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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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nicht Überflüssiges. Details nahm er nur dann zur Kenntnis, wenn sie wichtig waren. Folglich ignorierte Gray den Spalt, ließ die darauf folgende Abzweigung links liegen und bog erst in den nächsten Tunnel ab. Das musste der zweite Gang sein, den Ollie auf der Karte eingezeichnet hatte.
    Es handelte sich um einen weiteren Lavakanal, und das war gut. Allerdings führte er in die Tiefe. Das kam Gray falsch vor, doch er durfte nicht länger zaudern. Er holte tief Luft und trat in den Gang. Er war noch enger als der erste.
    »Sind Sie sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte Seichan.
    »Das wird sich zeigen.«
    Gray eilte weiter. Allmählich kamen ihm Zweifel, doch da stieg der Gang auf einmal wieder an. Endlich wurde es hell. Er schaltete die Taschenlampe aus. Das Knattern der Hubschrauberrotoren war zu hören.
    Vor ihnen tauchte die Mündung des Gangs auf, das Tageslicht blendete sie. Staub wurde ihnen in die Augen geweht.
    Er drehte sich um und sagte Seichan ins Ohr: »Wir müssen ganze nahe am Helikopter sein.«
    Sie nickte, zog die Pistole aus dem Halfter und bedeutete ihm weiterzugehen.
    Er stürmte vor, wurde kurz vor dem Ausgang aber langsamer und spähte vorsichtig hinaus. Der Lavakanal endete in einer Ansammlung zerbrochener Basaltsäulen, die den Mikadostäbchen eines Riesen glichen. Er kroch nach draußen. Hinter ihm wälzte sich Seichan aus der Öffnung und ging hinter den umgestürzten Steinsäulen in Deckung.
    Gray sondierte die Lage.
    Zehn Meter von ihnen entfernt stand der Helikopter mit langsam drehenden Rotoren auf der Wiese. In der Zwischenzeit war er gelandet. Zwei Söldner öffneten die Tür. In der Nähe hatten sich etwa zwanzig weitere Söldner versammelt.
    Die Trage stand im Gras, die Ladung wartete darauf, in den Helikopter verladen zu werden. Gray fiel wieder der Goldschimmer ins Auge. Er stammte von einem zerbrochenen Steinkasten, in dem mehrere Metallplatten lagen.
    Die gleichen Tafeln wie in der Höhle in Utah.
    Neben der Trage stand der Zivilist, der sich noch immer den Rucksack an die Brust drückte. Jetzt konnte Gray sein Gesicht besser sehen. Blondes Haar umrahmte ein hellhäutiges Antlitz mit Schmollmund und schütterem Bart. Es war das Gesicht eines Mannes, der ein angenehmes Leben führte und wenig Geschmack daran fand. Als die Tür des Helikopters sich vollständig geöffnet hatte, eilte der Mann vor. Söldner halfen ihm dabei, einzusteigen.
    Hinter dem Helikopter lag am anderen Ende der Wiese dunkel und still die Lodge. Monk wartete auf sein Zeichen. Es würde unmissverständlich ausfallen.
    Gray zielte mit seiner SIG Sauer P226. Im Magazin waren zwölf Kugeln Kaliber .357. Genauso viele wie in Seichans Waffe. Jeder Schuss musste ein Treffer sein. Seichan hatte die Waffe ebenfalls in Anschlag genommen.
    Gray zielte auf den Mann, der den Helikopter bewachte. Er musste verhindern, dass auch nur einer der Gegner sich im Innern des Hubschraubers in Sicherheit brachte. Er drückte ab.
    Der Knall war ohrenbetäubend laut, und gleich darauf feuerte auch Seichan. Der erste Söldner brach zusammen. Noch ehe er auf dem Boden aufprallte, zielte Gray erneut und schoss dem nächsten in den Hals.
    Einen Moment lang herrschte Chaos. Die dicht zusammengedrängten, vom Knattern der Rotoren halb tauben Söldner versuchten zu erkennen, wer da auf sie schoss. Einer der acht Söldner, die das Haus hatten angreifen wollen, feuerte auf die Lodge, da er glaubte, der Angriff käme von dort.
    Eine Fensterscheibe barst, als Ollie aufs Geratewohl seine Flinte abfeuerte.
    Gut gemacht, Ollie …
    Alle Blicke wandten sich zur Lodge.
    Ein Fehler.
    Während alle in die falsche Richtung blickten, schoss Gray zwei Männern in den Rücken. Seichan nahm sich die acht Söldner vor, die sich an die Lodge angeschlichen hatten. Ihre Treffsicherheit war erschreckend hoch. Als ihr Magazin leer war, hatte sie trotz der nicht unerheblichen Entfernung vier Gegner ausgeschaltet.
    Sie warf das leere Magazin aus und setzte ein neues ein. Gray wandte sich den beiden Söldnern zu, die ihnen am nächsten waren. Sie hatten sich von der Lodge zurückgezogen und waren dabei ihrem Versteck nahe gekommen, ohne die Gefahr zu bemerken. Gray zielte und schoss sein Magazin leer, während er geduckt aus der Deckung hervorkam.
    Sie brauchten mehr Feuerkraft.
    Im Laufen schnappte er sich das Sturmgewehr eines Gefallenen. Seichan war dicht hinter ihm und feuerte mit ihrer Pistole. Er riss das Gewehr hoch, schaltete es auf Automatikmodus

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