. Nicht an sein Versagen denken, an seinen Kontrollverlust oder daran, dass der Verband um seinen Arm wirklich durch geblutet ist. Es blieb keine Zeit das Teil zu erneuern. Stattdessen hat ihn Josie zuvor überredet, auf seinen Binder zu verzichten. Nicht, dass es ihn sonderlich stört, eher fühlt er sich in seiner ungewohnten Aufmachung etwas unwohl. Auf der anderen Seite gefällt ihm jedoch sein Chaos. Auch wenn es im Grunde keines mehr ist.
Der DS hat ihm verziehen, Andrew wird heute Abend noch arbeiten und morgen pünktlich in die Trust gehen, ohne eine tickende Zeitbombe zu sein, die droht, jede Sekunde hochzugehen. Aber er hat sein Mädchen bei sich, er wird es nicht wieder hergeben und nicht mehr im Stich lassen.
Nie wieder!
Nach einer Stunde halten sie am Waldrand im absoluten Nirgendwo.
Es ist ein sonniger Tag, und obwohl der Kalender erst März schreibt, ist das Gras bereits tiefgrün, bald wird es unter der glühenden Sonne gelb sein, doch heute ist es perfekt.
Der perfekte Ort, das perfekte Grün, das perfekte Wetter für die perfekte Josie.
Auf einer kleinen, hübschen Lichtung wählen sie einen Platz im Schatten einer Eiche. Andrew birgt den Picknickkorb aus dem Wagen, breitet die Decke aus und Josie setzt sich. Inzwischen kommt er sich vor, wie das retuschierte Motiv auf einer dieser kitschigen Florida Ansichtskarten. Das perfekte Paar inmitten der weiten Natur, des ewigen Sonnenscheins, des wolkenlosen Himmels und einer puren Josie, die immer noch anwesend ist.
Surreal.
Sie essen ihre Sandwiches und trinken Mineralwasser. Jetzt ohne Kopfbedeckung fällt ihr Haar ungebändigt über den makellosen Rücken ...
Und Andrew beschließt, dies sei exakt der richtige Zeitpunkt, um die Stimmung komplett zu versauen. Okay, das genau plant er nicht, er kommt nur auf die, wie sich kurz darauf herausstellt, saudämliche Idee, den Moment für die fällige Aussprache zu nutzen.
Sanft streichelt er ihren nackten Arm. »Josie ... gestern ...«
Sie reißt die Lider auf und beginnt sofort zu plappern. »Ich hatte getrunken und nicht gedacht. Ich ...«
Beschwichtigend hebt er eine Hand. »Du hast nichts falsch gemacht. Ich bin derjenige, der sich daneben benommen hat. Es tut mir leid.«
Sie senkt den Kopf. »Nein«, stottert sie. »Ich habe ... ich hätte ... ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Das ist sonst überhaupt nicht meine Art ...«
Ja, das ist ihm bekannt, verdammt!
Andrew nimmt sie am Handgelenk und betrachtet sie beschwörend. »Es ist sogar mehr als in Ordnung. Bitte ziehe keinen falschen Schluss, ich flehe dich an ...«
Schon wütet sie los. »Ich habe dir etwas vermittelt, was nicht existiert! Da gibt es keine Möglichkeit, den falschen Schluss zu ziehen ...«
»Aber es war doch da !« Oh, verdammt! Mühsam beherrscht er sich, um sie nicht zu schütteln. Aber eines lässt sich nicht länger leugnen: Die pure Josie ist verschwunden, stattdessen klopft gerade die Furie an die Tür. »Nichts war da! Ich wollte es nicht, ich war nur ...«
»Du möchtest mir ehrlich erklären, dass du das nicht wolltest?«, erkundigt er sich ungläubig.
Mit einem heftigen Ruck befreit sie sich aus seinem Griff. »Genau das habe ich vor!« Resigniert hebt Josie die Hände und stöhnt entnervt. »Ich wusste, dass das kommt! Ich wusste es!«, murmelt sie. Dann betrachtet sie ihn spöttisch. »Lass mich raten. Du glaubst, jetzt wäre alles geklärt, oder?«
»Ich glaube gar nichts«, erwidert Andrew tonlos. »Ich habe nur versucht, deine Reaktionen von gestern zu interpretieren. Jede davon«, fügt er bissig hinzu.
Ihre Augen weiten sich und werden dann plötzlich sehr schmal. »Ja, das passiert nun mal, wenn du so etwas tust. Ich hatte es dir gesagt und du wolltest nicht hören! So!« Sie ist
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