Feuergipfel
des Gemüses ruiniert sein sowie auch der Erdboden selbst.
»Frechdachs?« fragte Hunter nach einer Weile. »Alles in Ordnung mit dir?«
Er bekam keine Antwort.
Hunter sehnte sich danach, Elyssa in die Arme zu nehmen. Sehnte sich danach, ihr allen Trost zu spenden, der ihm zur Verfügung stand.
Aber das war unmöglich. Er wußte, er konnte sich selbst nicht trauen, wenn er sie berührte, ganz gleich, auf welche Weise.
Seine Fingerspitzen fühlten sich an, als wären sie von Flammen versengt worden. Mit jedem Herzschlag konnte er die feuchte Hitze ihrer Zunge auf seiner Haut spüren, als geschähe es wieder von neuem.
Brennendes Verlangen pulsierte durch seine Adern und mach-te ihn schwach, bis er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
Ich dürfte sie nicht einmal mehr ansehen, sagte Hunter sich bitter. Diese dünne Seide, die sie trägt, sieht aus, als würde sie sich genauso schnell wie das Salz im Regen auflösen.
Mit jedem Augenblick, den sich Elyssa länger draußen in dem Unwetter aufhielt, schmiegte sich der silbergraue Mantel fester um ihre Kurven und enthüllte mehr von ihrem verlockenden Körper.
Ihre Brustwarzen schimmerten dunkel unter der durchsichtigen Hülle. Der nasse Stoff modellierte sie zu spitzen Knospen. Sie drängten sich stolz gegen die dünne Seide, so fest und hart, als wären sie von Hunters Lippen liebkost worden.
Allmächtiger, dachte Hunter, hin- und hergerissen zwischen Zorn und heftiger Begierde. Sie bietet genug, um selbst einen Heiligen schwach werden zu lassen.
»Geh ins Haus«, befahl er barsch.
Elyssa wandte sich um, um ihn anzublicken. Sie sah gequält und zugleich verletzlich aus.
»War es einer von den Culpeppers?« fragte sie mit zittriger Stimme.
»Frechdachs ...«
»War es einer von ihnen?« unterbrach sie ihn.
Diesmal klang Elyssas Stimme so schroff wie seine.
Hunter holte tief Luft und überlegte hastig. Er wollte sich nicht über die Identität des Eindringlings auslassen. Es widerte ihn an, über den guten alten »Onkel« Bill nachzudenken, den Mann, der höchstwahrscheinlich Elyssas Liebhaber war.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelte es sich bei dem Mann, der seinen Revolver gezogen und auf Elyssa angelegt hatte, um diesen Herren.
Aber Mädchen waren bekanntlich blind gegenüber den Männern, die sie liebten. Hunter fiel keine andere Erklärung zu der merkwürdigen Verbindung Elyssas zu Bill Moreland ein.
»Also?« fragte sie ungeduldig.
»Nein«, erklärte Hunter. »Es war keiner der Culpeppers.«
»Wie kannst du dir da so sicher sein?«
»Die Hunde.«
»Ich verstehe nicht.«
»Die Hunde haben nicht gebellt«, erläuterte er.
»Vielleicht wehte der Wind aus der falschen Richtung, so daß sie seinen Geruch nicht wittern konnten.«
»Vixen hat den Eindringling gerochen, als der Wind drehte.«
»Und?«
»Sie hat keinen Mucks von sich gegeben.«
»Das kann ich nicht...« Elyssas Stimme brach.
Hunter wartete schweigend, wußte nicht, was er sagen sollte. Er wollte nicht derjenige sein, der mit dem Finger auf Elyssas Liebhaber zeigte. Wenn die Anschuldigung von ihm kam, würde sie sie empört zurückweisen.
Laß sie seihst dahinterkommen, dachte Hunter. Dürfte nicht lange dauern, bis ihr auf geht, was für ein Mistkerl dieser Bill ist.
Der Regen prasselte jetzt noch erbarmungsloser vom Himmel.
Elyssa schluckte hart und versuchte erneut zu sprechen.
»Du mußt ...«, sagte sie heiser. Sie räusperte sich. »Du mußt dich irren.«
»Hast du vielleicht die Hunde bellen gehört?«
»Nein. Aber vielleicht war es einer von den neuen Männern. Jemand, der für beide Seiten arbeitet.«
»Er ist auf einem Pferd abgehauen.«
»U-Und?«
Hunter funkelte Elyssa böse an. Der Regen strömte jetzt in solchen Sturzbächen vom Himmel, daß sie mehr nasse als trockene Seide am Körper hatte.
»Morgan!« brüllte Hunter.
»Yo!«
»Fehlt irgendeiner von den Leuten?«
»Nein, Sir.«
»Woher will er das so genau wissen?« zischte Elyssa. »Er hat sich ja nicht mal die Zeit genommen, sie zu zählen!«
»Das braucht er auch nicht.«
»Warum nicht?«
»Weil ich ihn angewiesen habe, die Männer im Auge zu behalten, die wir nicht kennen«, erwiderte Hunter mit barscher Stimme. »Er ist der letzte in der Schlafbaracke, der sich abends in seine Koje haut, und der erste, der morgens aufwacht.«
»Aber ...«
»Kein Aber«, unterbrach er sie ungeduldig. »Geh endlich ins Haus! Du bist nicht dafür angezogen, dich bei Sturm und Regen
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