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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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geben bereit ist. Ohne Zwang … Und jetzt das! Noch immer fassungslos schüttelt er den Kopf.
    »Josie, du redest komplette Scheiße!« Seine innere Zerrissenheit lässt ihn eisiger klingen, als beabsichtigt.
    Mehr als einen irritierten Blick bekommt er nicht, aber auch das ignoriert Andrew. »Außerdem ist es gefährlich. Derzeit widert mich diese Vorstellung an ...«
    HAAAAAAAAAAAAAA!
    ›Schnauze!‹
    »... doch, was ist in zwei Monaten? Hast du eine ungefähre Ahnung, wie sehr ich dich begehre? Was, wenn ich meine Meinung irgendwann korrigiere? Was, wenn ich mir nehme, was du so bereitwillig geben willst und damit mehr Schaden anrichte, als alles andere? Ich glaube, in Wahrheit bist du feige. Anstatt ernsthaft an der Beseitigung dieses Problems zu arbeiten, wählst du den Weg des geringsten Widerstandes. Ich stehe dir zur Verfügung, doch mit den Folgen musst du dann natürlich leben ! Das ist nicht fair, Josephine!«
    »Aber so habe ich es ...«
    »Ich weiß, wie du es gemeint hast!«, unterbricht er sie. »Aber das ist falsch ! Du versuchst ...« Andrew sucht nach dem richtigen Begriff, ihn zu finden erweist sich allerdings als fast unmöglich. Weil die ganze Situation im Grunde unmöglich ist. »... mir zu geben , was ich deiner Ansicht nach mehr als alles andere will. Mehr als dich! Selbstverständlich sehne ich mich danach! Was auch sonst, so schön, verlockend und süß, wie du bist. Aber doch nicht gegen deinen Wunsch! Ich denke, du missverstehst den Sinn dahinter! Es soll Spaß machen, und zwar beiden und dient nicht dem Zweck, den Partner zum Bleiben zu bewegen! So etwas funktioniert nicht! Wäre es tatsächlich mein einziges Ziel ...« Plötzlich spricht er sehr leise. »Josephine, wenn ich wirklich so wäre, wie du es mir – und wahrscheinlich der gesamten männlichen Welt – unterstellst, wie lange würde ich mich wohl damit zufriedengeben, eine reglose Puppe in meinem Bett zu haben? Was du beabsichtigst, ist keine Lösung, sondern verdammte Scheiße!«
    Sehr, sehr lange schweigt sie, ihr Blick ist gesättigt von Spott, Hass – der vollständigen Bandbreite dessen, was ihn zunehmend in den Wahnsinn treibt. »Meine Meinung dazu wird sich niemals ändern«, erklärt sie schließlich mit einer Endgültigkeit, die für ein Mädchen in ihrem Alter an Satire grenzt.
    Ob er will oder nicht, Andrew lächelt. »Das, liebe Josie, wage ich zu bezweifeln. Ich schwöre dir, du wirst eines Tages darum betteln!«
    »Und das , lieber Andrew, wage ich zu bezweifeln. Ich werde bestimmt nicht um so etwas betteln! « Das Letzte kommt im berühmten durchdringenden Zischen, und auch ihre Haltung ist verändert: Sie hat sich vorgelehnt, ihr Gesicht ist zu einer wütenden Maske verzerrt und die Fäuste geballt.
    Er hat in ein Wespennest gestochen, an exakt dieser Stelle muss er ansetzen, um hinter das Geheimnis ihrer seltsamen Aversion zu gelangen. Doch nicht jetzt und nicht hier. Falscher Ort und Zeitpunkt. Definitiv.
    Daher gerät sein Lächeln ausnehmend sanft. »Wir werden sehen. Was das betrifft, kann uns nur die Zukunft zeigen, wer recht behält, nicht wahr?«
    Ihr Nicken fällt leicht hölzern aus, während Andrew seine Uhr konsultiert. »Gehen wir dann?«
    Und wieder verblüfft Josie ihn, denn sie nimmt die scheinbare Fluchtmöglichkeit keineswegs dankbar an. Stattdessen wirkt sie enttäuscht, vielleicht sogar niedergeschlagen, fast so, als möchte sie ihn nicht verlassen.
    Kein Problem, Baby. Dir kann geholfen werden!

Am Ziel
    » W enn Du meinst.«
    »Wie bitte?«
    Ihr Kopf fährt hoch und sie räuspert sich. »Wenn du meinst, können wir jetzt gehen.«
    »Ja, das meine ich in der Tat.« Andrew erhebt sich, und als er ihr die Hand reicht, nimmt Josie sie ohne Zögern.
    Auf dem Rückweg begegnen sie niemandem. Er lässt sie nicht los und legt im Fahrstuhl wieder den Arm um sie. Diesmal erntet er keinen verwirrten Blick,  stattdessen lehnt sie sich an ihn, wenn auch zaghaft. Also selbst das ist eine reine Gewöhnungsfrage.
    Josephine scheint sich überhaupt recht schnell an Rituale und Regeln zu gewöhnen, denn kaum sitzen sie im Auto, befindet sie sich auf seinem Schoß.
    Sehr gut.
    Diesmal lässt Andrew sie gewähren, schon, weil er nur auf eine derartige Gelegenheit gewartet hat. Ihr Kuss ist ausdauernd, süß und sehnsüchtig. Viel zu sehnsüchtig – er straft ihre Worte Lügen. Wieder fragt er sich, was mit ihr nicht stimmt. Niemand der so küsst will nicht auch mehr. Als er sich schließlich von ihr

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