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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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und hielt den dampfenden Becher Tee zwischen sie. »Hier, das ist gut für das, was dir fehlt.«
    Er ließ ihr Gesicht keine Sekunde aus den Augen – Augen dunkel und heiß und durchdrungen von Gefühlen , nahm ihr die Tasse ab und stellte sie beiseite.
    »Ich bedaure uns nicht«, sagte er. »Es gab Zeiten, zu denen ich dachte, ich sollte es, aber ich hab es nicht, und ich werde es auch nicht.«
    Seine Fingerspitzen berührten ihre Wange und glitten zurück in ihr Haar, und er beugte sich vor und berührte ihren Mund mit seinem. Verlangen, scharf, bitter und süß, erwachte sofort in ihr. Ihre Lippen bewegten sich aus Erinnerung und aus Sehnsucht unter seinen. Sie paßten perfekt zueinander. Die perfekte Balance von Druck und Leidenschaft. Ihre Zungen verstrickten sich, suchend, kostend, berührend, vertieften den Kuß und die Emotionen, die er heraufbeschwor. Ihr Herz hämmerte heftig gegen die Wand ihrer Brust und seiner. Sie war sich sofort einer Empfindlichkeit ihrer Brüste bewußt, einer Sehnsucht nach der Berührung seiner Hand, seines Mundes, ein Bedürfnis, das über diesen simplen Akt hinausging. Sie konnte ihn hart an ihrem Bauch spüren, als er sich an sie drückte.
    Er würde nur ein paar Tage hier sein, erinnerte sie ihre verblassende Logik. Er war wegen eines Falles hier, nicht, weil er sie brauchte oder sie ihm fehlte oder er lösen wollte, wovor sie gekniffen hatten. Das alles war zufällig.
    »Nein«, sagte sie leise, als er den Kopf hob. »Ich bedaure es nicht. Aber das heißt nicht, daß ich es noch einmal durchmache, John. Ich bin nicht zu deiner Bequemlichkeit hier.«
    »Glaubst du etwa, das erwarte ich?« fragte er verletzt.
    »Glaubst du etwa, ich erwarte, daß du mit mir ins Bett gehst, weil du greifbar bist und weißt, was ich mag? Ich dachte, du würdest mich besser kennen, Kate.«
    Seine Stimme wurde leise und rauh und schlitterte über ihr Herz wie eine schwielige Hand. »Mein Gott, du bist der einzige Mensch, der mich je gekannt hat.«
    »Na ja, zumindest dachte ich das«, murmelte Kate.
    »Aber am Ende schien es mir, als würden wir uns gar nicht gut kennen.«
    Er seufzte und ließ sie los.
    »Nennen wir uns einfach alte Freunde und belassen es dabei, hmm?« sagte sie durch den Kloß in ihrem Hals.
    »Du bist nicht meinetwegen hierher gekommen, John. Das hättest du vor Jahren getan, wenn du es gewollt hättest. Ich geh und ruf dir ein Taxi.«

KAPITEL 21
    Das Haus war dunkel. Die Nachbarschaft war dunkel. Die Menschen, die am Lake of Isles wohnten, hielten zivilisierte Stunden ein. In Sams Nachbarschaft brannte immer irgendwo ein Licht – Leute, die spät nach Hause kamen, früh zur Arbeit gingen, Infomercials anschauten.
    Kovác parkte an der Straße am Rand von Bondurants Besitz, dann drehte er zu Fuß eine Runde um das ganze Grundstück,. durch den frischen Schnee. Frischer, nasser Schnee. Schwer und klebrig heftete er sich an seine Hosenbeine und arbeitete sich in $eine Schuhe, aber er ignorierte ihn. Seine Aufmerksamkeit galt dem Herrenhaus, das in der Dunkelheit noch größer dräute als bei Tageslicht. Alarmlichter markierten die Eingänge auf der Hinterseite. Im Haus war kein Licht zu sehen. Wenn Peter Bondurant fernsah und lernte, wie man einen stählernen Hintern kriegt, dann war er in irgendeinem fensterlosen Zimmer im Herzen seines Heimes.
    Das war vielleicht ein Heim. Es sah aus wie etwas aus dem mittelalterlichen England, wie etwas mit einer Folterkammer im Keller. Möglicherweise hatte es die ja.
    Mein Gott, wäre das nicht wieder typisch sein Pech, wenn er der Welt sagen müßte, daß Peter Großkotz
    Bondurant ein mordlüsterner Wahnsinniger war? Die Bürgermeisterin würde ihm die Kehle durchschneiden und seine Leiche in den Fundamenten des neuen Gefängnisses verschwinden lassen. Die großen Bosse wollten einen Killer gefangen haben, in Ordnung. Und dieser Killer sollte vorzugsweise ein Exsträfling aus Wisconsin, mit basedowschem Blick und Sabber am Mund sein.
    Er drehte die Runde zurück zu seinem Wagen, klopfte sich den Schnee von Beinen und Füßen, setzte sich hinters Steuer, ließ den Motor an und stellte die anämische Heizung auf volle Kanne. Die Knochen in seinen Füßen, Knöcheln und Schienbeinen hatten die Kälte in ihr Mark absorbiert, und jetzt arbeitete sie sich in seinen Beinen nach oben, wie Quecksilber im Thermometer.
    Er kramte sein Handy aus dem Berg Schrott auf dem Sitz und wählte Bondurants Privatnummer. Quinn hatte ihn angerufen, um ihm zu

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