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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Genau wie deine Mutter sie hatte.«
    »Das sagst du. Ich persönlich finde, du irrst dich gewaltig. Mutter war eine außergewöhnlich schöne Frau. Ich bin es nicht.«
    »Bestimmt sind da etliche Leute anderer Ansicht.«
    »Sag das doch mal den englischen Lords. Sie waren der Meinung, ich wäre ungefähr so hübsch und wohlgestaltet wie eine Warze.«
    Penny schüttelte mißbilligend den Kopf.
    »Ich weiß, welche Sorte Frauen Männer anzieht«, sagte sie nachdrücklich. Dann fügte sie traurig hinzu: »Und ich weiß auch, welche Sorte Frauen reizlos auf Männer wirkt.«
    Der Klang ihrer Stimme ließ erkennen, daß Penny sich selbst zu den letzteren zählte.
    Stirnrunzelnd wandte Elyssa sich ab, um sich ihrem Teig zu widmen. Während sie arbeitete, dachte sie daran, wie es für Penny gewesen sein mußte, im Schatten von Gloria Suttons strahlender Erscheinung aufzuwachsen.
    »Ein Mann, der nur auf das Äußere einer Frau sieht, ist es nicht wert, daß man sein Herz an ihn hängt«, sagte Elyssa nach einer Weile.
    »Das tun aber alle, die ich kenne.«
    »Himmel noch mal, Penny! Du hast der Hälfte der Männer, die jemals auf der Ladder S gearbeitet haben, einen Korb gegeben!«
    »Sie haben erst einen Blick für mich übrig gehabt, nachdem sie es aufgegeben hatten, von deiner Mutter zu träumen. Falls sie damit aufhörten.«
    Pennys Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepreßt, während sie heftig die Kurbel der Kaffeemühle betätigte. Die Mischung aus Traurigkeit und Resignation in ihrem Ausdruck sagte Elyssa mehr als Worte.
    »Wer war er?« wollte sie wissen.
    »Was?«
    »Wer war der Mann, der dich nicht beachtet hat, weil er nur Augen für Mutter hatte?«
    Einen Moment lang hielt Penny reglos inne. Dann schüttete sie den letzten Rest gemahlenen Kaffee in den Topf auf dem Herd und legte mehr Holz nach. Bald kochte das Wasser sprudelnd.
    »Was hast du vorhin von diesem neuen Vorarbeiter gesagt - wie war doch gleich sein Name?«
    Die spröde, nüchterne Stimme war wieder ganz die alte Penny
    Elyssa stieß den Atem aus, den sie unbewußt die ganze Zeit angehalten hatte. Wenn Penny an der nervlichen Belastung durch Banditen und einen alten Freund, der zuviel trank, zerbrach ...
    Sie durfte gar nicht daran denken.
    Wir haben zuviel verloren, um jetzt auch noch einander zu verlieren, dachte Elyssa. Vater Mutter. Mac. Onkel Bill - in jeder Hinsicht unvorstellbar!
    Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich nun auch noch Penny verlöre.
    »Er nennt sich Hunter«, sagte Elyssa hastig, da sie den Themenwechsel akzeptierte. »Kein Mister. Kein Nachname. Oder vielleicht auch kein Vorname. Das hat er nicht so deutlich erklärt.«
    »Ist das der Grund, warum er dir so unhöflich vorgekommen ist? Du weißt, diese legere, ungezwungene Art ist im Westen üblich.«
    Elyssas Wangen röteten sich, doch daran war nicht nur die Hitze des Ofens schuld. Sie konnte Penny wohl kaum von dem festgehakten Rock erzählen, noch viel weniger von Hunters Hand unter ihrem Busen und seinen hungrigen Augen, als er beobachtet hatte, wie sich ihre Knospen hart und spitz unter dem dünnen Stoff ihres Kleides abzeichneten.
    Der bloße Gedanke daran war beschämend. Und darüber zu sprechen würde sowohl sie selbst als auch Penny in größte Verlegenheit bringen.
    Penny fragte: »Frechdachs?«, tatsächlich Elyssas alten Kosenamen aus ihrer Kindheit benutzend.
    »Hunter hat mich beschuldigt, mit Mickey geflirtet zu haben.«
    »Tust du das denn nicht?«
    »Natürlich nicht! Hast du mich in der Zeit, seit ich wieder zu Hause bin, jemals dabei beobachtet, daß ich diesen stiernackigen Schwachkopf auch nur angelächelt hätte?«
    »Nein, aber nach dem, was Mickey gesagt hat, hätte ich angenommen, daß du sehr viel mehr getan hast als nur zu lächeln.«
    »Was? Wann hat Mickey über mich gesprochen?«
    »Jedesmal, wenn er in die Siedlung reitet, um Vorräte zu besorgen, oder wenn er in den Dugout Saloon weiter nördlich geht.«
    Ist das vielleicht der Grund, warum Hunter sich so verächtlich über mich äußert? überlegte Elyssa. Ist ihm all das Getratsche zu Ohren gekommen ?
    Die Antwort lag auf der Hand. Hunter hatte den Klatsch gehört. Und er hatte ihn geglaubt.
    »Mickey hat kein Recht, solche Geschichten über mich zu verbreiten«, sagte Elyssa heftig und wurde ganz bleich. »Was kann ich denn dafür, wenn er scharf auf mich ist? Ich will seine Anträge nicht und ihn auch nicht!«
    Penny blickte hinüber zu dem jungen Mädchen, beunruhigt über

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