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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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mehr gegeben. Seit Jahren wurde kein Gold mehr ein- oder ausgelagert.«
    »Erzählen Sie mir bitte mehr über das Gold«, sagte Gray. »Ich sehe hier viele Goldbarren, aber gibt es hier auch Gold in anderer Form?«
    »Ja, sicher. Wir haben hier Goldmünzen und Münzbarren, die aus eingeschmolzenen Münzen gegossen wurden. Außer den üblichen Goldbarren gibt es hier auch Platten, Blöcke, alles, was es so gibt.«
    »Auch altes Barrengold?«
    »Jawohl, Sir. Wir haben hier Barren aus allen Epochen der amerikanischen Geschichte.«
    Gray nickte. »Die würden wir gern sehen. Vor allem die Artefakte der Münzanstalt von Philadelphia aus der Kolonialzeit.«
    Waldorf spannte sich ein wenig an. »Wieso sollten die eine Bedeutung für die nationale Sicherheit haben?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Gray wahrheitsgemäß. »Aber wir können ebenso gut dort anfangen.«
    »Okay, Sie bestimmen, wo’s langgeht. Wir müssen in den Keller runter. Ein Großteil des Goldes liegt noch immer dort, wo es verstaut wurde, nachdem man es mit der Eisenbahn von Kentucky hergeschafft hatte.«
    Waldorf wandte sich einer Treppe zu und geleitete sie in den unterirdisch gelegenen Bereich des Tresors. Gray fragte sich, ob es stimmte, dass man den Tresor im Alarmfall fluten konnte. Er stellte sich vor, wie der Raum mit Wasser volllief und wie es wäre, inmitten all dieses Reichtums zu ertrinken.
    »Hier entlang«, sagte ihr Fremdenführer und schritt zielstrebig durch den Gang.
    Hier unten waren die Goldbarren weniger akkurat gestapelt als oben, was vor allem an deren unterschiedlicher Größe lag.
    Waldorf winkte sie weiter. »Dieser ganze Bereich stammt ursprünglich aus Philadelphia. Wir haben hier Gold, das mit den allerersten Stempeln der dortigen Münzanstalt gekennzeichnet ist. Das ist ganz hinten gelagert. Folgen Sie mir.«
    Am Ziel angelangt, öffnete Lyndell mit einem Schlüssel die Gittertür. Dahinter lag ein quadratischer Raum von dreieinhalb auf dreieinhalb Metern. Der Inhalt wirkte ungeordnet – bedauerlicherweise war es auch noch sehr voll. In einem Bereich waren unebene rechteckige Blöcke gestapelt, die wie kleine Ambosse aussahen, in einem anderen Stäbe mit quadratischem Querschnitt, in einem dritten flache Platten von der Größe eines kleinen Frühstückstabletts.
    Gray stellte sich die Woge subatomarer Partikel vor, die von hier ihren Ausgang nahm. Wenn sie hier richtig waren, wie sollten sie dann die Stecknadel im Heuhaufen finden?
    Monk, der nie vor schwerer Arbeit zurückschreckte, zwängte sich in den Raum und begann mit der Suche. Sein Freund war eben ein Mann der Tat – und das zahlte sich bisweilen aus.
    »Hey, sieh dir das mal an.« Monk zeigte auf eine breite Goldplatte, die auf einem der kleineren Stapel lag. »Die ist mit dem Großsiegel abgestempelt.«
    Gray trat neben ihn. In die Platte war ein kahlköpfiger Adler eingestanzt, der einen Olivenzweig und ein Bündel Pfeile in den Klauen hielt.
    »Denk dran, was Fortescue über das Siegel geschrieben hat«, meinte Monk.
    Gray hatte es sich eingeprägt: Niemand würde je auf die Idee kommen, dass sie im Herzen des Siegels verborgen ist.
    »Vielleicht hat er ja das Großsiegel gemeint«, setzte Monk hinzu.
    Gray betrachtete die oberste Platte. Sie maß etwa fünfunddreißig mal fünfundzwanzig Zentimeter und war zweieinhalb Zentimeter dick. Sie hatten keine exakten Angaben zu den Maßen der alten Indianerkarte, sondern wussten nur, dass damit die Innenseite eines Mastodonschädels ausgekleidet gewesen war. Das bedeutete, sie musste recht groß sein – wie diese Goldtafeln.
    Er schaute sich um. Hier gibt es bestimmt über hundert dieser Platten. Welche war die richtige? War auf einer dieser Platten – in einem der Stapel versteckt – eine Landkarte abgebildet? Es gab nur eine Möglichkeit, sich Gewissheit zu verschaffen. Er musste Monks Beispiel folgen. Es war an der Zeit, rohe Kräfte walten zu lassen.
    Gray zeigte auf die Plattenstapel. »Räumen wir sie aus.«
21:09
    Seichan schaute zu, wie Gray und Monk eine Goldplatte nach der anderen nach draußen trugen und sie auf dem Gang stapelten. Jede einzelne Platte wog über siebzig Pfund.
    Sie hatte keine Ahnung, wie Monk es schaffte, die schweren Platten einhändig zu tragen.
    Beide hatten inzwischen die Sakkos ausgezogen und sich die Ärmel hochgekrempelt. Ihr Bizeps spannte sich an, als sie die Tafeln einzeln nach draußen schleppten. Gray besah sie sich von beiden Seiten, suchte nach einem Hinweis auf die

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