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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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draußen aufzuhalten.«
    »Aber du, wie?« gab sie spitz zurück.
    »Heiliges Kanonenrohr!«
    Hunter riß der Geduldsfaden. Mit einer raschen Bewegung hob er Elyssa auf seine Arme, als ob sie ein Kind wäre, und rannte durch den strömenden Regen zum Ranchhaus. Jeder einzelne Schritt bewies, daß sie kein Kind mehr war. Sie schmiegte sich auf eine Art an ihn, wie es nur eine Frau konnte.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als Hunter das Haus erreichte, war er überzeugt, daß ein Abdruck von Elyssas Brüsten in seinen nackten Oberkörper eingemeißelt war.

13
    Frisch geerntetes Gemüse türmte sich in Körben, Töpfen, Schüsseln und Kisten überall in der Küche. Elyssa und Penny wurden fast überragt von den Bergen ihrer Gartenerzeugnisse.
    Der Tag war heiß und wolkenlos heraufgedämmert, eine Rückkehr des Sommers im Herbst. Das in hellen Sonnenschein getauchte Land strahlte die Hitze in den endlosen Himmel zurück.
    Im Inneren der Küche brodelten die Dampfschwaden vom Einmachen, eine Arbeit, mit der Elyssa und Penny schon seit dem Morgengrauen beschäftigt waren.
    »Ein Glück, daß wenigstens der Kräutergarten verschont geblieben ist«, sagte Penny.
    »Aber auch nur deshalb, weil Hunter den Kerl verjagt hat, bevor er sein Werk vollenden konnte«, erwiderte Elyssa. »Morgan hat einen ganzen Stapel von Salzsäcken entdeckt, die nur darauf warteten, ausgestreut zu werden.«
    »Komisch, daß die Hunde nicht gebellt haben.«
    Elyssa sagte nichts.
    Sie hatte den Rest der Nacht damit zugebracht, wach im Bett zu liegen, während sie immer abwechselnd mit dem Problem der Identität des Eindringlings gerungen hatte und mit der erregenden Erinnerung an Hunters nackten Oberkörper.
    Jeder dieser Gedanken hinderte sie am Einschlafen.
    Penny warf Elyssa einen Blick von der Seite zu, verwundert über ihre Schweigsamkeit. Dann fuhr sie fort, die leuchtend orangefarbene Schale des Kürbisses vor sich anzustarren. Obwohl sie eine Bürste in der Hand hielt, hatte sie im Moment weder die Absicht noch den Willen, sie auch zu benutzen.
    Penny war vollauf damit beschäftigt, über die Natur eines solchen Missetäters nachzugrübeln.
    »Es muß einer von den neuen Männern gewesen sein«, sagte sie nach einer Weile. »Wenn einer von ihnen nachts auf dem Gelände herumläuft, würden die Hunde nicht anschlagen.«
    »Hunter glaubt nicht, daß es so war.«
    »Tatsächlich? Wieso nicht?«
    »Weil er Morgan angewiesen hatte, seine Leute im Auge zu behalten.«
    »Könnte ja sein, daß Morgan etwas entgangen ist.«
    Einen kurzen Moment lang schaute Elyssa in ihren Schoß. Die Vorstellung, daß es Bill war, der ihren geliebten Garten zerstört hatte, fraß wie Säure an ihrer Seele.
    Wer könnte es sonst sein? fragte sie sich in stummer Verzweiflung. Wem könnte etwas daran liegen, mich zu bestrafen, der gleichzeitig mit den Hunden vertraut ist?
    Aber so sehr sie sich auch den Kopf darüber zerbrach, ihr fiel keine andere Antwort ein als Bill - und das konnte Elyssa nicht akzeptieren.
    »Vielleicht hat Morgan sich geirrt«, sagte sie, doch der Klang ihrer Stimme verriet ihr Schwanken.
    »Oder die Hunde haben den Geruch nicht wahrgenommen«, sagte Penny energisch. »So muß es gewesen sein. Der Wind wehte aus der falschen Richtung. Der Eindringling befand sich in Windrichtung der Hunde.«
    Elyssa sagte wieder nichts.
    »Natürlich, das ist die Erklärung«, meinte Penny. »Die Hunde konnten seine Witterung einfach nicht aufnehmen.«
    »Vixen schon. Sie ist zu ihm hingetrottet.«
    Abrupt hörte Penny auf, den kleinen Kürbis zu schrubben. Sie hatte die meiste Zeit ohnehin nur so getan. Als sie aufblickte, wirkten ihre dunkelbraunen Augen wütend und gequält zugleich.
    »Du glaubst, es war Bill«, sagte sie anklagend.
    »Habe ich ein Wort davon gesagt?«
    »Das brauchst du gar nicht! Er ist der einzige Mann, den die Hunde kennen und der gestern nacht nicht auf der Ranch war.«
    Schweigen war Elyssas einzige Antwort.
    »Du irrst dich!« Pennys Stimme überschlug sich. »Er würde niemals etwas so Niederträchtiges tun. Wie kannst du nur ...«
    Die Küchentür fiel krachend hinter Hunter ins Schloß und schnitt Pennys Verteidigung abrupt ab. Hunters Arme quollen über vor Sackleinenbeuteln mit Mohrrüben, Zwiebeln, Kartoffeln und Äpfeln. Sie sollten eingemacht, beziehungsweise im Keller unter dem Haus gelagert werden.
    »Wer irrt sich in bezug auf was?« fragte Hunter neugierig.
    »Elyssa hat angedeutet, daß Bill das Salz im Garten verstreut hat«,

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