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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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geht es nicht gut, und er kann leider nicht erscheinen. Sie verstehen sicherlich, dass ein alter Mann wie er seine Ruhe braucht. Allerdings kann ich vorbehaltlos für ihn sprechen.«
    »Ach, das können Sie? Was haben Sie beide denn zu sagen?«
    »Mein Vater macht sich größte Sorgen um die Arbeiten, die Sie an den Befestigungsanlagen vornehmen lassen. Mir wurde gesagt, dass die Soldaten des Königs Löcher auf der Landenge graben, anstatt die Mauern der Oberstadt zu verteidigen. Es ist Ihnen doch wohl klar, dass Sie uns damit auf Gedeih und Verderb den Einheimischen ausliefern!«
    Glokta schnaubte. »Die Einheimischen sind Bürger der Union, wenn auch vielleicht nicht gern. Glauben Sie mir, sie werden Ihnen im Zweifelsfall mehr Gnade erweisen als die Gurkhisen.«
Deren Vorstellung von Gnade durfte ich am eigenen Leib erfahren.
    »Das sind doch Wilde!«, fauchte Vurms, »und gefährlich sind sie obendrein! Sie sind noch nicht lange genug hier, um zu begreifen, welche Bedrohung sie für uns darstellen! Sie sollten einmal mit Harker reden. Er hat die rechte Meinung, was die Einheimischen betrifft.«
    »Mit Harker habe ich schon gesprochen, und mir hat seine Meinung nicht gefallen. Ich könnte mir vorstellen, dass er inzwischen gezwungen ist, sie zu überdenken – dort unten, im Dunkeln.«
Ich vermute sogar sehr stark, dass er bereits dabei ist, sie zu überdenken, und zwar so schnell, wie sein Spatzenhirn es eben zulässt.
»Bezüglich der Verteidigungsanlagen braucht sich Ihr Vater nicht länger zu sorgen. Ein alter Mann wie er benötigt schließlich seine Ruhe, und da gehe ich davon aus, dass er die Verantwortung gern an mich übergeben wird.«
    Ein kurzes Aufwallen von Zorn verzerrte Vurms’ schöne Gesichtszüge. Zunächst öffnete er den Mund, offenbar, um einen Fluch auszustoßen, überlegte sich das dann aber.
Und das sollte er wohl auch.
Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und rieb Daumen und Zeigefinger nachdenklich aneinander. Als er schließlich sprach, vermittelte sein freundliches Lächeln gewinnende Zugänglichkeit.
Jetzt fängt er an zu handeln.
»Superior Glokta, ich habe das Gefühl, wir haben einander auf dem falschen Fuß erwischt …«
    »Ich habe nur noch einen, der mich trägt.«
    Vurms’ Lächeln gefror ein wenig, aber er zwang sich weiter zu sprechen. »Ganz offensichtlich halten Sie alle Trümpfe in der Hand, jedenfalls für den Augenblick, aber mein Vater hat viele Freunde in Midderland. Ich könnte für Sie zu einem sehr unangenehmen Hindernis werden, wenn ich will. Zu einem Hindernis oder zu einer großen Hilfe …«
    »Wie schön, dass Sie beschlossen haben, mit mir zu zusammenzuarbeiten. Sie können gleich damit anfangen, indem Sie mir sagen, was mit Superior Davoust geschehen ist.«
    Jetzt war das Lächeln endgültig von Vurms’ Gesicht gewischt. »Woher soll ich das wissen?«
    »Jeder weiß irgendetwas.«
Und irgendjemand weiß mehr als alle anderen. Sind Sie das, Vurms?
    Der Sohn des Lord Statthalters dachte einen Augenblick nach.
Ist er nur ein bisschen dämlich oder aber schuldig? Denkt er darüber nach, wie er mir helfen könnte, oder will er nur seine Spuren verwischen?
»Ich weiß, dass ihn die Einheimischen hassten. Sie haben ständig gegen uns aufbegehrt, und Davoust hat jegliche Treulosigkeit sehr hart und unnachgiebig verfolgt. Für mich steht fest, dass er einem von ihnen geplanten Anschlag zum Opfer fiel. Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich mich einmal in der Unterstadt umhören.«
    »Oh, ich bin überzeugt, dass die Antworten hier oben in der Zitadelle zu suchen sind.«
    »Nicht bei mir«, fauchte Vurms und sah Glokta abschätzend an. »Sie dürfen mir glauben, dass es mir wesentlich lieber wäre, wenn Davoust noch unter uns weilte.«
    Vielleicht, oder vielleicht auch nicht, aber heute werden wir keine Antworten mehr bekommen.
»Sehr schön. Sagen Sie mir etwas zu den Lagerhäusern in der Stadt.«
    »Zu den Lagerhäusern?«
    »Zur Versorgungslage, Korsten, mit Nahrungsmitteln. So wie ich es sehe, müssen alle Güter offenbar über den Seeweg in die Stadt gebracht werden, seit die Gurkhisen den Landweg blockieren. Die Versorgung der Bürger ist für einen Statthalter sicherlich eine der drängendsten Aufgaben.«
    »Mein Vater hat bei der Versorgung seines Volkes an alle Widrigkeiten gedacht!«, gab Vurms kurz angebunden zurück. »Wir haben Nahrungsmittel für sechs Monate!«
    »Sechs Monate? Für alle Einwohner?«
    »Natürlich.«
Das ist besser, als ich

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