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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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weil er Elyssa anstarrte, während er eigentlich hätte aufpassen sollen, wohin er trat.
    »Was machen die Gurken?« wollte Elyssa wissen.
    »Drei Scheffel haben wir bis jetzt geerntet«, erklärte Sonny eifrig. »Vielleicht auch vier, alles in allem. Ziemlich kleine Kerlchen, insgesamt.«
    »Prima«, sagte Elyssa. Sie nickte resigniert, als sie an die langen Stunden der Arbeit dachte, die sie noch erwarteten. »Eingelegte Gurken mögen alle gern.«
    Sonny lächelte, als hätte er gerade den Lohn für einen ganzen Monat bekommen. Dann stieg er von einem Fuß auf den anderen und beobachtete Elyssa, die sich wieder ihren Kürbissen zugewandt hatte.
    »Sonny«, mahnte Hunter.
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Sonny zuckte zusammen und verließ die Küche, als ob ihm jemand Feuer unter dem Hintern gemacht hätte.
    Elyssa säuberte weiterhin Kürbisse, schälte das Fruchtfleisch heraus und versuchte, jeden Gedanken an Hunter zu verdrängen. Es gelang ihr einigermaßen, bis er daherkam und sich neben sie an die Spüle stellte. Mit raschen, kräftigen Bewegungen betätigte er die Pumpe. Wasser rauschte über den Berg von Kürbisschalen und Kernen in den Abfluß.
    Elyssa beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, während Hunter geschickt Kerne und Fruchtfleisch voneinander trennte.
    »Das machst du sehr gut«, sagte sie.
    »Du klingst überrascht.«
    Elyssa wechselte vorsichtshalber das Thema.
    »Wir haben bereits mehr als genug Kerne für die Aussaat nächstes Jahr«, bemerkte sie. »Mit dem Rest brauchst du dir keine Mühe mehr zu machen.« »Warum die reifen wegwerfen?« fragte Hunter. »Man kann sie so essen.«
    Elyssa blinzelte verdutzt.
    »Wie bitte?« fragte Penny, während sie sich umwandte.
    »Ich habe Pepitos schätzen gelernt, als ich in Texas war«, erklärte er.
    »Was ist das?« wollte Elyssa wissen.
    »Geröstete, gesalzene Kürbiskerne«, sagte Hunter. »Meine Cowboys waren ganz wild darauf.«
    Elyssa betrachtete die Bescherung im Spülbecken mit ganz neuem Interesse.
    »Tatsächlich?« fragte sie.
    Hunter nickte. Dann lächelte er.
    »Natürlich haben sie genügend Chilipulver in das Salz gemischt, um das Backblech in Brand zu stecken.«
    »Wir haben Chilischoten«, sagte Elyssa.
    »Dann zerschneide sie.«
    »Du hast bisher keine gepflückt.«
    »Mögen Sie kein Chili?« erkundigte sich Penny.
    »Und ob. Ich liebe Chili.«
    Elyssa blickte Hunter an, alarmiert von dem Lachen, das in seiner Stimme mitschwang.
    Das Lächeln milderte die harten Linien seines Gesichts und machte ihn so attraktiv, daß Elyssa nicht anders konnte, als ihn verdattert anzustarren.
    »Warum haben Sie die Pfefferschoten dann nicht gepflückt?« fragte Penny.
    »Hab nur ein Paar Handschuhe«, erklärte er.
    »Oh. Die Säfte«, sagte Elyssa stirnrunzelnd. »Sie brennen auf der Haut.«
    »Stimmt. Heißer als der Atem des Teufels«, meinte Hunter. »Verdammt schade, daß Mickey deine mexikanischen Cowboys von der Ranch vertrieben hat und die Herreras alle Hände voll im Garten zu tun haben.« »Irgendwo müssen noch Reservehandschuhe sein«, bot Elyssa an. »Warte einen Moment, ich will sie schnell holen.«
    »Ist nicht nötig«, erwiderte Hunter gelassen.
    »Aber ich möchte nicht, daß die Schoten verderben.«
    »Das werden sie auch nicht. Mickey ist gerade dabei, die Biester zu ernten.«
    Elyssa versuchte, sich ein Grinsen zu verkneifen.
    Vergeblich. Sie wußte, daß Hunter Mickey auf diese Weise für seine Behandlung der Cowboys bestrafte.
    »Hast du ihm gesagt, daß er sich auf keinen Fall über die Augen reiben soll?« erkundigte sie sich.
    »Zweimal. Einmal, als ich ihm befohlen habe, sich an die Arbeit zumachen, und dann noch einmal, als er anfing zu jammern, daß seine Augen bereits brannten.«
    »Hoffentlich ist er das nächste Mal klüger«, meinte Elyssa.
    Hunter zuckte die Achseln. »Das bezweifle ich. Im Vergleich zu diesem Burschen wirkt ein Holzklotz ausgesprochen helle.«
    Der Berg von gereinigten Kürbissen wuchs unaufhörlich.
    »Oh je«, sagte Penny nach einer Weile. »Haben wir überhaupt genug Gewürze, um sie richtig verarbeiten zu können?«
    »Ich denke an sauren Kürbis, Kürbis-Relish und gedörrte Kürbisse«, murmelte Elyssa. »Auch an Suppe.«
    »Chutney.« Penny lächelte trotz der Traurigkeit, die sich auf ihr Gesicht stahl, als die Erinnerungen in ihr aufstiegen. »Gloria liebte Chutney«
    »Das stimmt. Zwar habe ich noch nie Chutney aus Kürbis gemacht, aber ...« Elyssa zuckte die Achseln.
    »Es müßte

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