Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
kommentierte ich und zeigte kurz darauf. Bevor er etwas sagen konnte, steckte ein schätzungsweise zwölf Jahre altes Mädchen den Kopf zur Tür herein.
    »Hi«, piepste sie schüchtern. »Ich wollte nur kurz sehen, wie es dir geht, Ilian?« Sie kam herein und beäugte mich misstrauisch, bevor sie ihrem Bruder einen Kuss gab. Sie war ganz offensichtlich eine Schwester, denn sie war ein Abziehbild ihrer Mutter.
    »Lissy, das ist meine jüngere Schwester Felicia.«
    Ich hob meine Hand.
    »Wo ist Arva?«, wollte sie wissen und Ilian schien über diese doch so zweideutige Frage nicht glücklich zu sein.
    »In der Schule, Felicia. Lissy war so freundlich, mir meine Hausaufgaben zu bringen, bevor sie in unserem Hof ohnmächtig geworden ist.«
    Felicia schien ihre Frage leidzutun und sah mich entschuldigend an. »Geht es dir wieder besser, Lissy?«
    »Ja, danke«, raunte ich vor mich hin, als ich von Ilians Bett herunterrutschte und mich hinstellte. »Ich muss jetzt wirklich los!«
    »Ich helfe dir«, sagte Ilian und war sofort an meiner Seite, doch ich wies ihn mit abwehrend erhobenen Händen ab. Er führte mich hinaus durch den Flur und die Diele. Alle Wände hier waren mit Bücherregalen vollgestellt! Das war ja wie in einer Bibliothek!
    »Wir lesen gerne«, sagte Ilian und zuckte mit den Schultern, als er meinen erstaunten Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Wann kommt Arva?«, hörte ich Felicia hinter uns fragen. Ich murmelte eine kurze Verabschiedung und flüchtete so schnell ich konnte.
    Er war so anders gewesen.
    So … gar nicht eingebildet oder arrogant.
    Scheiße, … wieso konnte er nicht einfach ein Arschloch sein?
    ***
    Liebes Tagebuch,
    es war die Hölle.
    Die Schmerzen hallen noch jetzt in mir nach.
    Doch sie wurden gelindert … durch ein Lachen.
    Vielleicht können wir Freunde sein?
    Nachtblaue Schuppen. Seiryū
    Meine Eltern sind überglücklich.
    Ich spüre nur Schmerz.
    I.
    ***
    Trulli, Egon und ich schmusten auf meinem Bett, während wir uns gemeinsam eine Castingshow ansahen. Na ja gut, Egon und ich schmusten, Trulli suchte mal wieder Streit. Wir ignorierten sie.
    Ilian war heute wieder in der Schule gewesen. Ich hatte ihn nur von weitem gesehen, aber es hatte so ausgesehen, als wären alle seine blauen Flecken verheilt gewesen. Was unmöglich war … hatte er sie überschminkt? Ich weigerte mich, das zu glauben.
    Wenigstens gab es gute Neuigkeiten an der Tattoo-Front. Carmen hatte es geschafft und meinen Vater weichgeklopft. Yes! Das Teil würde mein Geburtstagsgeschenk werden und damit ich es auf meinem Geburtstag allen zeigen konnte, wollte Papa mit mir die Tage in den Tattooshop gehen und einen Termin zum Stechen vereinbaren. Zum Glück besaß ich ein Foto meines Bruders, worauf das Tattoo sehr gut zu erkennen war. Aber das Beste war, unsere alljährliche Stufenparty fiel auf das gleiche Wochenende wie mein Geburtstag. Ich hatte sonntags Geburtstag und samstag war die Feier …also reinfeiern! Mit Ilian … ach ja, Ilian. Eigentlich hätte ich heute mit Conny mein Glück in der Muckibude probieren sollen, aber ich hatte mir nicht vorstellen können, dass Ilian nach der angeblichen Fieberattacke schon wieder Sport machen gehen würde. Also schickte ich Conny alleine und stemmte lieber eine Tafel Schokolade. Außerdem musste ich mal meinen Kopf frei bekommen. Dieser Kerl bestimmte mein ganzes Sein, das war nicht gut. Seit Conny von meinen Gefühlen wusste, war es noch schlimmer geworden, denn jetzt konnte ich mit jemandem offen darüber sprechen und mich gleichzeitig noch mehr hineinsteigern. Dann Ilians Einladung bei Facebook, die mir schon einen Besuch bei ihm beschert hatte. Ein Jahr lang passierte gar nichts und jetzt, auf einmal, brach alles über mich herein. Ich musste dringend mal wieder was für mich alleine tun, ohne einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Nur gelang es mir nicht.
    Mein Handy klingelte.
    »Ja, Conny?«, meldete ich mich.
    »Tja Pech, Lissy, er ist hier.«
    »Der ist irre«, seufzte ich.
    »Arva ist bei ihm.« Na toll, jetzt brachte er Verstärkung mit zum Sport. Conny sprach das aus, was ich befürchtete. »Ob er sich von uns bedrängt gefühlt hat und absichtlich seine Freundin mit angeschleift hat?«
    »Ich schätze, ja. Umso besser, dass ich nicht da bin!«
    »Hmmh«, brummte meine Freundin. »Von der Seite betrachtet, ja.«
    »Na ja, dann dreh' für mich 'ne Runde mit, ich habe gerade eine ganze Tafel Schokolade vernichtet.«
    »Komm halt nach!«, versuchte sie mich

Weitere Kostenlose Bücher