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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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funktionieren«, warf Hunter ein.
    »Meinst du?« fragte Elyssa überrascht.
    »Sicher. Die meisten Rezepte wurden erfunden, als ein Koch zuviel von der einen Zutat hatte und nicht genug von einer anderen. Bei Kürbis-Chutney könnten wir genauso verfahren.«
    »Einfach so?«
    »Klar.«
    Elyssa sah verwirrt aus. »Du hast vielleicht recht.«
    Hunter warf ihr einen scharfen Blick von der Seite zu.
    »Ich glaube auch, daß er recht hat«, meinte Penny. »Gloria hat oft behauptet, daß Ernährungsgewohnheiten mit dem anfingen, was gerade vorhanden war.«
    »Gutes Essen ist wie Schönheit«, erklärte Hunter, wobei er es vermied, Elyssa anzusehen. »Eine Sache des Geschmacks.«
    Penny entschlüpfte ein »Ha!«
    Sie zerteilte einen Kürbis mit einem einzigen Hieb ihres großen Messers in zwei Hälften.
    »Es gibt einen ganz bestimmten >Geschmack<, den Männer überall auf der Welt teilen«, fügte Penny mit harter Stimme hinzu.
    »Wirklich?« fragte Elyssa. »Und der wäre?«
    »Die Vorliebe für Blondinen«, erwiderte Penny spitz.
    »Nicht alle Männer«, widersprach Hunter.
    »Nennen Sie mir einen«, forderte Penny ihn heraus.
    »Ich. Ich bevorzuge eine treue, solide Frau mit einem Lächeln, das ein Zimmer gleich freundlicher macht. Ein Lächeln wie Ihres.«
    Penny sah verdutzt aus. Dann lächelte sie und lieferte damit den Beweis für Hunters Theorie.
    »Wie bei den Nahrungsmitteln«, fügte Hunter hinzu, ohne Elyssa anzuschauen, »geht es auch bei der Schönheit darum, mit dem zu arbeiten, was man hat, statt sich Sorgen um das zu machen, was fehlt.«
    Diesmal war es Elyssa, die einen Kürbis mit einem einzigen wütenden Messerhieb zerteilte.
    »Sie sind eine gute Frau«, fuhr Hunter fort, während er Penny eindringlich ansah. »Sie sollten einen der Heiratsanträge annehmen, die Sie von den Männern hier in der Gegend bekommen haben.«
    Wieder sah Penny überrascht aus.
    »Woher haben Sie das gewußt?« fragte sie.
    Hunter warf Elyssa einen grimmigen Blick zu und erklärte: »Nicht alle Männer sind von Sonnenglanz auf flachsblondem Haar geblendet.«
    Pennys Lächeln verblaßte.
    »Der Richtige war davon geblendet«, erwiderte Penny bitter. »Und er ist der einzige, der zählt.«
    An jenem Nachmittag ließen alle außer Penny, die sich noch immer nicht recht wohl fühlte, ihre Arbeit in Küche und Garten im Stich, um erneut das weitläufige Weideland abzureiten. Gegen Mittag war Lefty aufgeregt in die Küche gestürmt, voller Neuigkeiten über eine große Herde von Mustangs weiter im Süden, in der Gegend des Sumpfgebietes. Diese prächtige Gelegenheit müßte man unverzüglich beim Schopf ergreifen.
    Die Knappheit an Reitpferden bereitete allen mehr Kopfzerbrechen als die vorzeitig erzwungene Gemüseernte. Die Cowboys und Rancharbeiter hatten jeder nur ein oder zwei Ersatzpferde. Sie brauchten mindestens sechs für die strapaziöse Arbeit, Rinder aus den unwegsamen, schwer zugänglichen Hochgebirgsweiden der Ladder S zusammenzutreiben. An einem heißen Tag wie heute hätte sogar jeder acht Pferde brauchen können, wenn sie sie gehabt hätten.
    Morgan begleitete Hunter und Elyssa auf der Suche nach den Mustangs. Wenn Hunter irgend etwas zu sagen hatte, dann sagte er es zu Morgan. Ansonsten herrschte Schweigen, während die drei das heiße, zerklüftete Land am Rande des Sumpfes nach irgendwelchen Anzeichen von Mustangs durchkämmten.
    Elyssa war durchaus damit zufrieden, ignoriert zu werden. Die scharfe Seite von Hunters Zunge war kein Vergnügen, und eben jene Schärfe war alles, was sie seit dem letzten Abend zu spüren bekommen hatte.
    Das Land fiel erneut in die Tiefe ab, als sie in einer weiteren Schlucht unten anlangten. Die Öffnung der Schlucht führte geradewegs in den Sumpf. Stumm glitt Hunter aus dem Sattel und sah sich nach Hufspuren um. Er verschwand sehr schnell zwischen den hohen Gräsern, die in der fruchtbaren, feuchten Erde gediehen.
    Morgan zog seine Schrotflinte aus ihrem Lederfutteral und trieb sein Pferd voran, bis es dicht neben Elyssas stand.
    Elyssa wünschte sich eigentlich lieber Hunter als Beschützer, Morgan hätte ruhig die Spurensuche übernehmen können ...
    Die Pferde warteten mit gesenkten Köpfen, während sie auf drei Beinen dösten, als hätte ihnen die Sonne die Sprache verschlagen. Ihre Reglosigkeit machte die erbarmungslosen Strapazen der vergangenen Wochen sichtbar. Die Tiere verschwendeten keine Zeit, jede sich bietende Gelegenheit zum Ausruhen zu nutzen.
    Obwohl sie es Hunter

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