Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
verlassen ihn. Hat sie endlich eingesehen, dass dies kein Spaß mehr ist, dass sie ihn verletzt und sich selbst gleich mit? Dass jedes Spiel ein Ende hat und ihres bereits viel zu weit fortgeschritten ist? Weiter, als sie beide verkraften können? Reglos wartet er, dass seine elende Heulerei vorbei geht, denn er hasst sich für seine Schwäche und dafür, der Situation nicht gewachsen zu sein. Doch was hätte ihn auf so etwas vorbereiten sollen? Was?
Unvermutet registriert er ihre Finger in seinem Nacken und ihren heißen Mund auf seinem. Es ist ein Reflex, sie zu umarmen, was sollte ihn davon abbringen können?
Der nächste Schock erwartet ihn, kaum dass er sie berührt, denn er ertastet die nackte, seidige Haut ihres Rückens. »JOSIE!«
Als er sie ansieht, klammert sie sich an ihn, als verfolge sie das Vorhaben, ihn nie wieder loszulassen. Verzweifelt schiebt er sie zurück. Verdammt!
Sie meidet seinen Blick, die Lippen sind leicht geöffnet und ihr Top verschwunden. Nur noch ein weißer Spitzen–BH ist vorhanden. Oh verdammt! »Josie, das ist kein Spiel!« Es kommt bissiger, als beabsichtigt und endlich öffnet sie ihre Lider, in ihren Wimpern schimmern Tränen und tödliche Resignation offenbart sich ihm. »Es tut mir leid«, wispert sie. Seine Kiefermuskeln bewegen sich wild und er zwingt sich, sie nicht direkt anzuschauen. ›Kraft. Bitte, irgendwer. Gib mir Kraft! Und vor allem: Gib mir Beherrschung, denn ich habe keine ...‹
Dann holt er einige Male tief Luft, versucht, sich zu beruhigen. Soweit, um ihr in Ruhe und Sachlichkeit erklären zu können, dass so etwas nicht geht. Weil es nicht fair ist. Sie dürfen das nicht fortsetzen. Er ist ein Mann, kein Plüschteddy. All das, während sie nur mit einem süßen BH und einem Rock, der beinahe bis zu den Hüften hinaufgeschoben ist, vor ihm sitzt. Das dunkle Haar ergießt sich über ihre linke Schulter und endet in ihrem Schoß ... Vorsorglich verschränkt er die Hände ineinander, falls die desertieren wollen, um sie einmal, nur einmal, zu berühren.
»Josie ...« Seufzend beschließt er, sie einfach nicht anzusehen. Das erscheint ihm im Moment am sinnvollsten ... und am dämlichsten zugleich. »Was du tust, ist absoluter Mist. Ich möchte das nicht, nicht so ...«
»Du willst mich nicht ...?« Eine ruhige Nachfrage – reine Informationseinholung. Ahh, Mr. Norton, Sie wollen heute kein Steak zum Lunch, sondern Rehrücken? Ahh, Mr. Norton, Sie haben also kein Interesse an einer schönen brünetten Jungfrau mit großen grünen Mandelaugen und weißem Spitzen–BH, die vor Ihnen sitzt und Sie ANBETTELT, ihr auch noch den Rest auszuziehen?
Was?
WAS?
Seine Lider fliegen auf. »Verdammt! Du ahnst nicht, wie sehr ...« Erneut ist er gezwungen, hörbar zu schlucken. »Josie, du hast nicht die geringste Ahnung ... Verdammt, du kannst dir nicht vorstellen, wie unvorstellbar gern ich das will! Bitte denke das nicht. Ich ...« Weiter kommt er nicht, weil sie ihm abermals um den Hals gefallen ist. Ihre Lippen pressen sich auf seine und er murmelt irgendwie an ihnen vorbei, »Josie, bitte ...« Während seine Arme sie längst wieder halten ... »Oh verdammt, Josie«, wispert er, als ihr Mund sich öffnet ... »Oh Josie«, stöhnt er, als seine Finger sich in ihren Locken vergraben …
»Josie ...«
Andrew hatte nie eine Chance ... Sie gibt ihm nicht einmal Zeit zum Luftholen und ihr Überfall lässt ihn waffenlos zurück. In einer Sekunde tupft sie süße Küsse auf alle erreichbaren Stellen, in der nächsten hört er ihr Seufzen, als er ihren nackten Rücken streichelt … Oh verdammt! Dann übernehmen die Instinkte vollends die Regie und er hebt sie ohne vorherigen Gedanken auf seinen Schoß. Wie selbstverständlich legt sie ihre Beine um seine Hüften und drängt sich an ihn ... Die Welt besteht ausschließlich aus Lippen und heißer seidiger Haut, schlanken Gliedmaßen, zärtlichen kleinen Händen ... dichtem, unendlich langem Haar ...
›Oh, nein, nein, nein! Das ist nicht gut! Scheiße, natürlich ist das gut! Aber das ist wirklich nicht gut! Hör auf! Du musst sofort aufhören! NORTON BEENDE DAS!‹
»Josie!«
»Nein.« Ihre Augen sind geschlossen, der Mund auf seinem, die Hände streicheln seine nackte Brust. »Bitte Andrew. Hör nicht auf! Bitte. Hör nicht auf! Bitte!«
»Mach es doch nicht noch schwerer, als es schon ist ...«
Ein leises Seufzen ertönt, dann krallt sie sich an ihm fest und verbirgt ihr Gesicht an seiner Schulter. Hilflos
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