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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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zu der ganzen Sache meint?«, erkundigte sich Lilas. »Seine Prophezeiungen sollen erstaunlich genau sein.«
    Alena hatte schon von diesem Mond-Orakel gehört. Es bestand aus drei Kindern der Erd-Gilde, die ungewöhnliche Fähigkeiten zu haben schienen. Gespannt schaute sie zu Rena hinüber. Doch ihre Freundin schüttelte den Kopf. »Was soll das bringen? Wenn es vorhersagt, dass wir keine Chance gegen Cano haben, dann nimmt uns das den Mut und die Prophezeiung erfüllt sich von selbst. Wenn es sagt, wir gewinnen, dann ist das genauso schlecht für uns. Dann fühlen wir uns zu sicher - und das kann uns den Kopf kosten, Orakel hin oder her.«
    Sie redeten und planten noch bis spät in die Nacht. Als endlich alles still war in dem Haus im Grünen Bezirk, tappte Alena lautlos die Wendeltreppe hinunter. Cchraskar schnurrte beinahe vor Vergnügen darüber, dass mal wieder einer ihrer verbotenen Ausflüge bevorstand. Als sie draußen standen, hob Alena den Kopf und sog die Luft ein. Die Stadt roch gut, nach tausend Abenteuern.
    Hunderte von Leuchttierchen hinter den grünen Pflanzenvorhängen tauchten den Grünen Bezirk in ein magisches Licht. Doch es war kaum jemand auf der Straße, der diesen Anblick genoss. Im Viertel der Händler - die so gut wie alle zur Luft-Gilde gehörten - war mehr los. Viele Hütten über ihren Köpfen waren erleuchtet und entlang der geflochtenen Brücken prunkten Lichterketten.
    Alena hangelte sich auf eine der Brücken und reichte Cchraskar eine Hand um ihn hochzuziehen. Doch als er oben stand, war er so nervös, dass er mit seinen zitternden Beinen die ganze Konstruktion zum Wanken brachte. Er warf sich platt auf den Bauch, eine Pfote um die Seile gekrampft. »Dasss ist eine Zzumutung!«, fauchte er mit zugekniffenen Augen.
    »Hast du etwa Angst?«
    »Wer, ich?« Empört stemmte sich ihr Freund auf die Beine - und rutschte prompt seitlich von der Brücke hinunter. Schnell schlug er die Zähne in eins der Halteseile um nicht zu fallen und Alena packte ihn am Nackenfell. »He, beiß das Ding bloß nicht durch!«
    Cchraskar schnappte beleidigt nach ihr, Alena sprang zurück und in einem Knäuel aus Armen und Beinen stürzten sie zu Boden. Na ja, ein paar blaue Flecken mehr, dachte Alena und klopfte sich den Staub ab. Der zweite Versuch klappte besser, bald hatte Cchraskar den Bogen beim Laufen auf den Brücken heraus.
    Eins der Häuser war besonders groß und mit bunten Lichtern geschmückt. Hier schien eine Art Feier stattzufinden. Neugierig lugten Alena und Cchraskar durch die Fenster. Es war gepackt voll. Sie schoben sich durch die Tür. Erstaunte Blicke trafen sie. Alle anderen Gäste gehörten zur Luft-Gilde. Alena machte sich ganz klein, drückte Cchraskars Kopf nach unten und beobachtete, was in der Mitte vorging.
    Aber wenn sie gehofft hatten nicht aufzufallen, dann hatten sie sich getäuscht.
    »Ich sehe, wir haben Besuch - und auch noch von der Feuer-Gilde!«, rief der Mann, der im Kreis in der Mitte stand, und Dutzende von Händen schoben Alena und Cchraskar nach vorne. »Freut mich, dass ihr hier seid!«
    »Äh, ja, ich freue mich auch!« Alena lächelte verlegen in die Runde. Es war ein eigenartiges Gefühl, allein zwischen so vielen Menschen einer fremden Gilde zu stehen. Und was genau fand hier eigentlich statt?
    »Wer macht den Anfang? Unser Freund der Iltismensch vielleicht? Er tritt an gegen Meister Coryn ke Nerada! Jetzt müssen wir nur noch klären, worum es diesmal gehen wird.«
    Zettel wurden ausgefüllt und nach vorne gegeben. Der Gastgeber zog einen und überreichte ihn Coryn, einem pausbäckigen jungen Händler mit einem netten Lächeln. Coryn überlegte einen Moment, krauste die Stirn. Dann nickte er und legte los. Mit einem kritischen Blick ging er um den Iltismenschen herum und sagte: »Zum ersten Mal in Ekaterin? Oje, deinen Pfoten scheinen die Straßen nicht zu bekommen...«
    Verblüfft hob Cchraskar eine Pfote und betrachtete sie.
    »Gerade neulich habe ich gehört, dass immer mehr ältere Iltismenschen lahm werden, weil sie nicht auf ihre Pfoten geachtet haben«, erklärte Coryn.
    Cchraskar zuckte mit den Ohren. »Die meisssten werden lahm, weil sie versehentlich auf eine Natter getreten sind. Wenn einem Menschen das passiert, einem Menschen, dann steht er gar nicht errst wieder auf!«
    »Aber bei uns kommt das selten vor, weil wir Schuhe tragen«, trumpfte Coryn auf.
    »Genau - die Nattern laccchen sich schon vorher darüber tot, dass ihr eure Pfoten so

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