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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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dass der Professor hier bei Kai blieb, wo ihnen nichts passieren konnte.
    »Meine Freunde haben ihr Blut vergossen und ihr Leben gegeben«, sagte Kanosh. »Ich stehe das bis zum Ende durch. Außerdem, wer weiß, was Sie in Arizona entdecken werden? Vielleicht werden Sie auf mein Fachwissen angewiesen sein.«
    Painter runzelte die Stirn, doch ihm fiel kein Argument ein, mit dem er das Hilfsangebot des Professors hätte ausschlagen können.
    Kowalski kam zum gleichen Schluss. »Klingt gut.«
    Kai trat vor. Painter wusste, was sie sagen wollte, und hob beschwichtigend die Hand. »Du bleibst bei Iris und Alvin.« Er zeigte auf Jordan. »Sie auch.«
    Hier war es sicherer für sie, außerdem wollte er verhindern, dass sich ihr Vorhaben herumsprach. Kai wirkte streitlustig, doch nach einem Blick auf Jordan besann sie sich. Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    Painter glaubte schon, damit wäre alles erklärt, da ergriff Jordan das Wort. Er zog ein gefaltetes Blatt Papier aus der Tasche. Anstatt es weiterzureichen, hielt er es hoch.
    »Mein Großvater wollte, dass ich Ihnen das gebe. Zunächst aber möchte ich noch eine persönliche Bemerkung machen.«
    »Ja?«
    »Die Legenden, von denen ich Ihnen soeben erzählt habe, sind jahrhundertealt und werden von einem Ältesten an den nächsten weitergegeben. Mein Großvater hat mich nur deshalb eingeweiht, weil er glaubt, dass es bereits zu spät ist.«
    Kowalski merkte auf. » Zu spät, was soll das heißen?«
    »Mein Großvater glaubt, dass der aus der Berghöhle freigesetzte böse Geist sich nicht beherrschen lässt – dass er die Welt vernichten wird.«
    Painter musste an Chins Schilderung des Geschwürs denken, das sich von der Explosionsstelle nach außen fraß und das der Geologe als Nano-Herd bezeichnet hatte. Er stellte sich die mikroskopisch kleinen Nanomaschinen vor, welche die Materie zerlegten, mit der sie in Berührung kamen. Die Vorstellung, dass dieser Vorgang sich ungebremst fortsetzte, war erschreckend.
    »Aber der Prozess ist zum Erliegen gekommen«, sagte Painter. »Durch den Vulkanausbruch wurde der Geist zurück in die Flasche verbannt.«
    Jordan erwiderte seinen Blick. »Das war erst der Anfang. Mein Großvater glaubt, der Geist wird um die ganze Welt wandern und Tod und Vernichtung säen, bis nur noch eine Staubwüste übrig bleibt.«
    Painter wurde ganz kalt. Diese Beschreibung wies eine erschreckende Parallele zur Theorie der Physiker auf, wonach die in Utah freigesetzten Neutrinos die Erdkugel durchdrungen und ein weiteres Vorkommen des Nanomaterials gezündet hatten. Er musste an Kats Warnung hinsichtlich einer drohenden zweiten Explosion in Island denken.
    Jordan streckte ihm die Hand mit dem gefalteten Stück Papier entgegen. »Mein Großvater hat kaum Hoffnung, aber er wollte, dass Sie das sehen. Das ist das Zeichen der Tawtsee’untsaw Pootseev. Sie sollen sich davon leiten lassen.«
    Painter nahm den Zettel entgegen und faltete ihn auseinander. Was er sah, ergab für ihn keinen Sinn, sorgte aber dafür, dass er weiche Knie bekam. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er kannte die beiden in Holzkohle gezeichneten Symbole, das Zeichen der Tawtsee’untsaw Pootseev.

    Ein Halbmond und ein kleiner Stern.
    Die gleichen Symbole fanden sich auch im Zeichen der Gilde. Wie war das möglich?

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31. Mai, 14:45
Elliðaey, Island
    ZWEIUNDDREISSIG MINUTEN …
    Gray, der am Fenster stand, krampfte die Hand um den Griff der Pistole. Gerade eben hatte er mit Kat telefoniert – sie konnte nicht mehr rechtzeitig Unterstützung herbeischaffen und hatte zudem noch beunruhigende Nachrichten aus Japan gehabt. Wenn die dortigen Physiker recht hatten, würde die ganze Insel kurz nach fünfzehn Uhr in die Luft fliegen. Vorher mussten sie von dem Vulkanfelsen verschwinden. Es gab nur ein Problem – nein, acht Probleme.
    Das erfahrene Angreiferteam war vor der kleinen Lodge in Stellung gegangen und deckte das Gelände mit seinen Waffen ab. Vor ein paar Minuten hatten die Söldner mit dem Sturm begonnen, dann waren sie plötzlich hinter einer Ansammlung von Basaltfelsen in Deckung gegangen.
    »Weshalb greifen sie nicht an?«, fragte Ollie. Der alte Hausverwalter stand am Kamin, die Flinte in der Hand. Man hatte ihn übel zusammengeschlagen, doch kaum, dass Monk ihn losgebunden hatte, war er wieder munter geworden. Das Warten aber setzte ihm merklich zu.
    Seichan antwortete ihm, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden. »Offenbar haben sie ebenfalls erfahren, dass die

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