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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Stahlbeton, begraben unter einer ein Meter dicken Schicht aus Erdreich, Gestein und Rasen.«
    »Ich finde die Idee gut.« Die knurrige Bemerkung kam von der Tür, von dem Mann namens Kowalski. »Wie wär’s, wenn wir uns unseren eigenen Ausgang schaffen würden?«
    Er warf ihrem Onkel einen Gegenstand von der Größe eines Pfirsichs zu, den dieser mit einer Hand auffing. Painter zuckte zusammen und fluchte leise.
23:35
    Painter starrte den Klumpen in seiner Hand an. Obwohl sich seine Augen bereits an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er nicht viel erkennen – der chemische Geruch und die weiche Beschaffenheit des Gegenstands ließen allerdings kaum Raum für Zweifel.
    Er fasste sich wieder und fragte: »Kowalski, wo haben Sie das C4 her?«
    Kowalski hob die Schultern. »Hatte ich noch übrig.«
    Übrig, wovon?
    Painter überlegte angestrengt; dann fiel es ihm ein. Kowalski hatte in seinem Büro eine Handvoll von dem Plastiksprengstoff so beiläufig geknetet wie einen Stress abbauenden Gummiball. Vielleicht erfüllte das Zeug für ihn tatsächlich den gleichen Zweck, immerhin hatte er es die ganze Zeit über mitgeschleppt.
    Painter ließ den Arm sinken und schüttelte ungläubig den Kopf. Typisch Kowalski, mit Sprengstoff in der Tasche herumzulaufen.
    Was gleich die nächste Frage aufwarf.
    »Haben Sie zufällig auch noch eine Sprengkapsel dabei?«, fragte er.
    Kowalski kehrte ihm abweisend den Rücken zu und sah in den Flur. »Ich bitte Sie, Boss. Ich kann schließlich nicht an alles denken.«
    Painter schaute sich nach Materialien um, mit denen man einen Zünder bauen konnte. C4 war äußerst stabil. Man konnte es verbrennen, einen Kurzschluss darin verursachen oder es beschießen, ohne dass es detonierte. Um es hochgehen zu lassen, brauchte es eine starke Druckwelle, wie sie von einer Sprengkapsel verursacht wurde.
    Denton hatte den rettenden Einfall. »Ich glaube, im Labor für angewandte Physik könnten Sie fündig werden. Dort gibt es Zündhütchen und Sprengkapseln.«
    »Und wo liegt das Labor?«
    »In der Nähe der Treppe.«
    Painter unterdrückte einen Seufzer. Diesen Bereich hätte er lieber gemieden. Es wäre riskant, doch er hatte keine Wahl. Er musterte Denton. Er spannte nur ungern Zivilisten ein, doch der Institutskeller war ein Labyrinth, außerdem hätte er nicht gewusst, wo in dem Labor er nach Zündkapseln hätte suchen sollen.
    »Professor Denton, würde es Ihnen etwas ausmachen, mich zu begleiten? Mich dorthin zu führen?«
    Der Professor willigte widerstrebend ein.
    Painter ging zu Kowalski und reichte ihm den Sprengstoffklumpen. »Suchen Sie eine günstige Stelle dafür aus. Einen Deckenträger oder eine andere Stelle, wo Aussicht besteht, einen Ausgang frei zu sprengen. Und achten Sie darauf, dass Sie möglichst weit vom Wissenschaftszentrum entfernt sind.«
    Painter nahm an, dass sämtliche Ausgänge bewacht wurden. Wenn sein Plan funktionierte, wollte er außerhalb der Schlinge herauskommen, die man für sie ausgelegt hatte.
    Denton deutete in den Gang. »Im hintersten Labor ist der Teilchenbeschleuniger untergebracht.«
    »Ich weiß, wo das ist«, schaltete Kanosh sich ein. »Gerade durch am anderen Ende des Flurs. Nicht zu verfehlen. Ich bringe ihn hin.«
    »Gut. Nehmen Sie Kai und den Hund mit. Verstecken Sie sich dort, bis wir wieder zu Ihnen stoßen.«
    Painter war sich des Zeitdrucks bewusst und überlegte kurz, wie lange die ganze Aktion dauern würde. Denton half ihm, das nötige Werkzeug einzusammeln. Dann ging er zu Kowalski hinüber, nahm seine eigene SIG Sauer aus dem Schulterhalfter und tauschte sie gegen dessen Taser-Flinte aus.
    »Beschützen Sie die anderen. Wenn Sie schießen müssen, dann um zu töten.«
    »Als ob ich jemals was anderes täte«, entgegnete Kowalski eingeschnappt.
    Kai rückte näher an den Hünen heran, doch ihre Augen waren auf Painter gerichtet. »Onkel Crowe, sei vorsichtig …«
    »Ganz bestimmt.« Trotzdem zeigte er nicht ohne böse Vorahnungen zur Tür. »Raus mit euch.«
23:36
    Rafe saß auf einem Schreibtischstuhl in der Bibliothek des Landhauses und schaute auf den Bildschirm seines Notebooks. Darauf liefen Livebilder des Einsatzes, gefilmt von den Kameras auf den schwarzen Helmen der Söldner. Obwohl ihm von den unruhigen Bildern übel wurde, konnte er nicht wegsehen.
    Er hatte mit angesehen, wie die Strom- und Telefonleitungen gekappt und die Ausgänge abgeriegelt wurden. Vier verstörte Studenten waren aus verschiedenen Eingängen des

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