Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
Gefasstheit ist Geschichte. Nachdem der Versager tief Luft geholt hat, knurrt er plötzlich los: »Was soll das Theater?«
    »Pardon?«
    »Sie wissen doch längst, dass ich für dieses beschissene Memo nicht verantwortlich bin! Ich mache mich ja lächerlich, wenn ich meinen guten Namen darunter setze ...«
    Andrew nimmt die Akte erneut zur Hand, blättert bis zur letzten Seite und blickt auf. »Ist ihr Vorname John W.?«
    »Das ist Ihnen auch bekannt!«
    »Somit haben Sie sich soeben lächerlich gemacht.«
    »Hören Sie auf!« Der Typ ist aufgesprungen. Von Gelassenheit kann wahrlich nicht mehr die Rede sein.
    »Setzen!«, wispert Andrew mit großen Augen.
    Smith ist verblüfft genug, um zu gehorchen und Andrew befördert die Mappe erneut auf den Tisch. »Sie widersetzen sich demnach meinen Weisungen und lügen, um Ihren Hintern zu retten?« Er lässt dem Delinquenten keine Zeit, noch einmal diesen aussichtslosen Versuch zu unternehmen. »Entweder, Sie räumen freiwillig Ihren Stuhl, dann zahle ich Ihnen eine angemessene Abfindung und wir trennen uns in ehrlicher Abneigung voneinander. Oder Sie beharren auf Ihren Posten und werden mit Gewalt entfernt. Ihnen bleibt eine Minute, um die Sachlage zu überdenken.«
    Fassungslos starrt er ihn an. »Wegen dieser dämlichen Scheiße, die niemanden interessiert? Mit Gewalt ...? Sie drohen mir tatsächlich damit, mich von diesem uralten Pförtner ...?«
    »Mit Gewalt! «, wiederholt Andrew verhalten. »Was bedeutet: nicht freundlich ! Ich beabsichtige, jeden Vorfall ganz genau untersuchen zu lassen, bei dem Sie Ihre dreckigen Hände nicht bei sich behalten konnten oder Ihre Hose nicht geschlossen. Und dann jage ich Sie so lange durch sämtliche Gerichte Floridas, bis Sie sich wünschen, den Namen Norton nie gehört zu haben.« Er sieht auf die Uhr. »Dreißig Sekunden.«
    »Abfindung?« Ah, der Widerling beginnt zu verhandeln.
    »Eine glatte Million. Das ist mehr, als Sie verdienen. Fünfzehn Sekunden.«
    »Das ist Erpressung!«
    »Sie sagen es. Acht.«
    »Sie mieses Schwein!«
    »Auch das. Fünf.«
    »Gut!« Erneut springt Smith auf. »In Ordnung! Obwohl Sie mir mindestens das Fünffache schulden!«
    Gleichmütig hebt Andrew die Schultern. »Es steht Ihnen selbstverständlich frei, den Rechtsweg einzuschlagen. Allerdings weise ich Sie darauf hin, dass wir in diesem Fall den zuvor genannten Anschuldigungen gegen Sie nachgehen müssen ...«
    »Vergessen Sie es!«, grollt Smith.
    Ein zartes Lächeln erscheint um Andrews Mundwinkel. »Sehen Sie, ich wusste, dass wir uns einigen würden! Ich lasse den Aufhebungsvertrag von den Anwälten aufsetzen, Sie haben zehn Minuten, um ihr Büro zu räumen. Ab diesem Moment befinden Sie sich im bezahlten Urlaub.« Damit erhebt er sich. »Das war alles.«
    Smith schluckt hörbar, das Gesicht ist grau, die Kiefernmuskeln spielen und seine Hände beben. »Dafür bezahlen Sie! Ich werde Sie vernichten! Verlassen Sie sich darauf!«
    »Sicher. Neuneinhalb Minuten ...«
    Als sein Ex–Vorstandsmitglied zur Tür stürzt und sie aufreißt, folgt er ihm.
    »Das wirst du mir büßen, du mieses, kleines Schwein ... Ich mach dich fertig, ich werde ...« In diesem Moment fasst er Josie ins Auge, die ihn erschrocken anstarrt. Zu erschrocken.
    »Raus! Sofort!«, wispert Andrew.
    Doch der Angesprochene reagiert nicht, seine Miene ist wild und außer Kontrolle. Ein in die Enge getriebenes Raubtier, das bei der geringsten Möglichkeit zuschnappen wird. Und schon einen Herzschlag später geschieht genau das: Seine Hand schießt vor und macht Anstalten, Josies Haar zu packen. Entsetzt und gleichzeitig mit einem Hass in ihrem Blick, den Andrew in dieser Form noch nie gesehen hat, weicht sie zurück. Er weiß, dass sie nicht atmet, obwohl zunächst alle üblichen Begleiterscheinungen ausbleiben.
    Einen Herzschlag später liegt sein Arm um den Hals des Bastards. »Eine falsche Bewegung und ich mache dich kalt«, flüstert er an dessen Ohr. Smith schwingt die Fäuste, versucht, um sich zu schlagen. Ein Handgelenk bekommt Andrew dennoch zu fassen, biegt den Arm auf den Rücken des Lebensmüden, was garantiert schmerzhaft ist, und sieht Josie an, zwingt sie, seinen Blick zu erwidern. Als er Leben in ihren Augen findet, löst sich ein Knoten in seinem Magen, von dessen Existenz er erst jetzt bewusst erfährt. »Kannst du telefonieren?«
    Nach einem hasserfüllten Funkeln zu Smith, der wie in Zeitlupe vonstattengeht, nickt sie.
    »4589 Finch. Zwei Leute!« Der Typ, den

Weitere Kostenlose Bücher