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Feuerfrau

Feuerfrau

Titel: Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica de Cesco
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schwindelerregende Wellen und Blitze ausschickt.
    Ich möchte, daß er tiefer dringt, viel tiefer. Ich halte seine Hand mit den Schenkeln fest, reibe und presse mich an sie. Er kommt zur Vernunft, schneller als ich, zieht seine Hand zurück. Er sagt, warte noch, Herzblume, der erste Mann ist wichtig für ein Mädchen, wir werden uns vielleicht nie wiedersehen. Er will nicht, daß ich es später bereue. Ich stöhne an seinem Mund, ich bin wie von Sinnen.
    »Laß uns fortgehen! Wir werden uns schon durchschlagen, irgendwie!«
    »Herzblume, ich möchte so gerne. Aber wir dürfen kein Risiko eingehen. Man wird dich suchen.«
    »Wer?«
    »Das Jugendamt, die Bullen. Sie würden uns einfangen. Wir würden sofort getrennt.«
    »Niemand findet uns. Wir nehmen den Zug. Versuchen wir es doch.«
    »Herzblume, wohin mit uns?«
    Mein Herz schlägt mir in den Schläfen, in der Kehle. Der Schweiß klebt mir am Körper. Er stöhnt verzweifelt auf, umfaßt mein Gesäß mit beiden Händen, teilt es, erforscht es sachte mit dem Finger. Ich bin krank vor Brennen, zu allem bereit. Er merkt, daß es nicht geht, versucht auch nicht, sich den Weg mit Gewalt zu erzwingen.
    »Du bist so eng, Herzblume. Warte, du mußt warten!«
    »Ich will dich!« weine ich. »Und du? Und du?«
    »Ich will dich auch, das ist es ja, verdammt!«
    »Ich sterbe, wenn ich nicht bei dir sein kann!« Er zieht den Reißverschluß seiner Jeans auf und führt meine Hand. Er reibt sich an mich, wahnsinnig vor Begierde. Er kommt in meinen Händen, so plötzlich, daß ich jäh aufschreie; er erstickt meinen Schrei mit einem Kuß. Unser Herz schlägt schnell und laut, wir stöhnen beide.
    Ich habe seit zwei Nächten nicht geschlafen. Mein Kopf, meine Glieder sind schwer wie Blei. Ein milchiger Schleier bedeckt meine Pupillen, ich friere im Unterricht, ich klappere mit den Zähnen. Die Lehrerin fragt, ob ich krank sei. Ich sage, nein, nur etwas müde. Ich bin so erschöpft und ausgepumpt, daß ich kaum noch die Augen offenhalten kann. Ich knirsche mit den Zähnen, nicht aus Wehleidigkeit, sondern aus Wut, weil mein Körper mich so treulos im Stich läßt.
    In der Pause, im Hof. Mademoiselle Liard geht vorbei, wirft mir einen langen Blick zu. Eleni beißt sich auf die Lippen. »Wenn du nicht aufpaßt, gibt es eine Katastrophe.« Ich lehne mich an die Wand; ich könnte im Stehen schlafen. »Los, erzähl!« flüstert Eleni. »Was habt ihr gemacht?«
    Ohne Eleni bin ich aufgeschmissen; zum Preis dafür ist sie neugierig, wie Schülerinnen es sind. Ich weiß nicht, was ich erzählen soll. Ich käme mir wie eine Verräterin vor. Ich flüstere Mi Geist Amadeos Namen, höre die Sätze aufklingen, die ich ihm sagen will, ihm allein. Elenis Augen glänzen in eifrig erregter Mitwisserschaft, aber meine Zunge ist tot, meine Sprache ohne Empfindung, flach, trocken, als käme sie nicht aus meinem Mund.
    Internatsgeschwätz. Eleni lächelt erwartungsvoll; auf ihrem Gesicht liegt Unschuld. Ich hänge von übermächtigen Kräften ab, ich bin hundert Jahre alt, ich kenne die Lust, die Rücken, Bauch und Brüste entflammt. Sie lebt noch in schützenden Mädchenträumen. Wie kann ich ihr die Begegnung mit der Leidenschaft schildern, die Vorgänge in meinem Körper, die erweiterte Dimension?
    »Da läuft nicht viel«, sage ich. »Wir knutschen, das ist alles. Wir sind total übermütig oder total deprimiert, weil wir uns trennen müssen. Aber wir wollen nicht zuviel darüber nachdenken. Sonst drehen wir durch, verstehst du?«
    »Hast du… habt ihr schon…?«
    »Er hat mich gefragt, ob ich schon mal mit einem Mann geschlafen habe. Ich habe gesagt, nein. Da haben wir uns nur geküßt und gestreichelt.«
    Eleni ist etwas rot im Gesicht.
    »Überall? Auch unter dem Slip?«
    Ich schließe die Lider. Ich fühle mich wie ein Stein, schwer wie ein Stein.
    »Überall. Er sagt, wir müssen aufpassen, weil ich noch Jungfrau bin.
    Aber Jungfrau zu sein oder nicht, was bedeutet das schon? Mir ist das völlig egal.«
    Sie schluckt.
    »Du, das finde ich hundertprozentig in Ordnung von ihm. Ich weiß da so Dinge von anderen Jungen, die können furchtbar brutal werden. Ich hatte echt Angst um dich.«
    Da spüre ich sie wieder, die mahlende Empfindung in mir, dieses Strahlenbündel. Ich sage:
    »Ich will das nicht mehr. Ich will ihn haben. Nicht nur so halb.«
    »Du bist verrückt«, sagt Eleni. »Du nimmst doch nicht die Pille.
    Plötzlich bist du schwanger, und was dann?«
    Ich presse beide Hände auf meinen

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