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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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bloß vorgefallen, was Bill so bekümmert?«
    Speck brutzelte zischend, als er in der Pfanne landete. Mit einem brummigen Gemurmel wickelte Penny einen Zipfel ihrer Schürze um den schweren Eisenstiel und schob die Pfanne auf einen kühleren Teil des Herdes.
    »Übrigens«, sagte sie, ohne auf Elyssas Frage einzugehen, »bist du deiner verstorbenen Mutter nicht nur äußerlich sehr ähnlich. Dein Platz ist nicht hier in der Wildnis. Du gehörst auf irgendein Schloß, mit Leuten, die dich von vorn bis hinten bedienen.«
    Elyssa warf Penny einen verdutzten Blick zu, dann lachte sie schallend.
    »Wie kommst du denn auf die Idee?« fragte sie.
    »Bill hat einmal etwas in der Art gesagt.«
    »Er sollte mich besser kennen, als so etwas von mir zu behaupten.«
    »Nicht, wenn du Seide trägst. Du hast eine so große Ähnlichkeit mit deiner Mutter, daß es ... einem die Sprache verschlägt.«
    »Dummes Zeug«, erwiderte Elyssa nachdrücklich. »Ich habe Bilder von Mutter gesehen und mich selbst im Spiegel! Man müßte schon sturzbetrunken sein, um sich einzubilden, daß wir uns ähnlich sind.«
    Kaum waren Elyssa die Worte entschlüpft, da bereute sie ihre unbedachte Äußerung auch schon. Bills Angewohnheit, ständig zur Flasche zu greifen, bedrückte Penny sogar mehr als sie selbst.
    »Herrgott im Himmel«, murmelte Elyssa. »Warum lassen sich Männer nur so gehen?«
    Die äußere Tür zur Küche fiel mit einem leisen Klicken ins Schloß.
    »Sprechen Sie über irgendeine spezielle Person?« erkundigte sich Hunter.
    Elyssa schnappte überrascht nach Luft und wirbelte zu ihm herum.
    »Ist es bei Ihnen nicht üblich, daß man anklopft?« fragte sie arrogant.
    »Ich habe angeklopft, aber es hat keiner darauf reagiert. Sie waren wohl zu sehr damit beschäftigt, sich über die Sünden der Männer zu ereifern, schätze ich.«
    In der gemütlichen Ranchküche mit ihrem goldenen Lampenlicht und den köstlichen Düften wirkte Hunter unglaublich maskulin. Die Breite seiner Schultern füllte fast vollständig den Türrahmen aus. Er war so groß, daß er den Kopf einziehen mußte, obwohl er seinen Hut in der Hand trug. Sein Haar war dicht und frisch gewaschen und so schwarz wie eine sternenlose Nacht.
    Hunter musterte Elyssas Kleid mit einem Blick aus funkelnden Augen, der deutlich besagte, daß er sich durch ihre Aufmachung geschmeichelt fühlte. Seine Miene erinnerte Elyssa an den erregenden Moment, als sie Hunter näher gekommen war als sonst jemals irgendeinem Mann in ihrem Leben.
    Und daran, wie sehr sie diesen Augenblick genossen hatte.
    Trotz ihres wild klopfenden Herzens und der plötzlichen, lebhaften Röte ihrer Wangen war ihre Stimme kühl und beherrscht, als sie sich umwandte, um Hunter vorzustellen.
    »Penny, dies ist Hunter, unser neuer Vorarbeiter«, sagte Elyssa. »Spar dir die Mühe, ihn Mister zu titulieren. Er hält nichts von Förmlichkeit. Hunter, ich möchte Sie mit Miss Penelope Miller bekannt machen.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Miller!« Hunters
    Stimme troff vor Liebenswürdigkeit, während er sich leicht verbeugte.
    Penny lächelte plötzlich und machte einen kleinen Knicks.
    »Bitte sagen Sie doch Penny zu mir«, erwiderte sie. »Das tun alle hier.«
    »Für ein bezauberndes Lächeln wie Ihres und eine Tasse Kaffee bin ich sogar bereit, Sie Königin von Saba zu nennen.«
    Penny lachte entzückt.
    »Ich werde Sie beim Wort nehmen«, erwiderte sie. »Willkommen auf der Ladder S.«
    Elyssa starrte Hunter verdutzt an, unfähig zu glauben, daß dieser höfliche, umgängliche, überaus charmante Mann in ihrer Küche derselbe unverschämte Revolverschütze war, der ihr vorgeworfen hatte, mit jedem Mann zu flirten, und fast ihre Brüste in der Stille des Stalls liebkost hätte.
    Und ich habe es zugelassen.
    Über den Teil komme ich noch immer nicht hinweg. Ich habe es erlaubt!
    Unglücklich blickte Elyssa von Penny zu Hunter. Er nahm gerade eine Tasse Kaffee von Penny an, während er sie über den Rand hinweg anlächelte und ihr ein Kompliment über die Stärke des Gebräus machte.
    Er schenkte Elyssa dabei so wenig Beachtung, daß sie ebensogut irgendein Fleck auf dem Fußboden hätte sein können.
    Ist es dies, was Penny vorhin gemeint hat? fragte Elyssa sich bestürzt. Hat sie damals auch diese ... diese Demütigung empfunden, als so ein Idiot von einem Kerl keinerlei Notiz von ihr nahm, weil er nur Augen für Mutter hatte?
    Elyssas Blick schweifte wieder zu Penny hinüber, und auf einmal sah sie sie

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