Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
Vom Netzwerk:
aussieht.«
    »Ich weiß. He, mir brauchst du das nicht predigen. Und – ein Wort der Warnung – Angie solltest du auch keine Predigten halten«, sagte Kate. »Sie hängt in der Schwebe, Sam. Wir könnten sie verlieren. Bildlich und buchstäblich.
    Wenn du denkst, das Leben ist jetzt beschissen, stell dir vor, was passieren wird, wenn deine einzige Zeugin abhaut.«
    »Was sagst du da? Willst du damit sagen, daß wir jemanden auf sie ansetzen sollen?«
    »Unauffällig und in sicherer Entfernung. Wenn du eine Uniform auf den Randstein vors Phoenix stellst, wird das alles nur noch verschlimmern. Sie findet sowieso schon, daß wir sie wie eine Kriminelle behandeln.«
    »Wunderbar«, sagte Sam. »Und was wünscht ihre Hoheit sonst noch?«
    »Reiß mir nicht den Kopf ab«, befahl Kate. »Ich bin auf deiner Seite. Und hör auf, im Kreis zu rennen, sonst wird dir schwindlig. Mir ist schon schwindlig vom Zugucken.«
    Kovác holte tief Luft und lehnte sich gegen die Wand, direkt gegenüber von Kate.
    »Du hast gewußt, was du von diesem Mädchen zu erwarten hast, Sam. Warum überrascht dich das? Oder wolltest du nur, daß das Phantombild abgerissen wie eine deiner Exfrauen aussieht?«
    Sein Mund verzog sich verärgert. Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht und wünschte sich eine Zigarette. »Ich hab ein mieses Gefühl bei diesem Deal«, gab er zu. »Ich hab wohl darauf gewartet, daß die Zeugenfee unsere kleine Miss Daisy mit ihrem Zauberstab berührt. Oder sie damit piekst. Oder ihn ihr an den Kopf hält wie eine Pistole. Ich hoffte, die Kleine wäre verängstigt genug, um die Wahrheit zu sagen. Oscar sagt mir, Angst präzipitiert Ausflüchte.«
    »Er hat wieder diese Hausfrauenpsychologiebücher gelesen, stimmt’s?«
    »Oder sowas.«
    Er seufzte schwer. »Fazit: Ich brauche etwas, um diese Ermittlung in Gang zu kicken, oder ich werde in ein paar ekligen Kloaken graben müssen. Ich hatte wohl gehofft, das wär’s.«
    »Halt die Skizze einen Tag zurück. Ich werde sie morgen noch einmal reinbringen. Mal sehen, ob Oscar seine mystischen Kräfte anwenden und etwas aus ihr rausziehen kann – sollte kein Wortspiel sein.«
    »Ich glaube nicht, daß ich sie zurückhalten kann. Großer Häuptling Kleiner Schwanz hat die Skizze vor mir in die Finger gekriegt. Er wird damit laufen wollen. Er wird sie selbst auf der Pressekonferenz präsentieren wollen.«
    »Verfluchte Lamettaträger«, schimpfte er. »Bei so einem Fall sind sie schlimmer als Kinder. Jeder will die Lorbeeren. Jeder will sein Gesicht in den Nachrichten haben. Sie müssen alle wichtig aussehen, als ob sie irgendwas mit den Ermittlungen zu tun hätten, außer den echten Cops im Weg zu stehen.«
    »Das ist es, was dir wirklich gegen den Strich geht, Sam«, sagte Kate. »Es ist nicht die Skizze, sondern deine natürliche Abneigung dagegen, unter Aufsicht zu arbeiten.«
    Er sah sie grimmig an. »Hast du auch Oscars Bücher gelesen?«
    »Ich hab einen Collegeabschluß im Gehirnleerpicken«, erinnerte sie ihn. »Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn die Skizze rausgeht und sie nicht absolut genau ist?«
    »Ich weiß es nicht, Kate. Dieser Schnarcher grillt Frauen und schneidet ihnen die Köpfe ab. Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?«
    »Die Skizze wird ihn nicht beleidigen«, sagte Kate. »Es ist wahrscheinlicher, daß sie ihn amüsiert, weil er denkt, er hat dich wieder überlistet.«
    »Ah, dann wird er sich noch unbesiegbarer fühlen und dazu ermächtigt, rauszugehen und noch eine umzunieten!
    Toll!«
    »Sei doch kein solcher Fatalist. Du kannst das zu deinem Vorteil nutzen. Frag Quinn. Außerdem, wenn das Phantombild auch nur teilweise stimmt, kommt vielleicht etwas dabei heraus. Vielleicht erinnert sich irgend jemand da draußen daran, ein ähnliches Individuum in der Nähe eines Trucks gesehen zu haben. Vielleicht erinnern sie sich an den Teil eines Nummernschildes, eine Beule im Kotflügel, einen Typen, der hinkt. Du weißt genauso wie ich, Glück spielt bei einer Untersuchung wie dieser eine große Rolle.«
    »Ja, also«, sagte Sam und richtete sich widerwillig von der Wand auf. »Wir könnten eine Wagenladung davon gebrauchen. Bald. Und wo ist jetzt der kleine Sonnenschein?«
    »Ich hab sie von jemandem ins Phoenix zurückbringen lassen. Sie ist nicht glücklich darüber.«
    »Hart.«
    »Dito«, sagte Kate. »Sie will ein Hotelzimmer oder eine Wohnung oder sowas. Ich will, daß sie unter Leuten ist.
    Isolation wird sie nicht öffnen. Außerdem

Weitere Kostenlose Bücher