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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Stärke.
    »Stirb!«, brüllte er, und die Klinge bewegte sich in großen Kreisen, wild und wunderschön, der Buchstabe auf dem Blatt brannte rot und hinterließ eine hellrote Spur. Und wo die Kreise gewesen waren, wandte sich alles zum Rechten. Die Schanka schrien und schnatterten, sie wurden in kleine Stücke gehauen, so sauber zerstückelt wie Fleisch auf dem Schlachtblock, wie Teig auf dem Backbrett, wie die Stoppeln auf dem Feld, zurückgelassen von des Bauern Sense, alles so, wie es sein sollte.
    Der Blutige Neuner zeigte seine Zähne; er lächelte darüber, dass er wieder frei war, und darüber, dass gute Arbeit so ordentlich verrichtet wurde. Eine Klinge blitzte auf, und er zuckte zurück, fühlte aber noch, dass sie ihm einen längeren Kuss an der Seite versetzte. Er schlug einem Plattkopf ein zackenbewehrtes Schwert aus der Hand, packte seinen Gegner am Kragen und drückte ihn mit dem Gesicht in die Rinne, durch die der Strom geschmolzenen Eisens floss, in wütendem Gelb, und sein Kopf zischte und blubberte. Stinkender Dampf stieg auf.
    »Brenne!«, lachte der Blutige Neuner, und die zerstückelten Leichen und ihre klaffenden Wunden und ihre auf den Boden gefallenen Waffen und das kochend helle Eisen lachten mit ihm.
    Nur die Schanka lachten nicht. Sie wussten, dass ihre Stunde gekommen war.
    Der Blutige Neuner sah einen von ihnen in die Höhe springen, über einen Amboss, eine Keule hoch erhoben, um sie ihm über den Schädel zu ziehen. Bevor er den Schanka erschlagen konnte, schlug ein Pfeil in den geöffneten Mund seines Gegners, und er kippte nach hinten, tot wie Schlamm. Der Blutige Neuner sah sich finster um. Jetzt bemerkte er weitere Pfeile bei den Leichen. Irgendjemand verdarb seine gute Arbeit. Er würde ihn dafür bezahlen lassen, später, aber nun kam aus der Mitte der vier Säulen etwas auf ihn zu.
    Es war von Kopf bis Fuß von einer hellen Rüstung umhüllt, die mit schweren Nieten zusammengehalten wurde. Ein runder Helm bedeckte die obere Hälfte des Schädels, die Augen glitzerten durch einen dünnen Schlitz. Es grunzte und schnaubte so laut wie ein Bulle, die Füße in ihren Eisenstiefeln stampften mit dumpfem Aufschlag über den Stein, und eine schwere Axt lag in den eisenbehandschuhten Fäusten. Ein Riese unter den Schanka. Oder ein ganz neues Geschöpf, aus Eisen und Fleisch geschaffen, hier unten in der Dunkelheit.
    Seine Axt beschrieb einen sauberen Bogen, und der Blutige Neuner rollte sich weg, die schwere Klinge prallte auf den Boden und ließ einen Trümmerschauer aufspritzen. Wieder brüllte es ihm entgegen, den Schlund unter dem geschlitzten Visier weit aufgerissen, eine Wolke Spucke drang aus dem offenen Maul. Der Blutige Neuner wich zurück, tänzelte gleitend mit den wabernden Schatten und den zuckenden Flammen.
    Er duckte sich weg, dann wieder, und ließ die Schläge auf der einen und auf der anderen Seite ins Leere gehen, ließ sie über den Kopf und unter seinen Füßen hinweggleiten. Ließ sie auf das Metall und den Stein um ihn herum prallen und die Luft mit einem wütenden Schauer aus Staub und Splittern füllen. Er duckte sich weg, bis das Geschöpf unter dem Gewicht des vielen Eisens müde wurde.
    Der Blutige Neuner sah es stolpern und spürte, dass sein Augenblick gekommen war. Er stürmte vor, riss das Schwert über den Kopf, öffnete den Mund und stieß einen Schrei aus, der sich gegen seinen Arm presste, gegen seine Hand, seine Klinge und sogar die Wände der Höhle. Der große Schanka hob den Stiel seiner Axt mit beiden Fäusten, um den Schlag abzuwehren. Guter, glänzender Stahl, geboren in diesen heißen Feuern, hart und stark und so gewaltig, wie ihn die Plattköpfe hatten schmieden können.
    Aber dem Werk des Meisterschöpfers konnten sie nichts entgegensetzen. Die matte Klinge durchschlug den Schaft mit dem Geräusch eines schreienden Kindes und riss eine handbreite Scharte in die schwere Rüstung, vom Hals bis zum Schritt. Blut spritzte durch das glänzende Metall und auf den dunklen Stein. Der Blutige Neuner lachte und grub seine Faust in die Wunde, riss eine Hand voll Eingeweide heraus, während sein Gegner auf den Rücken kippte und die beiden Stücke der Axt scheppernd aus seinen zuckenden Klauen fielen.
    Er lächelte die Übrigen an. Sie lauerten dort, drei an der Zahl, noch mit Waffen in den Händen, aber sie trauten sich nicht hervor. Sie lauerten in den Schatten, aber die Dunkelheit war ihnen kein Freund. Sie gehörte ihm, und ihm allein. Der Blutige

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