Feuerflut
und feuerte aus der Hüfte. Er nahm die Söldner unter Beschuss, schaltete mehrere aus und zwang die verbliebenen Kämpfer, hinter Felsen in Deckung zu gehen.
Seichan schnappte sich das andere Sturmgewehr.
Seite an Seite hechteten sie in den Frachtraum des Helikopters.
Darin hielt sich nur der untersetzte Zivilist auf. Er bemühte sich hektisch, eine Waffe aus dem Halfter zu ziehen, doch Seichan versetzte ihm einen kräftigen Hieb mit dem Gewehrkolben. Er fiel schlaff auf den Sitz. Seichan ging nach vorn zu den Piloten, um sie mit vorgehaltener Waffe gefügig zu machen.
Gray feuerte Salve um Salve ab, damit Monk und Ollie Gelegenheit hatten, aus der Lodge herauszukommen. Geduckt rannten sie auf den Helikopter zu, während Gray ihnen Feuerschutz gab. Monk feuerte ebenfalls, um den Gegner zusätzlich einzuschüchtern.
Wohlbehalten erreichten sie die Maschine. Gray zog sie in den Frachtraum hoch und schob die Kabinentür zu. Von der Knallerei dröhnten ihm die Ohren.
»Bleibt unten!«, rief er Monk und Ollie zu.
Der Grund für seine Anweisung wurde offensichtlich, als auf den Helikopter geschossen wurde. Kugeln prallten von der Kabinenwand ab. Die Motoren aber kamen bereits auf Touren. Seichans Argumente hatten offenbar gefruchtet – oder aber die Piloten wussten ebenfalls über den bevorstehenden Vulkanausbruch Bescheid.
Gray sah auf die Uhr.
Noch vier Minuten …
Noch massig Zeit.
Das war ein Irrtum.
Eine gewaltige Druckwelle traf den Hubschrauber. Der Boden schwankte, Gray verlor den Halt und landete auf allen vieren. Die Motoren brüllten. Schwankend stieg der Helikopter hoch und bekam augenblicklich Schlagseite, da der Start aufgrund der Erderschütterungen missglückt war. Die ungesicherte Luke öffnete sich krachend.
Dampf- und Rauchwolken verhüllten die halbe Insel.
»Gray!«, rief Monk.
Gray drehte sich um und sah, wie der Zivilist, dessen gebrochene Nase blutete, einen Sprung zur Luke machte, den Rucksack noch immer an die Brust gedrückt. Gray hechtete ihm nach und bekam einen Schulterriemen zu fassen. Wenn der Mann sein Leben riskierte, damit der Rucksack nicht dem Gegner in die Hände fiel, musste der Inhalt wichtig sein. Der Mann aber wollte nicht loslassen. Den einen Arm unter den zweiten Riemen gehakt, warf er sich aus der Luke.
Aufgrund des Gewichts des Mannes, der am Rucksack baumelte, wurde Gray zur Luke gezogen. Obwohl er mit dem Oberkörper in der Luft hing, weigerte sich Gray, den Rucksack loszulassen. Der Mann schaukelte hin und her, damit Gray endlich losließ.
Gray rutschte ein Stück weiter aus der Luke – da legte sich auf einmal ein schweres Gewicht auf ihn und drückte ihn nieder.
»Ich hab dich«, sagte Monk.
Der Helikopter gewann allmählich an Höhe. Während sie emporstiegen, brach ein Teil des Vulkankegels ab und rutschte langsam ins Meer. Tiefe Risse bildeten sich im Inselboden. Menschen rannten orientierungslos umher, auf der Flucht vor der Zerstörung – doch es war nirgendwo sicher.
Auch nicht in der Luft.
Der Helikopter erbebte und sackte um mehrere Meter ab. Gray stemmte sich vom Boden hoch, wurde aber gleich wieder niedergedrückt. Monk hinderte ihn daran, aus der Luke zu stürzen.
»Die Motorleistung lässt nach!«, rief Seichan aus dem Cockpit.
Ehe Gray auf die neue Gefahr reagieren konnte, knallte ein Pistolenschuss. Er verspürte einen sengenden Schmerz am Ohr und blickte nach unten. Sein Gegner baumelte an einem Arm, hatte es aber endlich geschafft, seine Waffe zu ziehen. Wäre der Hubschrauber nicht plötzlich abgesackt, wäre Gray bereits tot gewesen.
Allerdings war es auch so um seine Lebenserwartung nicht sonderlich gut bestellt.
Während der Pilot sich bemühte, die Maschine zu stabilisieren, zielte der hartnäckige Zivilist diesmal mit größerer Sorgfalt. Auf diese kurze Entfernung würde er sein Ziel kein zweites Mal verfehlen.
Der Mann grinste Gray an, rief etwas auf Französisch und drückte ab. Der Knall war ohrenbetäubend laut – doch er kam nicht von der Pistole. Sondern von einer Flinte.
Auf einmal stand Ollie über ihm, in der Hand die rauchende Waffe.
Das halbe Gesicht des Zivilisten war verschwunden. Langsam rutschte sein erschlaffter Arm aus der Rucksackschlinge, dann stürzte er in die Tiefe.
Monk zog Gray und dessen schwer erkämpfte Beute in die Kabine.
Er schüttelte den Kopf. »Von jetzt an gilt, Arme und Beine nicht aus dem Transportfahrzeug strecken.«
Der Helikopter schüttelte sich und sackte erneut ab. Alle
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