Feuermale
sehr Seltsames betrachtet.
Mary verkniff sich ein ungeduldiges Seufzen. Wenn jemand, der nicht polizeilich tätig war, bei einer Vernehmung ›half‹, dann war das ungefähr so hilfreich wie ein zusätzlicher kleiner Finger. »Wissen Sie, ob es jemand Spezielles gab, der Fawn hätte wehtun wollen?«
»Sie sagte, irgendein Typ hätte sie ständig angerufen. Sie genervt.«
»Wann war das?«
»Ein paar Tage bevor sie starb.«
»Hatte dieser Typ einen Namen?«
»Ich kann mich nicht erinnern. Ich war damals ziemlich daneben. Einer ihrer Freier, denk ich. Können Sie denn nicht die Telefonaufzeichnungen kontrollieren?«
»Das würde nur funktionieren, wenn sie ihn angerufen hätte.«
Renner runzelte die Stirn. »Das ist nicht irgendwo in einem Computer?«
»Wenn Sie den Namen des Typen wüßten, könnten wir seine Telefonaufzeichnungen kontrollieren.«
»Ich weiß ihn nicht.«
Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie sah hoch zu Toni Urskine, die ihr wieder die Schulter tätschelte.
»Fawn hat ihn ›die Kröte‹ genannt. Daran kann ich mich erinnern.«
»Unglücklicherweise wird das nicht der Name sein, den er bei der Telefongesellschaft benutzt«, sagte Rob Marshall.
Toni Urskine warf ihm einen bösen Blick zu. »Es besteht kein Anlaß, abfällig zu werden. Rita macht es, so gut sie kann.«
Rob versuchte hastige Wiedergutmachung. »Natürlich.
Ich wollte nichts anderes unterstellen«, sagte er mit einem nervösen Lächeln, das er auf Rita Renner richtete. »Können Sie sich an ein Gespräch erinnern, das Sie mit Fawn über diese… Kröte hatten? Wenn Sie sich das Gespräch im Geiste noch einmal vorspielen könnten, fällt es Ihnen vielleicht wieder ein.«
»Ich weiß es nicht!« jammerte Rita und drehte einen Hemdzipfel in ihrer Hand. »Damals war ich total auf Crack. Undundwarum sollte ich mich überhaupt dran erinnern? Sie hatte ja nicht Angst vor ihm oder sowas.«
»Das ist schon okay, Rita, es fällt Ihnen vielleicht später ein«, sagte Moss. »Können Sie mir sagen, ob Fawn irgendwelche Tätowierungen hatte?«
Renner sah sie an, wieder verwirrt von dem plötzlichen Richtungswechsel. »Klar, ein paar. Warum?«
»Können Sie mir sagen, wo an ihrem Körper sie sich befanden?«
»Sie hatte eine Rose am Knöchel und ein Kleeblatt auf ihrem Bauch und einen Mund mit rausgestreckter Zunge auf ihrem Hintern. Warum?«
Moss wurde davor bewahrt, eine unverfängliche Lüge zu finden, da Gregg Urskine ausgerechnet in diesem Augenblick mit einem Kaffeetablett zur Tür hereinkam. Sie nahm ihren Recorder vom Tisch und erhob sich mit einem entschuldigenden Lächeln.
»Ich fürchte, ich kann nicht bleiben. Danke, war lieb gemeint.«
»Wollen Sie sich denn nicht aufwärmen, Detective, bevor Sie wieder in die Kälte hinausgehen?« fragte Urskine mit freundlicher, trotteliger Miene.
»Keine Zeit, aber trotzdem danke.«
»Ich nehme an, heute ist der Druck besonders groß«, sagte Toni Urskine mit einem Hauch boshafter Freude.
»Nach allem, was gestern nacht passiert ist, steht die Soko besonders unfähig da.«
»Wir tun, was wir können«, sagte Moss. »Übrigens hat Sergeant Kovác gebeten, daß Sie heute später am Tag auf dem Revier vorbeisehen, Mr. Urskine, mit Ihrer Kopie der Quittung für das Gasthaus, in dem Sie an dem Wochenende waren, als Lila White ermordet wurde.«
Toni Urskine schoß von der Couch hoch, mit feuerrotem Gesicht. »Was! Das ist empörend!«
»Das ist eine Formalität«, versicherte ihr Moss. »Wir machen nur den Querstrich auf unseren Ts und die
Tüpfelchen auf die Is.«
»Das ist Schikane, sonst nichts.«
»Eine einfache Bitte. Natürlich sind Sie diesmal in keiner Weise verpflichtet, es zu tun. Sergeant Kovác sah keine Notwendigkeit für eine richterliche Anordnung, angesichts dessen, wie sehr Ihnen eine gründliche Untersuchung am Herzen liegt.«
Gregg Urskine lachte nervös, seine Aufmerksamkeit war auf Toni gerichtet. »Schon okay, Schatz. Ich bin mir sicher, ich kann die Quittung finden. Das ist kein Problem.«
»Es ist empörend!« keifte Toni. »Ich werde unseren Anwalt anrufen. Wir waren in der ganzen Sache immer pflichtbewußte Bürger, und so wird uns das gelohnt! Sie können jetzt gehen, Mrs. Moss. Mr. Marshall«, fügte sie etwas verspätet hinzu.
»Ich glaube, wir haben hier ein schlichtes Kommunikationsproblem«, sagte Rob mit einem nervösen Grinsen.
»Wenn mein Büro in irgendeiner Weise –«
»Raus hier.«
Gregg Urskine streckte die Hand aus. »Also,
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